Barbarastollen
Deutschlands kulturelles Gedächtnis wird 50 Jahre alt

Seit 50 Jahren birgt der Barbarastollen im Schwarzwald Fotos und Kopien von Dokumenten, die für die deutsche Kultur und Politik wichtig sind. Zum Jubiläum würdigte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Tiesler, die Einrichtung als "kulturelles Langzeitgedächtnis unserer Nation".

    Ein Arbeiter eines Freiburger Transportunternehmens zieht im Barbarastollen auf einem Hubwagen mit Mikrofilmen bestückte Edelstahlzylinder an ihren Lagerplatz
    Mikrofilme lagern in Edelstahlfässern im Inneren des Barbarastollens (Archivbild). (picture alliance / dpa / Rolf Haid)
    Der Barbarastollen ist ein alter Bergwerkstollen im Freiburger Hausberg Schauinsland. Er ist der einzige unter "Sonderschutz" der Unesco stehende Ort in Deutschland. Hier liegen zum Beispiel die erste Ausgabe des Grundgesetzes, eine Krönungsurkunde aus dem Jahr 936, Handschriften vom Komponisten Johann Sebastian Bach und Baupläne des Kölner Doms. Insgesamt gibt es mehr als eine Milliarde Fotos, gespeichert auf 32.000 Kilometern Mikrofilm und luftdicht verschlossen in Edelstahlfässern. Mikrofilm soll mehrere hundert Jahre haltbar sein.
    Der Stollen soll die darin gelagerten Materialien vor Naturkatastrophen und Kriegen schützen. Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Tiesler, sagte, in bewaffneten Konflikten werde Kulturgut gezielt zerstört, um die angegriffenen Nationen ihrer Identität zu berauben.
    Diese Nachricht wurde am 09.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.