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Tarifkonflikt
Deutsche Bahn lädt zu Verhandlungen - GDL fordert neues Angebot

Nach dem Ende des Lokführerstreiks spitzt sich der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn zu: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer will die Tarifverhandlungen kommende Woche nur fortsetzen, wenn die DB ein neues und verbessertes Angebot unterbreitet. Dieses müsse bis Sonntag 18 Uhr in schriftlicher Form vorliegen, teilte die GDL mit.

    Der Deutsche-Bahn-Tower in Berlin mit dem DB-Logo in rot
    Die Deutsche Bahn will weiter mit der GDL verhandeln. (Archivbild) (picture-alliance / dpa / Kay Nietfeld)
    Sollte das Angebot eingehen, sei man ab Montag zu Verhandlungen bereit. In diesem Fall würden auch die geplanten Arbeitkampfmaßnahmen nicht durchgeführt. GDL-Chef Weselsky hatte damit gedroht, künftige Streiks nur noch kurzfristig anzukündigen, nicht mehr 48 Stunden vorher wie bisher.
    Die Deutsche Bahn hatte zuvor einen neuen Vorstoß für eine Einigung unternommen und die GDL für Montag zu neuen Verhandlungen eingeladen. Grundlage solle der Vorschlag sein, den die beiden Moderatoren Günther und de Maizière in der gescheiterten Runde vergangene Woche vorgelegt hatten. Er sieht unter anderem vor, die Wochenarbeitszeit ab 2026 auf 37 Stunden und ab 2028 weiter auf 36 Stunden zu verringern, jeweils bei vollem Lohnausgleich.
    Der GDL geht der Vorschlag nicht weit genug. Sie kritisiert zudem die angeregte Laufzeit des Tarifvertrags von 30 Monaten als zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei. 
    Wegen des Streiks müssen Bahn-Reisende weiter mit Einschränkungen rechnen. Der Ausstand ist zwar seit 13 Uhr beendet. Der normale Fahrplan für den Fernverkehr gilt jedoch erst ab morgen wieder. Derzeit ist lediglich jeder fünfte Zug unterwegs.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.