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Die Erde im Aphel

Auf der nördlichen Erdhalbkugel hat der Sommer gerade erst begonnen. Die wärmste Zeit des Jahres liegt vor uns, obwohl die Sonne jetzt am weitesten von der Erde entfernt ist. Heute Nacht durchläuft unser Planet sein Aphel - seinen sonnenfernsten Bahnpunkt.

Von Damond Bennigfield |
    Nicht in einem perfekten Kreis, sondern in einer Ellipse zieht die Erde um die Sonne. Im Jahresdurchschnitt sind wir 149,6 Millionen Kilometer von ihr entfernt. Aufgrund der ellipsenförmigen Umlaufbahn schwankt der Abstand im Laufe des Jahres aber um plus minus 1,5 Prozent. Heute Nacht - im Punkt des Aphels - trennen uns gut 152 Millionen Kilometer von der Sonne. Im Perihel - dem sonnennächsten Punkt - sind es nur 147 Millionen Kilometer. Das übrigens fällt in den kalten Januar.

    Es erscheint unlogisch, dass wir in der wärmsten Jahreszeit den größten Abstand zur Sonne haben. Der Sonnenabstand schwankt nicht gewaltig. Auch speichern die Meere und die Erdatmosphäre die Wärme und verteilen sie.

    Bedeutender ist der Winkel, unter dem das Sonnenlicht auf die Erde fällt. Unsere Jahreszeiten entstehen aufgrund der Neigung der Erdachse. Im Sommer weist der Nordpol mehr in Richtung Sonne als im Winter. Deshalb erleben wir jetzt längere und wärmere Tage. In den Wintermonaten genießt die südliche Erdhalbkugel diese Vorteile.

    In Sonnenferne bewegt sich die Erde am langsamsten auf ihrer Umlaufbahn. So ist der Sommer auf der Nordhalbkugel die längste Jahreszeit. Um nicht ganz fünf Tage übertrifft sie den Winter.