Ein wesentlicher Unterschied zwischen den herkömmlichen TV-Standards und dem hochauflösenden Fernsehen ist die Art der Bilddarstellung. Während bisher ein TV-Bild aus zwei Halbbildern besteht, von denen jedes nur die jeweils zweite Bildzeile zeigt, verläuft der Bildaufbau bei HDTV Zeile für Zeile. Experten sprechen hier von einem progressiven Bildaufbau. Beim künftigen Übergang zum HDTV wird es erforderlich sein, Filme vom alten Format in das neue zu konvertieren, um sie auf HDTV-Bildschirmen wiederzugeben. Den nun vorgestellten TV-HDTV-Konverter hat das Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik, Berlin, in Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz und der Firma Fujitsu entwickelt, die den Chip vermarkten wird. Das Verfahren zur Konvertierung analysiert Bewegungsmuster im Filmmaterial, wie Martin Hahn von der Abteilung Bildsignalverarbeitung des HHI erläutert: "Zunächst wird in den Bildern die Bewegung bestimmt. Das nutzen wir aus, um die fehlenden Zwischenzeilen im Original zu berechnen." Das entstehende, progressive Bild habe dann eine wesentlich bessere Schärfe und Qualität, als das normale Videobild. Untrennbar mit HDTV verbunden ist dessen digitale Signalübermittlung im MPEG-2-Standard. Hier präsentierten das HHI und die TU Chemnitz einen MPEG-2-HDTV-Videodekoder, der wiederum in einem einzigen Baustein realisiert werden konnte. Dadurch können die hohen Geschwindigkeitsanforderungen, die MPEG-2 an die Technologie stellt, besonders gut bewältigt werden.
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Deutsche Forscher entwickeln einen TV-zu-HDTV-Konverter
Das Berliner Heinrich-Hertz-Institut (HHI) präsentierte jetzt einen elektronischen Baustein, mit dem sich herkömmliche Fernsehbilder im PAL- oder NTSC-Standard zum hochauflösenden HDTV-Standard konvertieren lassen. Der Chip soll zuerst in den USA verwendet werden, wo sich HDTV inzwischen immer mehr durchzusetzen scheint.