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Die Entdeckung der Antarktis

In diesen Tagen vor 190 Jahren segelten zwei Expeditionen unabhängig voneinander durch das Meer südlich des Südpolarkreises. Fabian Gottlieb von Bellingshausen war mit zwei Schiffen im Auftrag der russischen Marine unterwegs. Der Brite Edward Bransfield befehligte ein Schiff der Royal Navy.

Von Dirk Lorenzen |
    Wann genau auf diesen Reisen Land gesichtet wurde, ist nicht ganz klar. Vermutlich war von Bellingshausen am 27. Januar 1820 der erste Mensch, der die Antarktis zu Gesicht bekam. Wenige Tage später entdeckte auch Bransfield den neuen Kontinent. Damit hatte man begonnen, einen der letzten ganz großen weißen Flecken auf der Landkarte der Erde zu tilgen – wenn auch nur mit einem buchstäblich weißen Kontinent.

    Im Jahr 1773 hatte der Entdecker James Cook bereits mehrfach den südlichen Polarkreis überquert. Aber er war den antarktischen Landmassen nur auf gut 120 Kilometer nahe gekommen. Dicke Eisfelder hatten ihn zur Umkehr gezwungen.

    Die Entdecker früherer Jahrhunderte konnten nicht ahnen, wie bedeutend die Antarktis, ein eiskalter, öder Kontinent, für die Astronomie einmal werden könnte. Am Südpol gibt es Teleskope, die die Reststrahlung des Urknalls untersuchen. Auf dem hohen antarktischen Plateau planen Astronomen aus Australien und China den Bau weiterer Instrumente.

    Im ewigen Eis lässt sich zudem bestens systematisch nach Meteoriten suchen. Denn wenn mitten auf einem drei Kilometer dicken Eispanzer Steine liegen, so müssen die geradezu von oben kommen. Meteoriten fallen also nirgends so gut auf wie in der antarktischen Eiswüste.

    Die deutsche Neumayer-Station in der Antarktis

    Informationen zu Fabian Gottlieb von Bellingshausen