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Regierungskonsultationen
Deutschland und Japan streben nach strategischer Kooperation

Japan will seine bereits engen Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland auf eine neue Stufe heben. Das sagte Ministerpräsident Kishida zum Auftakt der bilateralen Regierungskonsultationen in Tokio. Bundeskanzler Scholz bekräftigte den Wunsch nach einer engen und strategischen Kooperation mit Japan. Scholz ist mit mehreren Kabinettskollegen nach Tokio gereist. Im Mittelpunkt der Gespräche steht das Thema Wirtschaftssicherheit.

    Das Foto zeigt Mitglieder der deutschen und der japanischen Regierung. Die Delegationen sitzen sich gegenüber an grünen Tischen. Unter den Teilnehmern sind Bundeskanzler Olaf Scholz und Japans Premierminister Fumio Kishida.
    Deutsch-japanische Regierungskonsultationen in Tokio. (AP / Nicolas Datiche)
    Zum Auftakt der ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen hatte Bundeswirtschaftsminister Habeck mit seinem japanischen Kollegen Nishimura über die Erschließung von Rohstoffquellen sprechen und über eine klimaneutrale Energieversorgung gesprochen. Nishimura erklärte, Japan wolle die wirtschaftspolitische Zusammenarbeit mit Deutschland verstärken. Angesichts der dramatisch veränderten internationalen Lage sei die Stärkung der strategischen Kooperation von großer Bedeutung. Deutschland ist für Japan der wichtigste Handelspartner in Europa, Japan wiederum nach China der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands in Asien.

    Rohstoffsicherheit steht im Mittelpunkt

    Bei den deutsch-japanischen Gesprächen geht es vor allem um den Ausbau internationaler Kooperationen, um Abhängigkeiten von einzelnen Wirtschaftsmächten etwa beim Import von Rohstoffen zu reduzieren. Japan sei hier Vorreiter, sagte ein Regierungsvertreter in Berlin. Dabei gehe es etwa um eine vorausschauende Energie- und Rohstoffpolitik, um Abhängigkeiten zu reduzieren - insbesondere von China. Als mögliche Kooperationsbereiche wurden etwa die Windenergie, die Wasserstofftechnik und die Cybersicherheit genannt.

    Auch militärische Zusammenarbeit ein Thema

    Neben dem Wirtschaftsministerium sind die Ressorts Finanzen, Verteidigung, Verkehr und Äußeres in Tokio vertreten. Für Japan sind es die ersten gemeinsamen Konsultationen mit einer anderen Regierung. Dabei geht es auch um die militärische Zusammenarbeit. Die Bundeswehr hatte bereits mit der Fregatte "Bayern" ein Kriegsschiff sowie mehrere Kampfjets und Transportflugzeuge zu gemeinsamen Übungen in die Pazifikregion geschickt.
    Diese Nachricht wurde am 18.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.