
Nach Angaben der Forscherlag Deutschland auch im Jahr 2000 bereits zurück. Damals betrug der Rückstand Deutschlands zur durchschnittlichen Lebenserwartung bei Geburt in Westeuropa rund 0,7 Jahre. Bis 2022 hat sich der Abstand auf 1,7 Jahre vergrößert. Zu dem wachsenden Rückstand in der Lebenserwartung tragen einzelne Altersgruppen in unterschiedlicher Art und Weise bei, so die Forscher.
Bei Frauen weisen in Deutschland vor allem Personen ab 75 Jahren eine höhere Sterblichkeit auf als Gleichaltrige im westeuropäischen Ausland. Dagegen trägt bei den Männern insbesondere die Altersgruppe zwischen 55 und 74 Jahren zur Lücke bei. In Bezug auf die Todesursachen erkläre sich der Rückstand insbesondere durch eine höhere Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schreibt das Forscherteam im "Bundesgesundheitsblatt".
Nachholbedarf bei Prävention und Früherkennung
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung sieht Handlungsbedarf vor allem bei der Prävention und Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ähnliches gelte für die Bereiche Tabak- und Alkoholprävention sowie gesunde Ernährung. Hier bestehe noch einiges Potenzial, um Deutschland für den momentanen Alterungsprozess der Gesellschaft besser aufzustellen. In der Studie verglichen wurden die Daten von insgesamt 15 Staaten in Westeuropa, darunter der Schweiz, Österreichs, Dänemarks, Großbritanniens und Finnlands.
Diese Nachricht wurde am 22.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.