Von der Internationalen Tourismus Börse in Berlin war zu hören, dass den Deutschen der Urlaub auch in Krisenzeiten extrem wichtig ist. Auch die Zahlen weisen in diese Richtung - von einem "Superjahr" spricht die Tourismus-Branche. Deutschland bleibt, laut Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen, mit einem Marktanteil von 30 Prozent das beliebteste Reiseziel. Und das bedeutet aber in der Regel: "Autourlaub", womit wir wieder beim Thema Emissionen und Luftverschmutzung wären. Zusammen mit dem Umweltbundesamt hat sich heute der Verkehrsclub Deutschland für Deutschlandurlaub ohne Auto stark gemacht.
Da geht es zunächst einmal darum, Angebote zu schaffen, die es bisher nicht gibt, obwohl die Zielgruppe derer, die ohne Auto in Deutschland Urlaub macht, da ist, und zwar nicht zu knapp: Es ist eine Größe, mit der man rechnen muss, sagt Michael Gehrmann, der Bundesvorsitzende des Verkehrsclub Deutschland, also des Verbandes, der gemeinsam mit dem Umweltbundesamt dieses Projekt "Reiselust", so heißt es, angestoßen hat, das die Deutschen dazu verführen soll, im Urlaub ihr Auto stehen zu lassen.
"Jeder Vierte reist in die Urlaubsgebiete mit Bus oder Bahnen oder mit dem eigenen Fahrrad an, aber diese Gruppe ist bis heute nicht berücksichtigt. Die gesamt Tourismusindustrie ist hauptsächlich auf Autonutzer ausgelegt. Man kann das erkennen beispielsweise bei den ostfriesischen Inseln, die zum großen Teil autofrei sind und trotzdem gab es einen count down im Internet, noch so und soviel Tage zur Eröffnung einer Autobahn aus dem Ruhrgebiet."
Und das ist umso erstaunlicher, als man festgestellt hat, dass die Urlauber ohne Auto gar nicht etwa die finanziell schwächeren sind, die sich auch im Alltag kein Auto leisten können. Sondern es sind immer mehr Menschen, die freiwillig auf ihr Auto verzichten, sie wollen es im Urlaub nicht dabei haben.
"Es ist zwar so, dass jeder fünfte Haushalt tatsächlich ohne Auto ist, es sind aber auch viele, die Urlaub vom Auto machen möchten, die keine Interesse haben, stundenlang auf Autobahnen zu stehen, die es genießen, abschalten zu können und die auch ein sehr großes Interesse an Natur haben und merken, dass ein Zuviel an Autoverkehr die gesamte Region abwertet."
Landschaftlich besonders schön bleiben diese Gegenden natürlich nur, so lange die Straßen nicht von Urlauberströmen in ihren Autos verstopft sind. Das erstaunlichste an dieser Kampagne ist wohl, dass sie überhaupt nötig ist, denn, so sagt Michael Gehrmann, die meisten Hoteliers sehen den Bedarf nach autofreiem Urlaub überhaupt nicht. Sie setzen nach wie vor darauf, dass Urlauber mit dem Auto anreisen und stellen dementsprechende Leistungen zur Verfügung, Parkplätze etwa. Das erste, was diese Kampagne also schaffen muss, ist Information, sie muss Wissenslücken schließen auf Seiten der Reiseveranstalter und der Gastronomie.
"Gerade viele Hoteliers denken, in ihren Regionen gibt es gar keinen öffentlichen Verkehr, und dann zeigt man ihnen die Fahrpläne, und sie stellen es fest. Aber es muss auch an der Infrastruktur etwas geändert werden, es muss vor allem am Marketing was geändert werden, an den Servicebereichen. Mir scheint es vor allen Dingen wichtig, dass die Institutionen vor Ort miteinander zusammenkommen. Das heißt, die Verkehrsunternehmen mit den Tourismusagenturen mit den Hoteliers und den Pensionen."
Man will also nun die touristischen Leistungsträger anregen, Umweltschutz zum Geschäftsanliegen zu machen. Neben der Information und einem Verschieben der Schwerpunkte zugunsten von Reisenden, die auf ihr Auto verzichten, geht es also auch darum, die Infrastruktur vor Ort zu stärken. Konkret könnte das heißen: Es gilt die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln so komfortabel wie möglich zu machen. Und dann geht es um logistische Fragen wie die der Verknüpfung verschiedener nicht-automobiler Verkehrsträger, also die Verknüpfung zwischen Bahnnetz und Wanderwege- oder Fahrradwegenetz muss stimmen. All diese Ziele können natürlich die Initiatoren dieser Kampagne, also der Verkehrsclub Deutschland und das Umweltbundesamt nicht allein erreichen. Sie brauchen die Mitarbeit der Regionen. Und der ist man sich sicher, jedenfalls in bis jetzt zehn Fällen: Zehn Touristische Gebiete wollen sich auf diese Ideen einlassen, und dies keinesfalls nur deshalb, weil es ihnen nicht gelingt, anders Touristen anzuziehen.
"Wir haben sehr weit entwickelter Regionen wie das Elbsandsteingebirge oder die Müritz. Aber wir haben auch Regionen, die den meisten Deutschen nicht bekannt sind, wie das Zweitälerland, das Eggegebirge oder der Vogelsberg. Aber gerade diese Regionen haben einen Reiz, den viele andere Urlaubsregionen heutzutage gar nicht haben."
Nämlich den Reiz des Unerschlossenen, der offenbar immer mehr Touristen aus den urbanen Zentren anzieht. Bevor man also Touristen verliert an Regionen in Osteuropa, in denen es noch Urwälder gibt und unansphaltierte Straßen zum besonderen Charme der Landschaft gehört, gilt es, sich dieses vom Autoverkehr ungestörte Bild weitgehend zu erhalten, jedenfalls dort, wo das noch geht. Das Ziel, das die beiden Verbände mit dieser Initiative verfolgen, man ahnt es bereits, geht natürlich über das Schaffen angenehmer Reiseziele hinaus: Man will die Umwelt und die Natur insgesamt schützen, indem die Belastung durch den Urlaubs- und Reiseverkehr reduziert wird. Mehr als die Hälfte aller Personenverkehre haben den Zweck, Menschen zu ihrem Urlaubsort zu befördern oder dorthin, wo die Freizeit verbracht wird. In diesem Segment ist also noch einiges herauszuholen für den Umweltschutz.
Da geht es zunächst einmal darum, Angebote zu schaffen, die es bisher nicht gibt, obwohl die Zielgruppe derer, die ohne Auto in Deutschland Urlaub macht, da ist, und zwar nicht zu knapp: Es ist eine Größe, mit der man rechnen muss, sagt Michael Gehrmann, der Bundesvorsitzende des Verkehrsclub Deutschland, also des Verbandes, der gemeinsam mit dem Umweltbundesamt dieses Projekt "Reiselust", so heißt es, angestoßen hat, das die Deutschen dazu verführen soll, im Urlaub ihr Auto stehen zu lassen.
"Jeder Vierte reist in die Urlaubsgebiete mit Bus oder Bahnen oder mit dem eigenen Fahrrad an, aber diese Gruppe ist bis heute nicht berücksichtigt. Die gesamt Tourismusindustrie ist hauptsächlich auf Autonutzer ausgelegt. Man kann das erkennen beispielsweise bei den ostfriesischen Inseln, die zum großen Teil autofrei sind und trotzdem gab es einen count down im Internet, noch so und soviel Tage zur Eröffnung einer Autobahn aus dem Ruhrgebiet."
Und das ist umso erstaunlicher, als man festgestellt hat, dass die Urlauber ohne Auto gar nicht etwa die finanziell schwächeren sind, die sich auch im Alltag kein Auto leisten können. Sondern es sind immer mehr Menschen, die freiwillig auf ihr Auto verzichten, sie wollen es im Urlaub nicht dabei haben.
"Es ist zwar so, dass jeder fünfte Haushalt tatsächlich ohne Auto ist, es sind aber auch viele, die Urlaub vom Auto machen möchten, die keine Interesse haben, stundenlang auf Autobahnen zu stehen, die es genießen, abschalten zu können und die auch ein sehr großes Interesse an Natur haben und merken, dass ein Zuviel an Autoverkehr die gesamte Region abwertet."
Landschaftlich besonders schön bleiben diese Gegenden natürlich nur, so lange die Straßen nicht von Urlauberströmen in ihren Autos verstopft sind. Das erstaunlichste an dieser Kampagne ist wohl, dass sie überhaupt nötig ist, denn, so sagt Michael Gehrmann, die meisten Hoteliers sehen den Bedarf nach autofreiem Urlaub überhaupt nicht. Sie setzen nach wie vor darauf, dass Urlauber mit dem Auto anreisen und stellen dementsprechende Leistungen zur Verfügung, Parkplätze etwa. Das erste, was diese Kampagne also schaffen muss, ist Information, sie muss Wissenslücken schließen auf Seiten der Reiseveranstalter und der Gastronomie.
"Gerade viele Hoteliers denken, in ihren Regionen gibt es gar keinen öffentlichen Verkehr, und dann zeigt man ihnen die Fahrpläne, und sie stellen es fest. Aber es muss auch an der Infrastruktur etwas geändert werden, es muss vor allem am Marketing was geändert werden, an den Servicebereichen. Mir scheint es vor allen Dingen wichtig, dass die Institutionen vor Ort miteinander zusammenkommen. Das heißt, die Verkehrsunternehmen mit den Tourismusagenturen mit den Hoteliers und den Pensionen."
Man will also nun die touristischen Leistungsträger anregen, Umweltschutz zum Geschäftsanliegen zu machen. Neben der Information und einem Verschieben der Schwerpunkte zugunsten von Reisenden, die auf ihr Auto verzichten, geht es also auch darum, die Infrastruktur vor Ort zu stärken. Konkret könnte das heißen: Es gilt die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln so komfortabel wie möglich zu machen. Und dann geht es um logistische Fragen wie die der Verknüpfung verschiedener nicht-automobiler Verkehrsträger, also die Verknüpfung zwischen Bahnnetz und Wanderwege- oder Fahrradwegenetz muss stimmen. All diese Ziele können natürlich die Initiatoren dieser Kampagne, also der Verkehrsclub Deutschland und das Umweltbundesamt nicht allein erreichen. Sie brauchen die Mitarbeit der Regionen. Und der ist man sich sicher, jedenfalls in bis jetzt zehn Fällen: Zehn Touristische Gebiete wollen sich auf diese Ideen einlassen, und dies keinesfalls nur deshalb, weil es ihnen nicht gelingt, anders Touristen anzuziehen.
"Wir haben sehr weit entwickelter Regionen wie das Elbsandsteingebirge oder die Müritz. Aber wir haben auch Regionen, die den meisten Deutschen nicht bekannt sind, wie das Zweitälerland, das Eggegebirge oder der Vogelsberg. Aber gerade diese Regionen haben einen Reiz, den viele andere Urlaubsregionen heutzutage gar nicht haben."
Nämlich den Reiz des Unerschlossenen, der offenbar immer mehr Touristen aus den urbanen Zentren anzieht. Bevor man also Touristen verliert an Regionen in Osteuropa, in denen es noch Urwälder gibt und unansphaltierte Straßen zum besonderen Charme der Landschaft gehört, gilt es, sich dieses vom Autoverkehr ungestörte Bild weitgehend zu erhalten, jedenfalls dort, wo das noch geht. Das Ziel, das die beiden Verbände mit dieser Initiative verfolgen, man ahnt es bereits, geht natürlich über das Schaffen angenehmer Reiseziele hinaus: Man will die Umwelt und die Natur insgesamt schützen, indem die Belastung durch den Urlaubs- und Reiseverkehr reduziert wird. Mehr als die Hälfte aller Personenverkehre haben den Zweck, Menschen zu ihrem Urlaubsort zu befördern oder dorthin, wo die Freizeit verbracht wird. In diesem Segment ist also noch einiges herauszuholen für den Umweltschutz.