Es ist der Wilde Westen Südafrikas: Sand und Steine so weit das Auge reicht, am Horizont blaugrau schimmernde Berge. Gnadenlos brennt die Sonne auf die Knersvlakte herunter. Die "Knirschfläche" oder "knirschende Ebene" wurde von den Buren so benannt. Denn unter ihren Wagenrädern knirschten Millionen kleiner Quarzsteinchen genauso wie heute unter den Füßen von Touristen. Um in dieser Halbwüste zu überleben, braucht es ganz besondere Fähigkeiten.
Mehr als 1000 Pflanzenarten haben sich der Trockenheit angepasst, darunter 250, die wirklich nur in dieser Gegend vorkommen. Sie halten sich bedeckt vor Hitze und vor neugierigen Blicken. Aber nach dem Winterregen – hier in Western Cape ab Juli/August – veranstalten sie ein wundersames Schauspiel: Plötzlich explodiert die Wüste in tausend Farben, die knirschende Ebene verwandelt sich in ein Blütenmeer.
Auf kleinstem Raum bestaunen kann man diese Pflanzenwunder Südafrikas im Städtchen Vanrhynsdorp am Südrand der Knersvlakte. Hier hat sich Brink van der Merwe einen Traum erfüllt: Er züchtet Sukkulenten. Damit kommt er in Zeiten zunehmender Wasserknappheit auch südafrikanischen Gartenarchitekten und Häuslebauern entgegen. Denn die pflanzen jetzt statt Rasen und Rosen lieber wieder einheimische Gewächse.
Und auch immer mehr Touristen kommen zu einer Audienz beim Sukkulentenpapst: "Die Sukkulente ist eine Pflanze mit sehr kurzen Wurzeln. Die steckt sie unter die Steine, und bei Regen fangen sie das Wasser auf. Im Sommer, wenn es neblig ist, sammelt sich Wasser auf der Pflanze und fließt daran runter. Dann nehmen die Wurzeln das Wasser auf. Wenn es nun jahrelang nicht regnet, kann die Pflanze trotzdem überleben."
Mehr als 600 Arten hat Brinkie in seinem kleinen Paradies versammelt. Darunter sind viele Raritäten, die nur im Süden Afrikas wachsen – so auch kuriose Vertreter aus der Familie der Mittagsblumengewächse. Manche sehen aus kleine Knöpfe, werden deshalb auf Afrikaans knopies genant. Andere erinnern an Kieselsteine. Nach dem ersten Regen aber sprießen aus ihnen wunderschöne Blüten empor – so ähnlich wie Astern – in Weiß, Gelb, Rosa, Rot oder knalligem Violett.
Die Lithops, die "lebenden Steine", sehen aus wie unscheinbare Handschmeichler in Pastellfarben. So schützen sie sich raffiniert vor dem Gefressenwerden. Doch gegen Ende der Regenzeit, so ab September, ist es vorbei mit dem Versteckspiel. Dann ziehen große weiße oder gelbe Blüten alle Augen auf sich.
Besuchern aus Europa fällt auch sofort ein Dickfußgewächs auf, das sie als Wohnzimmerpflanze kennen: ein dicker Stamm mit vielen Stacheln, aus dem oben Blätter und Blüten herauswachsen: "Das ist der "Halbmensch”, Pachypodium namaquanum. In der Natur ist die Pflanze eher braun bis schwarz und hat keine Dornen. Die Blüte ist rot und ziemlich lang. Deshalb wird sie bestäubt von einer Motte mit einer langen Zunge."
Natürlich weiß Brinkie auch, dass die Nutzung tropischer Pflanzen im Trend liegt. Moderne Großstadtmenschen eifern da gern den Ureinwohnern nach: "Das ist die Hoodia gordonii. Die wird zum Abnehmen benutzt. Man schneidet sie, trocknet sie und macht ein Pulver daraus. Das packt man dann in Kapseln, streut es übers Müsli oder verkauft es als Tee oder in Süßigkeiten. Du kannst es überall rein tun, auch einfach in Wasser. Die Bushmänner essen vor der Jagd ein kleines Stück davon, dann haben sie genug Ausdauer, keinen Hunger – und können den ganzen Tag jagen."
Faszinierend, wie die Natur selbst in kargen Regionen für die Menschen sorgt. Das ist für Brink van der Merwe aber alles nichts gegen seine absolute Lieblingspflanze – und die von vielen Besuchern: "Die schönste Pflanze ist der Clovertree. Alle wollen einen Clovertree. Die Leute kommen und sagen: Brink, wir wollen einen Clovertree! Der ist wirklich sehr beliebt. Das sind die dort draußen – die großen. Die werden bis zu fünf Meter hoch und wachsen sehr langsam. Von diesem Baum haben die Buschmänner früher die großen Äste ausgehöhlt und dann ihre Pfeile reingesteckt. Wir nennen ihn deshalb auch "Köcherbaum"."
Nach 40 oder 50 Jahren kann so eine Pflanze dann schon ein kleines Vermögen kosten; Liebhaber reißen sich um die lange gehegten Exemplare. Aber sein Prachtexemplar würde Brinkie trotzdem niemals hergeben: "Die ist für kein Geld der Welt zu verkaufen. Diese Pflanze ist 80 Jahre alt und ich gewinne neue Samen daraus. Wenn die jemand kauft, sind meine Samen weg."
Mehr als 1000 Pflanzenarten haben sich der Trockenheit angepasst, darunter 250, die wirklich nur in dieser Gegend vorkommen. Sie halten sich bedeckt vor Hitze und vor neugierigen Blicken. Aber nach dem Winterregen – hier in Western Cape ab Juli/August – veranstalten sie ein wundersames Schauspiel: Plötzlich explodiert die Wüste in tausend Farben, die knirschende Ebene verwandelt sich in ein Blütenmeer.
Auf kleinstem Raum bestaunen kann man diese Pflanzenwunder Südafrikas im Städtchen Vanrhynsdorp am Südrand der Knersvlakte. Hier hat sich Brink van der Merwe einen Traum erfüllt: Er züchtet Sukkulenten. Damit kommt er in Zeiten zunehmender Wasserknappheit auch südafrikanischen Gartenarchitekten und Häuslebauern entgegen. Denn die pflanzen jetzt statt Rasen und Rosen lieber wieder einheimische Gewächse.
Und auch immer mehr Touristen kommen zu einer Audienz beim Sukkulentenpapst: "Die Sukkulente ist eine Pflanze mit sehr kurzen Wurzeln. Die steckt sie unter die Steine, und bei Regen fangen sie das Wasser auf. Im Sommer, wenn es neblig ist, sammelt sich Wasser auf der Pflanze und fließt daran runter. Dann nehmen die Wurzeln das Wasser auf. Wenn es nun jahrelang nicht regnet, kann die Pflanze trotzdem überleben."
Mehr als 600 Arten hat Brinkie in seinem kleinen Paradies versammelt. Darunter sind viele Raritäten, die nur im Süden Afrikas wachsen – so auch kuriose Vertreter aus der Familie der Mittagsblumengewächse. Manche sehen aus kleine Knöpfe, werden deshalb auf Afrikaans knopies genant. Andere erinnern an Kieselsteine. Nach dem ersten Regen aber sprießen aus ihnen wunderschöne Blüten empor – so ähnlich wie Astern – in Weiß, Gelb, Rosa, Rot oder knalligem Violett.
Die Lithops, die "lebenden Steine", sehen aus wie unscheinbare Handschmeichler in Pastellfarben. So schützen sie sich raffiniert vor dem Gefressenwerden. Doch gegen Ende der Regenzeit, so ab September, ist es vorbei mit dem Versteckspiel. Dann ziehen große weiße oder gelbe Blüten alle Augen auf sich.
Besuchern aus Europa fällt auch sofort ein Dickfußgewächs auf, das sie als Wohnzimmerpflanze kennen: ein dicker Stamm mit vielen Stacheln, aus dem oben Blätter und Blüten herauswachsen: "Das ist der "Halbmensch”, Pachypodium namaquanum. In der Natur ist die Pflanze eher braun bis schwarz und hat keine Dornen. Die Blüte ist rot und ziemlich lang. Deshalb wird sie bestäubt von einer Motte mit einer langen Zunge."
Natürlich weiß Brinkie auch, dass die Nutzung tropischer Pflanzen im Trend liegt. Moderne Großstadtmenschen eifern da gern den Ureinwohnern nach: "Das ist die Hoodia gordonii. Die wird zum Abnehmen benutzt. Man schneidet sie, trocknet sie und macht ein Pulver daraus. Das packt man dann in Kapseln, streut es übers Müsli oder verkauft es als Tee oder in Süßigkeiten. Du kannst es überall rein tun, auch einfach in Wasser. Die Bushmänner essen vor der Jagd ein kleines Stück davon, dann haben sie genug Ausdauer, keinen Hunger – und können den ganzen Tag jagen."
Faszinierend, wie die Natur selbst in kargen Regionen für die Menschen sorgt. Das ist für Brink van der Merwe aber alles nichts gegen seine absolute Lieblingspflanze – und die von vielen Besuchern: "Die schönste Pflanze ist der Clovertree. Alle wollen einen Clovertree. Die Leute kommen und sagen: Brink, wir wollen einen Clovertree! Der ist wirklich sehr beliebt. Das sind die dort draußen – die großen. Die werden bis zu fünf Meter hoch und wachsen sehr langsam. Von diesem Baum haben die Buschmänner früher die großen Äste ausgehöhlt und dann ihre Pfeile reingesteckt. Wir nennen ihn deshalb auch "Köcherbaum"."
Nach 40 oder 50 Jahren kann so eine Pflanze dann schon ein kleines Vermögen kosten; Liebhaber reißen sich um die lange gehegten Exemplare. Aber sein Prachtexemplar würde Brinkie trotzdem niemals hergeben: "Die ist für kein Geld der Welt zu verkaufen. Diese Pflanze ist 80 Jahre alt und ich gewinne neue Samen daraus. Wenn die jemand kauft, sind meine Samen weg."