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Die Chromosphäre

Was wir als Licht der Sonne empfangen, macht sich von der Photosphäre aus auf Reisen, von der sichtbaren Sonnenoberfläche. Direkt darüber erstreckt sich eine etwa 2500 Kilometer dicke Schicht aus dünnem Gas, die die Astronomen Chromosphäre nennen, wörtlich übersetzt: die Farbkugel.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Chromosphäre ist unter normalen Umständen mit bloßem Auge nicht zu sehen. Nur bei einer totalen Sonnenfinsternis zeigt sie sich als hauchdünne, intensiv rosarot leuchtende Schicht, die die Sonnenscheibe umgibt. Für viele Beobachter zählt das Erscheinen der Chromosphäre zu den schönsten Phänomen einer Finsternis.

    Professionelle Sonnenforscher untersuchen die Chromosphäre mit Satellitenteleskopen rund um die Uhr. Doch trotz der vielen Daten ist diese Schicht unserer Sonne ein großes Rätsel. Innerhalb der dünnen Chromosphäre steigt die Temperatur von etwa 4000 Grad auf 10000 Grad Celsius an. Bis heute ist nicht klar, warum das Gas dort mit zunehmendem Abstand von der Sonne nicht kühler, sondern heißer wird. Die Chromosphäre geht nach außen in die Sonnenkorona über, die Sonnenatmosphäre. Dort herrschen sogar Temperaturen von bis zu zwei Millionen Grad.

    Wie es oberhalb der Sonne so heiß sein kann, ist noch immer völlig offen. Klar scheint nur, dass der Schlüssel zum Verständnis in der Übergangsschicht zwischen der Oberfläche und der Korona liegt: in der Chromosphäre.

    Die Chromosphäre der Sonne

    Informationen und Animationen zur Chromosphäre