
Dazu beigetragen hätten Vorleistungen des Bundes für die Instandhaltung der Infrastruktur, eine strikte Kostendisziplin und eine verschlankte Verwaltung. Zudem sei der Umsatz erhöht worden. DB-Chef Richard Lutz erkärte, vor allem wegen des Verkaufs der Logistik-Tochter Schenker habe die Bahn 10,5 Milliarden Euro Schulden abgebaut. Die Netto-Finanzschulden liegen demnach nun bei 22 Milliarden Euro.
"Pünktlich" mit Verspätung
Der Bilanz zufolge waren 63,4 Prozent aller Fernzüge "pünktlich". Damit wurde das ausgerufene Ziel von mindestens 65 Prozent im ersten Halbjahr nicht erreicht. Als "pünktlich" gilt ein Zug laut Bahn-Statistik auch noch mit knapp sechs Minuten Verspätung. Die Bahn begründete die zahlreichen Verspätungen vor allem mit der störanfälligen Infrastruktur und der Folge notwendiger Baustellen.
Das Unternehmen setzt auf Generalsanierungen hochbelasteter Strecken, auf denen in Anschluss für mehrere Jahre keine Baustellen mehr nötig sein sollen. Bis 2036 will die Bahn insgesamt mehr als 40 Streckenabschnitte modernisieren. Dazu gehört die Verbindung zwischen Berlin und Hamburg, die ab morgen für neun Monate gesperrt ist.
Ungeachtet der Probleme bei der Zuverlässigkeit stieg die Zahl der Nutzer im ersten Halbjahr. Rechnerisch waren nach Konzernangaben 943 Millionen Fahrgäste mit der Bahn unterwegs - 24 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf Fernverkehrszüge entfielen davon 66,3 Millionen Reisende - 2,1 Millionen mehr als im ersten Halbjahr 2024.
Allianz Pro Schiene: "Verspätungszahlen inakzeptabel"
Der Geschäftsführer der Allianz Pro Schiene, Fliege, nannte die derzeitigen Verspätungszahlen inakzeptabel. Angesichts der weitgehenden Sanierungsarbeiten werde man aber über Jahre mit Verspätungen zutun haben, sagte Fliege im Deutschlandfunk. Das Ziel müsse sein, durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik und Bahn wieder auf 80 Prozent Pünktlichkeit zu kommen. Das könne möglicherweise Ende des Jahrzehnts der Fall sein.
Diese Nachricht wurde am 31.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.