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Die dunkle Seite des Mondes

Heute nach Sonnenuntergang steht der fast volle Mond tief am Osthimmel. Vom Mond sehen wir immer dieselbe Seite. Die für uns unsichtbare Hälfte nennen viele Menschen die dunkle Seite des Mondes - möglicherweise nach dem Album "Dark Side of the Moon" der Rockgruppe Pink Floyd. Die Musik ist großartig, aber astronomisch ist die Bezeichnung nicht ganz korrekt.

Von Dirk Lorenzen |
    Denn der Mond mag für uns eine Vorder- und eine Rückseite haben. Aber er hat keine dunkle Seite, jedenfalls nicht im wörtlichen Sinne. Nur zu Vollmond - also heute und morgen Nacht - liegt die Rückseite des Mondes tatsächlich komplett im Dunkeln.

    Wenn ab Dienstag der Mond aus unserer Sicht Nacht für Nacht etwas weniger beleuchtet ist, gerät die Rückseite des Mondes immer mehr ins Sonnenlicht. Bei Halbmond ist die uns zugewandte Seite des Mondes ebenso zur Hälfte beleuchtet wie die erdabgewandte Seite.

    Der Mond ist eine felsige Kugel, die nicht selber leuchtet, sondern nur das Licht der Sonne reflektiert. Der Mond wendet nur der Erde immer dieselbe Seite zu - die Sonne dagegen bekommt im Laufe eines Monats den ganzen Mond zu sehen.

    Bei Neumond ist die Rückseite des Mondes sogar komplett ins Sonnenlicht getaucht - die vermeintlich dunkle ist dann die helle Seite des Mondes.

    Den Begriff dunkle Seite darf man also nicht zu wörtlich nehmen. Der große amerikanische Schriftsteller Mark Twain sprach einst davon, jeder Mensch habe wie der Mond eine dunkle Seite, die er niemandem zeige.

    In diesem Sinne ist die lunare Rückseite tatsächlich die dunkle Seite des Mondes - auch wenn es da nichts Geheimnisvolles zu verbergen gibt.

    Zur Rotation des Mondes

    Die Rückseite des Mondes

    The Dark Side of the Moon der Rockgruppe Pink Floyd