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Die alte Dame hat nen Neuen

Hertha BSC hat seinen Weihnachtsfrieden gemacht. Vier Tage nach der Trennung von Markus Babbel legte der Bundesliga-Verein seinen Streit mit dem ehemaligen Trainer bei und präsentierte mit Michael Skibbe dessen Nachfolger. Der "Neue" will die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetzen und die sportliche Entwicklung beim einzigen Berliner Erstligisten weiter voran bringen.

Von Thomas Wheeler |
    Ein's ist klar. Sollte Hertha BSC sich jemals einen Startrainer wie José Mourinho oder Pep Guardiola leisten, muss der Hauptstadtklub ein Medienzentrum bauen. Rund einhundert Journalisten, darunter 12 Fernsehkameras und jede Menge Fotografen, sorgten bei der Vorstellung des neuen Trainers Michael Skibbe für die bestbesuchte Pressekonferenz des Vereins seit langem. Frisch aus der Türkei eingeflogen, mit einem Lächeln auf den Lippen, nahm Skibbe auch zum Theater um die Trennung von seinem Vorgänger Markus Babbel Stellung.

    "Das ist natürlich schade, dass man sich dann eben auch am Ende auf eine etwas unglückliche Weise getrennt hat. Umso schöner ist, dass sich jetzt beide Parteien wieder angenährt haben und ein klärendes Gespräch geführt haben."

    Danach sind die Meinungsverschiedenheiten, die es zwischen Babbel und Manager Michael Preetz gab, ausgeräumt, und der Klub bedankte sich bei seinem ehemaligen Trainer für dessen erfolgreiche Arbeit. Nachfolger Michael Skibbe erhält einen Vertrag bis 2014 und will Hertha in den nächsten zwei einhalb Jahren im oberen Drittel der Bundesliga-Tabelle etablieren.

    "Ich werde natürlich mich auch noch mal zusammensetzen dem ehemaligen Trainer und Co-Trainer, um auch ein bisschen noch etwas über die Trainingsmethodik zu erfahren, welche Schwerpunkte sie gesetzt haben bei Passübungen, welche Schwerpunkte bei Freilaufspielen usw., damit ich nicht alles vielleicht was schon gut war, verändere."

    Los geht's in Berlin für Skibbe am 2. Januar. Vorher muss er allerdings noch seinen Vertrag beim türkischen Erstligisten Eskischirspor auflösen, wo er von einer Ausstiegsklausel Gebrauch macht. Wenige Tage später ist er dann schon wieder in der Türkei, um sich mit dort mit Hertha BSC in einem Trainingslager auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten.

    "Sportlich ist das Ziel nen guter Bestandteil der Bundesliga auch zu bleiben, und ja im Pokal wir möchten natürlich mit aller Macht ins Halbfinale einziehen, und dann vielleicht noch ein Treppchen weiterkommen. Also wir werden alles dafür tun, dass wir im Pokal möglichst das Finale hier in der eigenen Stadt erreichen."