Der Wunsch nach mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der Studierenden, stößt auch bei Sabine Broeck, Amerikanistin und als Konrektorin der Bremer Universität für die internationalen Kontakte zuständig: "Wer jemals an einer amerikanischen Universität studiert hat, weiß, dass erstens die Bibliotheken immer auf haben, zweitens die Bibliothekare mit einem Verständnis arbeiten, dass sie für die Studenten arbeiten und nicht die Bücher verwalten." Ein Studium in den USA ist besser betreut und sehr viel stärker auf die künftige Berufstätigkeit ausgerichtet. Mit dem akademischen Anspruch deutscher Universitäten kann sich jedoch nur ein sehr kleiner Teil der amerikanischen Hochschulen messen. Daniel Fallon von der New Yorker Carnegie Foundation: "In der Bundesrepublik Deutschland sind 70 Prozent der Studenten in Universitäten. In Kalifornien sind acht Prozent in Universitäten und 18 Prozent in anderen Anstalten, die sich teilweise Universitäten nennen, aber keine Universitäten sind, insofern als sie das Promotionsrecht nicht haben." Der Kölner Amerikanist Jürgen Donnerstag ist davon überzeugt, dass sich das Hochschulleben in Deutschland und den USA, vor allem wegen der unterschiedlich starken Praxisorientierung der Studienfächer, noch lange unterscheiden wird.
Amerikanisches Hochschulleben gelangt aber zunehmend nach Deutschland: US-Universitäten werben für ihre Internet-Kurse, eröffnen deutsche Ableger oder bieten Studiengänge in Kooperation mit hiesigen Hochschulen an. Die Bremer Konrektorin Broeck: "Wir wären gut beraten, einen internationalen Studiengang zu entwerfen, indem zügig ein BA in intercultural studies gemacht werden könnte mit anschließendem MA. Und dann kann man sich auf einem europäischen oder weltweiten Markt bewerben. Das kann man mit keinem deutschen Magister, den man mit 30 oder 32 Jahren macht." Vor einer Abwanderung ihrer Studierenden müssen die deutschen Hochschulen keine Angst haben. Schon die hohen Studiengebühren jenseits des Atlantiks sind für die meisten Studierenden Abschreckung genug.
Heute Abend lädt der Amerikanistenkongress zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion. Mit dabei: Vertreter der US-Botschaft, des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft und der Hochschulrektorenkonferenz. Beginn: 18 Uhr an der Uni Bremen, Hörsaal im GW1.
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