Archiv

Dicke Luft am Theater Trier
Intendant weg, was nun?

Theater-Krise in Trier: Das Budget ist um knapp drei Millionen Euro überzogen, Intendant Karl Sibelius wurde bereits abgesetzt, am Abend wählte der Stadtrat außerdem Kulturdezernent Thomas Egger von der SPD ab, wegen versäumter Kontrolle. Für die kleineren Stadtratsfraktionen FDP, AfD und Freie Wähler sind die roten Zahlen Anlass, das 2013 beschlossene Bekenntnis zum Dreispartenhaus zu überdenken.

Von Anke Petermann |
    Der Intendant des Theater Trier, Karl M. Sibelius
    Ende nach nur einer Spielzeit: der Trierer Theaterintendant Karl M. Sibelius (picture alliance / dpa / Birgit Reichert)
    Um das Theater Trier langfristig zu konsolidieren, sollten Oper und Ballett schließen, findet Tobias Schneider von der FDP im Stadtrat. Musik- und Tanztheater-Produktionen könne man als Gastspiele einkaufen.
    "Je früher man das einsieht und eine Spartenreduzierung durchführt, desto besser sind die Chancen, eine Struktur zu schaffen, die dann zukunftsfähig ist."
    Als reines Schauspielhaus nämlich. Doch die Mehrheit im Trierer Stadtrat will das 250-köpfige Ensemble mit Sängern, Musikern und Tänzern behalten. Die Produktionen sollen aber sparsamer werden. Jürgen Backes, CDU, und Markus Nöhl, SPD, vertreten die größten Stadtrats-Fraktionen.
    "Also, ich glaube schon, dass ein Dreispartenhaus auch in Trier finanziell möglich ist. Und das Dreispartenhaus ist auch nicht Ursache dieser finanziellen Misere, die wir jetzt haben."
    "Gerade das Orchester mit seinen Konzerten kann auf eine ganz treue und breite Zustimmung in der Bevölkerung zugreifen, die sind auch immer nahezu ausverkauft. Das ist wirklich ein großes Pfund, was wir haben. Im Musiktheaterbereich sehen wir, dass da gute Produktionen laufen, aber dass man da auch noch mal nachschärfen muss. Und ich bin mir sicher, das wird auch noch getan."