Der Zufall will es so, dass es ausgerechnet dieser Morgen nach jenem 9. November ist, an dem er schließlich doch erstmals an die Orte seiner Kindheit zurückfährt.
Deshalb erfährt er erst am Abend in seinem Leipziger Hotelzimmer aus der "Aktuellen Kamera", was geschehen war. "Nun ist der Krieg auch für die Menschen im Osten endgültig zu Ende" weiß er und begibt sich auf Spurensuche. Seine Beobachtungen und Erfahrungen verdichtet er zu Literatur.
Der Sohn, geboren 1961, kennt die DDR aus der Kinderperspektive von Sommerlagern und Jugendbegegnungen. Anfang der 90er-Jahre beobachtet er den Abzug der letzten Besatzungstruppen aus seiner Heimatstadt. Und er erkundet mit der Kamera eben jenes Militärgelände, das ihm bisher als Kind aus der Nachbarschaft immer verschlossen und verboten war. "Da war für mich die Nachkriegszeit endgültig vorbei", erzählt der junge Fotograf später dem Vater.
Welche Lebensgeschichten sind wichtig, wenn Vater und Sohn auf ihre persönlichen Lebenserfahrungen zurückblicken? Welche Ereignisse, Umbrüche und Aufbrüche erlebten sie ähnlich, welche ganz unterschiedlich? Was verbindet, was trennt?
Im Gespräch mit dem Dichter Jürgen Becker und seinem Sohn, dem Fotografen Boris Becker, beleuchtet die "Lebenszeit" wie deutsche Lebenserfahrungen aus sechs Jahrzehnten in den verschiedenen Generationen ähnlich oder verschieden erlebt und untereinander ausgetauscht werden.
Wir fragen nach: Welche erlebten Geschichten und gesellschaftlichen Entwicklungen haben Sie geprägt, verstört oder fasziniert? Geben Sie Ihre Erfahrungen als Zeitzeugen gerne an Ihre Kinder weiter? Oder sind es die Kinder, vielleicht sogar erst die Enkel, die ein Gespräch mit Ihnen, den Älteren suchen und den Dialog zwischen Jung und Alt anregen?
Rufen Sie uns kostenfrei an zwischen 10:10 und 11:30 Uhr:
Tel: 00 800 4464 4464
Fax: 00 800 4464 4465
oder schreiben Sie uns:
E-Mail: dlf.lebenszeit@dradio.de
Internetlinks:
Boris Becker, Fotograf
www.boris-becker.com
Jürgen Becker, Dichter
juergen-becker.com
www.suhrkamp.de/autoren/juergen_becker_263.html
Jürgen Becker: Im Radio das Meer. Journalsätze
Suhrkamp Verlag, 245 Seiten
Erscheint Ende August
www.suhrkamp.de/kontakt_47.html
Mit diesem Buch bewegt sich Jürgen Becker im Grenzbereich der literarischen Möglichkeiten. Nach dem Journalroman "Schnee in den Ardennen" und den Journalgeschichten "Die folgenden Seiten" verbleiben nur mehr Journalsätze, die der Strom der Wahrnehmungen, Erinnerungen und Imaginationen zurücklässt.
Programmhinweis:
Sa 14. November 20.05 Uhr
Unterwegs im Haus
von Jürgen Becker
Hörspiel
Regie: Leonhard Koppelmann
Komposition: Gerd Bessler
Darsteller: Otto Sander
Produktion: Deutschlandfunk 2009
Länge: 59'40
Ein alter Mann in seinem Haus nach längerer Abwesenheit. Er durchstreift Zimmer und Flure, Keller und Boden und verirrt sich in der eigenen Vergangenheit. Erinnerungsfetzen, Bruchstücke gelebten Lebens, Vergangenheit und Gegenwart treten in einen spannungsreichen Dialog, die Erfahrungen des Kindes im Krieg, Bombenangriffe, existenzieller Verlust und komische Begebenheiten verbinden sich zu einer "Geschichte der Augenblicke", die den Dichter Becker zeitlebens künstlerisch beschäftigt haben. Erinnerungsort ist ein Haus, das Stück ist ein Monolog - er korrespondiert in seiner existenziellen Fragestellung und der Einsamkeit des Protagonisten mit dem "Letzten Band" von Beckett. Er schließt aber auch auf subtile Weise den Kreis zu einem der bekanntesten experimentellen Stücke Jürgen Beckers: "Häuser" - ein vielstimmiger Text kollektiver Wahrnehmung - 40 Jahre später. Die Stimme des Einzelnen auf Spurensuche im Haus seiner Vergangenheit.
Deshalb erfährt er erst am Abend in seinem Leipziger Hotelzimmer aus der "Aktuellen Kamera", was geschehen war. "Nun ist der Krieg auch für die Menschen im Osten endgültig zu Ende" weiß er und begibt sich auf Spurensuche. Seine Beobachtungen und Erfahrungen verdichtet er zu Literatur.
Der Sohn, geboren 1961, kennt die DDR aus der Kinderperspektive von Sommerlagern und Jugendbegegnungen. Anfang der 90er-Jahre beobachtet er den Abzug der letzten Besatzungstruppen aus seiner Heimatstadt. Und er erkundet mit der Kamera eben jenes Militärgelände, das ihm bisher als Kind aus der Nachbarschaft immer verschlossen und verboten war. "Da war für mich die Nachkriegszeit endgültig vorbei", erzählt der junge Fotograf später dem Vater.
Welche Lebensgeschichten sind wichtig, wenn Vater und Sohn auf ihre persönlichen Lebenserfahrungen zurückblicken? Welche Ereignisse, Umbrüche und Aufbrüche erlebten sie ähnlich, welche ganz unterschiedlich? Was verbindet, was trennt?
Im Gespräch mit dem Dichter Jürgen Becker und seinem Sohn, dem Fotografen Boris Becker, beleuchtet die "Lebenszeit" wie deutsche Lebenserfahrungen aus sechs Jahrzehnten in den verschiedenen Generationen ähnlich oder verschieden erlebt und untereinander ausgetauscht werden.
Wir fragen nach: Welche erlebten Geschichten und gesellschaftlichen Entwicklungen haben Sie geprägt, verstört oder fasziniert? Geben Sie Ihre Erfahrungen als Zeitzeugen gerne an Ihre Kinder weiter? Oder sind es die Kinder, vielleicht sogar erst die Enkel, die ein Gespräch mit Ihnen, den Älteren suchen und den Dialog zwischen Jung und Alt anregen?
Rufen Sie uns kostenfrei an zwischen 10:10 und 11:30 Uhr:
Tel: 00 800 4464 4464
Fax: 00 800 4464 4465
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Boris Becker, Fotograf
www.boris-becker.com
Jürgen Becker, Dichter
juergen-becker.com
www.suhrkamp.de/autoren/juergen_becker_263.html
Jürgen Becker: Im Radio das Meer. Journalsätze
Suhrkamp Verlag, 245 Seiten
Erscheint Ende August
www.suhrkamp.de/kontakt_47.html
Mit diesem Buch bewegt sich Jürgen Becker im Grenzbereich der literarischen Möglichkeiten. Nach dem Journalroman "Schnee in den Ardennen" und den Journalgeschichten "Die folgenden Seiten" verbleiben nur mehr Journalsätze, die der Strom der Wahrnehmungen, Erinnerungen und Imaginationen zurücklässt.
Programmhinweis:
Sa 14. November 20.05 Uhr
Unterwegs im Haus
von Jürgen Becker
Hörspiel
Regie: Leonhard Koppelmann
Komposition: Gerd Bessler
Darsteller: Otto Sander
Produktion: Deutschlandfunk 2009
Länge: 59'40
Ein alter Mann in seinem Haus nach längerer Abwesenheit. Er durchstreift Zimmer und Flure, Keller und Boden und verirrt sich in der eigenen Vergangenheit. Erinnerungsfetzen, Bruchstücke gelebten Lebens, Vergangenheit und Gegenwart treten in einen spannungsreichen Dialog, die Erfahrungen des Kindes im Krieg, Bombenangriffe, existenzieller Verlust und komische Begebenheiten verbinden sich zu einer "Geschichte der Augenblicke", die den Dichter Becker zeitlebens künstlerisch beschäftigt haben. Erinnerungsort ist ein Haus, das Stück ist ein Monolog - er korrespondiert in seiner existenziellen Fragestellung und der Einsamkeit des Protagonisten mit dem "Letzten Band" von Beckett. Er schließt aber auch auf subtile Weise den Kreis zu einem der bekanntesten experimentellen Stücke Jürgen Beckers: "Häuser" - ein vielstimmiger Text kollektiver Wahrnehmung - 40 Jahre später. Die Stimme des Einzelnen auf Spurensuche im Haus seiner Vergangenheit.