Ein Teich mit sauberem Quellwasser, genügend Versteckmöglichkeiten und ein fester Untergrund - auf dem Teichgut von Michael Rameil leben etwa 2000 Flusskrebse. Vor 150 Jahren war die Wasserwelt für sie noch in ganz Europa in Ordnung. Aber als sich im Zuge der Industrialisierung Seen in Kloaken verwandelten und Flüsse begradigt wurden, blieben die meisten Krebse auf der Strecke. Eine mit Flusskrebsen aus Amerika eingeschleppte Erkrankung, die Krebspest verschärfte die Situation dramatisch:
Das ist eine Krankheit, deren Erreger die Amerikanischen Flusskrebse in sich tragen, gegen die sie selber immun sind, sind aber Zeit ihres Lebens Ausscheider von diesen Erregern. Kommt eine Edelkrebspopulation einmal in Berührung mit dem Amerikanischen Edelkrebs stirbt sie unweigerlich aus.
Der Fischereibiologe Olaf Niephagenkämper beschäftigt sich beim Landesfischereiverband in Münster auch mit den Überlebenschancen der letzten verbliebenen Populationen des Europäischen Flusskrebses in Nordrhein-Westfalen. Nennenswerte Bestände leben vor allem im Einzugsgebiet der Möhnetalsperre im Sauerland, wo das Wasser kühl und der Untergrund steinig ist. Dort sind die vier eingeschleppten Arten des Amerikanischen Flusskrebses bisher noch nicht angekommen. Zwar unternehmen alle Flusskrebsarten ausgedehnte Wanderungen, um sich neue Lebensräume zu erschließen. Seen und Teiche ohne Verbindung zu Fließgewässern sind allerdings trotzdem relativ unzugänglich für Neuansiedelungen und bleiben die letzten Refugien der europäischen Edelkrebsart.
Man findet eventuell Stillgewässer, die bei Hochwasser nicht von einem Fluss überflutet werden, wo sich noch Bestände bilden oder etablieren können. Oder man findet in Fließgewässern natürliche Wanderbarrieren, die der Amerikanische Flusskrebs und seine anderen Vertreter einfach nicht überwinden können. Das können natürliche Felsabstürze sein. Das können aber auch Gewässerbereiche sein, die sehr schlammig und sumpfig sind, denn die Krebsarten benötigen zur Fortbewegung härteren Grund. Sobald sie schlammige Bereiche erwandern wollen, funktioniert das nicht, weil sie die nicht überwinden können und dort einsinken.
Europäische Flusskrebse können eine Länge von mehr als 15 Zentimetern erreichen und bis zu zwanzig Jahre leben. Nach zwei bis drei Jahren sind sie geschlechtsreif, und die Weibchen betreiben eine ausdauernde und körpernahe Form der Brutpflege, wie Michael Rameil beschreibt:
Die Vermehrung findet im Frühjahr statt, in die Sommermonate hinein tragen sie die Eier unter dem Schwanzmuskel ständig mit sich herum. Wenn die ausgeschlüpft sind, werden die kleinen Krebslarven im Wasser abgegeben und versuchen dann ihr Glück auf eigenem Fuß.
Der Europäische Edelkrebs - mit wissenschaftlichem Namen Astacus astacus - steht unter strengem Artenschutz und darf einem Gewässer nicht entnommen werden. Es sei denn, es handelt sich um Exemplare aus Nachzuchten, die als Speisekrebse vermarktet werden dürfen. In Nordrhein-Westfalen wird versucht - wie auch in anderen Bundesländern mit verbliebenen Edelkrebsbeständen - die Populationen zu erhalten und zu verstärken, was nur mit Hilfe von Anglern, Aquarianern und Teichwirten gelingt:
Deswegen bieten wir vom Landesfischereiverband Krebsseminare an. Da werden Anglern und anderen Naturinteressierten die Krebsarten nähergebracht, dass man lernt, sie zu unterscheiden und dass man auch die Problematiken kennenlernt. Das heißt, dass man nicht einen Amerikanischen Flusskrebs, den man im Aquarium mal gehalten hat, in irgendwelche Fließgewässer zurücksetzt. Dann ist sofort die Übertragbarkeit der Krebspest da, und die Bestände des Edelkrebses werden unweigerlich ausgelöscht.
In Nordrhein-Westfalen lief bis vor anderthalb Jahren außerdem das Edelkrebsprogramm des Landesfischereiverbandes, das klären sollte, ob es sinnvoll ist, Flusskrebse in bestimmten Gewässern neu anzusiedeln. Ein Fischereibiologe untersuchte zunächst naturnahe Flüsse und Bäche sowie unbelastete Seen und Teiche - so genannte Stillgewässer - und besiedelte anschließend die vielversprechendsten mit Flusskrebsen. Olaf Niephagenkämper zieht Bilanz:
In einigen Bereichen hat man Erfolge sehr wohl festgestellt. Und andere Gewässer - man weiß nicht warum - da hat sich der Edelkrebs nicht etablieren können. Aber wir haben in zahlreichen Gewässern doch schöne Erfolge feststellen können. Vor allen Dingen waren das Besatzmaßnahmen, die in Stillgewässern stattgefunden haben.
Das ist eine Krankheit, deren Erreger die Amerikanischen Flusskrebse in sich tragen, gegen die sie selber immun sind, sind aber Zeit ihres Lebens Ausscheider von diesen Erregern. Kommt eine Edelkrebspopulation einmal in Berührung mit dem Amerikanischen Edelkrebs stirbt sie unweigerlich aus.
Der Fischereibiologe Olaf Niephagenkämper beschäftigt sich beim Landesfischereiverband in Münster auch mit den Überlebenschancen der letzten verbliebenen Populationen des Europäischen Flusskrebses in Nordrhein-Westfalen. Nennenswerte Bestände leben vor allem im Einzugsgebiet der Möhnetalsperre im Sauerland, wo das Wasser kühl und der Untergrund steinig ist. Dort sind die vier eingeschleppten Arten des Amerikanischen Flusskrebses bisher noch nicht angekommen. Zwar unternehmen alle Flusskrebsarten ausgedehnte Wanderungen, um sich neue Lebensräume zu erschließen. Seen und Teiche ohne Verbindung zu Fließgewässern sind allerdings trotzdem relativ unzugänglich für Neuansiedelungen und bleiben die letzten Refugien der europäischen Edelkrebsart.
Man findet eventuell Stillgewässer, die bei Hochwasser nicht von einem Fluss überflutet werden, wo sich noch Bestände bilden oder etablieren können. Oder man findet in Fließgewässern natürliche Wanderbarrieren, die der Amerikanische Flusskrebs und seine anderen Vertreter einfach nicht überwinden können. Das können natürliche Felsabstürze sein. Das können aber auch Gewässerbereiche sein, die sehr schlammig und sumpfig sind, denn die Krebsarten benötigen zur Fortbewegung härteren Grund. Sobald sie schlammige Bereiche erwandern wollen, funktioniert das nicht, weil sie die nicht überwinden können und dort einsinken.
Europäische Flusskrebse können eine Länge von mehr als 15 Zentimetern erreichen und bis zu zwanzig Jahre leben. Nach zwei bis drei Jahren sind sie geschlechtsreif, und die Weibchen betreiben eine ausdauernde und körpernahe Form der Brutpflege, wie Michael Rameil beschreibt:
Die Vermehrung findet im Frühjahr statt, in die Sommermonate hinein tragen sie die Eier unter dem Schwanzmuskel ständig mit sich herum. Wenn die ausgeschlüpft sind, werden die kleinen Krebslarven im Wasser abgegeben und versuchen dann ihr Glück auf eigenem Fuß.
Der Europäische Edelkrebs - mit wissenschaftlichem Namen Astacus astacus - steht unter strengem Artenschutz und darf einem Gewässer nicht entnommen werden. Es sei denn, es handelt sich um Exemplare aus Nachzuchten, die als Speisekrebse vermarktet werden dürfen. In Nordrhein-Westfalen wird versucht - wie auch in anderen Bundesländern mit verbliebenen Edelkrebsbeständen - die Populationen zu erhalten und zu verstärken, was nur mit Hilfe von Anglern, Aquarianern und Teichwirten gelingt:
Deswegen bieten wir vom Landesfischereiverband Krebsseminare an. Da werden Anglern und anderen Naturinteressierten die Krebsarten nähergebracht, dass man lernt, sie zu unterscheiden und dass man auch die Problematiken kennenlernt. Das heißt, dass man nicht einen Amerikanischen Flusskrebs, den man im Aquarium mal gehalten hat, in irgendwelche Fließgewässer zurücksetzt. Dann ist sofort die Übertragbarkeit der Krebspest da, und die Bestände des Edelkrebses werden unweigerlich ausgelöscht.
In Nordrhein-Westfalen lief bis vor anderthalb Jahren außerdem das Edelkrebsprogramm des Landesfischereiverbandes, das klären sollte, ob es sinnvoll ist, Flusskrebse in bestimmten Gewässern neu anzusiedeln. Ein Fischereibiologe untersuchte zunächst naturnahe Flüsse und Bäche sowie unbelastete Seen und Teiche - so genannte Stillgewässer - und besiedelte anschließend die vielversprechendsten mit Flusskrebsen. Olaf Niephagenkämper zieht Bilanz:
In einigen Bereichen hat man Erfolge sehr wohl festgestellt. Und andere Gewässer - man weiß nicht warum - da hat sich der Edelkrebs nicht etablieren können. Aber wir haben in zahlreichen Gewässern doch schöne Erfolge feststellen können. Vor allen Dingen waren das Besatzmaßnahmen, die in Stillgewässern stattgefunden haben.