Freitag, 10. Mai 2024

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Afrika
Deutscher Völkermord in Namibia: Nachfahren der Opfer enthüllen Gedenkstein auf Shark Island

Die Nachfahren der namibischen Volksgruppen Herero und Nama haben ein Denkmal für die Opfer des Völkermords in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs enthüllt.

23.04.2023
    Herero- und Nama-Gefangene um 1904 im heutigen Namibia.
    Herero- und Nama-Gefangene um 1904 im heutigen Namibia. (afp / National Archives of Namibia)
    Es steht auf der Insel "Shark Island", wo die deutschen Kolonialherrscher damals ein Konzentrationslager errichtet hatten. Etwa 4.000 Menschen seien allein dort ums Leben gekommen, sagte der Vorsitzende des technischen Organisationskomitees der NTLA, Johannes Ortmann, der dpa. Man habe sie an die Haie verfüttert. Die Opfer hätten nie ein respektvolles Begräbnis bekommen.
    Das Deutsche Reich war von 1884 bis 1915 Kolonialmacht im damaligen Deutsch-Südwestafrika und schlug Aufstände brutal nieder. Während des Herero-und-Nama-Kriegs von 1904 bis 1908 kam es zu einem Massenmord, der als erster Genozid im 20. Jahrhundert gilt. Historiker schätzen, dass 65.000 von 80.000 Herero und mindestens 10.000 von 20.000 Nama getötet wurden. Die Bundesregierung und die Regierung von Namibia verhandeln seit langem über ein vorgelegtes Aussöhnungsabkommen.
    Diese Nachricht wurde am 23.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.