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Bürgergeld
Deutlich mehr Geld für Bedürftige

Die mehr als 5 Millionen Bezieher von Bürgergeld sollen im kommenden Jahr spürbar höhere Leistungen erhalten. Alleinstehende bekommen von Anfang 2024 an 563 Euro statt wie heute 502 Euro pro Monat bekommen.

    "Bürgergeld" ist auf der Homepage des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durch eine Brille zu lesen. Der Bundestag soll am Donnerstag, 10.11.2020, über das neue Bürgergeld abstimmen.
    Bürgergeld-Regelsätze werden deutlich angehoben. (picture alliance / dpa / Karl-Josef Hildenbrand)
    Das hat Bundessozialminister Heil bekannt gegeben. Insgesamt handele es sich um eine Erhöhung von gut 12 Prozent, sagte der SPD-Politiker. Gerade in Krisenzeiten und Umbrüchen müsse man sich auf den Sozialstaat verlassen können, so Heil.
    Mit der zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Bürgergeld-Reform sollten die Sätze schneller als in der Vergangenheit an die Inflation angepasst werden. Für Jugendliche vom 15. Lebensjahr bis unter 18 Jahre sollen künftig 471 statt 420 Euro fließen. Für Kinder vom Beginn des siebten bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres werden 390 statt 348 Euro gezahlt. Für Kinder bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres sollen 357 statt 318 Euro fließen.
    Derzeit beziehen 5,5 Millionen Bedürftige Bürgergeld, darunter 1,68 Millionen Arbeitslose. Im Januar hatte das Bürgergeld als zentrale Sozialreform der Ampel-Regierung Hartz IV in seiner früheren Form abgelöst. Die Regelsätze waren bereits zu Jahresbeginn um rund 50 Euro gestiegen.
    Der Sozialverband Deutschland (SoVD) nannte die Regelsatzanpassung «ein gutes Signal», wie die Verbandsvorsitzende Michaela Engelmeier der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sagte. Sie wies darauf hin, dass die Erhöhung auch Hunderttausenden weiteren Menschen helfe. Denn auch die Sätze bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung steigen entsprechend.
    Der Paritätische Gesamtverband hatte das Bürgergeld wiederholt als nicht ausreichend kritisiert. Auch 2023 decke der Satz bei Bürgergeld, Altersgrundsicherung und bei Erwerbsminderung den Mindestbedarf nicht, heißt es im Armutsbericht des Verbandes. Dafür müsste er bei 725 Euro liegen, wie der Verband unter Berufung auf eigene Berechnungen sagt.
    Diese Nachricht wurde am 29.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.