Auslandssender
Deutsche Welle in Russland zur "unerwünschten Organisation" erklärt

Die Deutsche Welle ist in Russland zur "unerwünschten Organisation erklärt worden. Das teilte der öffentlich-rechtliche Auslandssender in Bonn mit. Demnach kam die russische Staatsanwaltschaft mit der Einstufung einer Aufforderung der Duma nach.

    Das Logo der Deutschen Welle auf einem Schild, dahinter blauer Himmel.
    Schild der Deutschen Welle am Funkhaus in Bonn. (imago-images / Marc John)
    Damit verschärft der russische Staat sein Vorgehen gegen die in Russland bereits verbotene Deutsche Welle weiter: Wer mit „unerwünschten Organisationen” zusammenarbeitet, macht sich strafbar und muss mit hohen Geldstrafen oder sogar Haft rechnen. Schon das Teilen von Inhalten des Sender etwa in den Sozialen Medien ist verboten. Für russische Staatsangehörige gilt das Verbot der Zusammenarbeit auch außerhalb des Staatsgebiets. Somit sind insbesondere russische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DW direkt betroffen.

    "Lassen uns nicht abschrecken"

    Die Intendatin der Deutschen Welle, Massing, erklärte, man lasse sich nicht von Moskau abschrecken. Dieser jüngste Versuch, freie Medien zum Schweigen zu bringen, zeige, wie wenig das Regime von Pressefreiheit halte und wie sehr es unabhängige Informationen fürchte. Masing fügte hinzu, trotz Zensur und Blockade der DW-Angebote erreiche der Sender mit seinem Russisch-Angebot derzeit mehr Menschen als zuvor. Man werde weiterhin unabhängig berichten – über den Angriffskrieg gegen die Ukraine und andere Themen, über die in Russland kaum Informationen verfügbar seien - damit sich die Menschen ihre eigene Meinung bilden könnten. Dennoch: Die DW-Berichterstattung über Russland wird durch die jetzige Einstufung als "Unerwünschte Organisation" weiter erschwert.

    Seit 2022 in Russland verboten

    Die Deutsche Welle ist bereits seit 2022 in Russland verboten. Das Regime in Moskau reagierte mit der Maßnahme damals auf ein Verbot des deutschsprachigen Programms des russischen Propagandasenders "RT" in der Bundesrepublik. Seitdem arbeitet die ehemals Moskauer Redaktion der Deutschen Welle aus dem lettischen Riga. Angebote auf den sozialen Medien wie die werktägliche Nachrichtensendung „Novosti“ auf Youtube, der Telegram-Nachrichtenkanal sowie die DW-Kanäle auf Twitter, Facebook und Instagram sind für die russische Bevölkerung aber weiterhin nutzbar.
    Diese Nachricht wurde am 14.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.