Trumps zweite Amtszeit
Deutlich weniger Deutsche ziehen in die USA - dafür mehr Zuzüge

Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump sind deutlich weniger Menschen aus Deutschland in die Vereinigten Staaten gezogen. Von Januar bis September brach die Zahl um 17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 17.100 ein, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Wanderungszahlen mitteilte.

    Durch die Toreinfahrt der Deutschen Boschaft in Washington fährt ein dunkler SUV.
    Hier kommen viele Bundesbürger vorbei: Gebäude der Deutschen Botschaft in Washington (Archivbild) (picture alliance / dpa / Michael Reynolds)
    "In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres waren die Fortzüge in die USA auf dem tiefsten Stand seit dem von Reisebeschränkungen geprägten Pandemiejahr 2021", hieß es. Zudem habe die Zahl der Fortzüge bislang in jedem Monat unter der des jeweiligen Vorjahresmonats gelegen. Trump hatte seine zweite Amtszeit im Januar begonnen.
    Die Zahl der Zuzüge aus den USA ist dagegen leicht gestiegen. Sie lag von Januar bis September bei gut 19.300 und damit 3,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Damit seien erstmals seit 2021 in den ersten neun Monaten mehr Menschen aus den USA nach Deutschland gezogen als umgekehrt, teilten die Statistiker mit.

    Weniger US-Touristen in Deutschland

    Seit Jahresbeginn kamen zudem weniger US-Touristen nach Deutschland. Von Januar bis August wurden hierzulande 1,96 Millionen Ankünfte verzeichnet. Das war ein Rückgang von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dagegen stieg die Gesamtzahl der Gäste aus dem In- und Ausland in dieser Zeit um 0,7 Prozent auf 128,4 Millionen.
    Besonders deutlich seien die Rückgänge bei den Besucherzahlen in den Sommermonaten ausgefallen, schreiben die Statistiker. Im Juli kamen 345.000 Gäste aus den USA und damit 10,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Juni lag die Zahl der Gäste aus den USA bei 346.000 und damit 9,1 Prozent unter dem Wert vom Juni 2024.
    An deutschen Flughäfen stiegen von Januar bis September 1,3 Prozent oder rund 67.200 weniger Fluggäste mit dem letztbekannten Streckenziel USA ein als im Vorjahreszeitraum. Zugleich erhöhte sich die Zahl der Fluggäste mit einem anderen außereuropäischen Ziel um 4,3 Prozent. Mit rund 5,0 Millionen Fluggästen lagen die USA in den ersten neun Monaten aber immer noch auf Platz eins der beliebtesten außereuropäischen Ziele, die von deutschen Flughäfen aus angesteuert wurden – vor Ägypten mit 1,6 Millionen Passagieren.

    Auswärtiges Amt: Festnahme und Abschiebehaft drohen

    Nach einzelnen Festnahmen deutscher Staatsbürger bei der Einreise in die USA hatte das Auswärtige Amt in Berlin die Reisehinweise für das Land im März ergänzt. "Vorstrafen in den USA, falsche Angaben zum Aufenthaltszweck oder eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer bei Reisen können bei Ein- beziehungsweise Ausreise zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen", heißt es seitdem auf der Webseite des Ministeriums.
    Diese Nachricht wurde am 10.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.