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Die himmlische Giraffe

Jeder, der schon einmal den nächtlichen Sternenhimmel von einem richtig dunklen Standort aus betrachtet hat, wird bemerkt haben, dass die helleren Sterne alles andere als gleichmäßig verteilt sind.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Tatsächlich gibt es Sternbilder, die kaum oder gar keine helleren Sterne enthalten. Dazu zählt unter anderem die Giraffe - eine Figur, die erst im frühen siebzehnten Jahrhundert an den Himmel gesetzt wurde.

    Ihr Schöpfer war der niederländische Theologe, Astronom und Kartograf Pieter Platevoet, der besser unter seinem latinisierten Namen Petrus Plancius bekannt ist. Plancius hatte insgesamt zwölf neue Sternbilder kreiert, doch nur drei von ihnen haben bis heute überdauert.

    Die Giraffe ragt in ihren nördlichen Ausläufern bis fast an den Polarstern heran. Ihr namenloser Hauptstern erreicht derzeit gegen 21 Uhr seine höchste Stellung am Himmel.

    Anders als viele andere Sterne kulminiert er aber nicht im Süden, sondern am Nordhimmel. Sein Abstand zum Polarstern beträgt nur rund 24 Grad, sodass er in seiner Höchststellung zwischen dem Polarstern und dem Zenit hindurchschlüpft. Das gilt für das gesamte Sternbild.

    Anders als das hoch aufragende, natürliche Vorbild ist die himmlische Giraffe unter den Sternen aber eben nicht leicht zu erkennen. Zwar findet man auf Sternkarten einige der lichtschwachen Sterne zur Silhouette eines langbeinigen Rumpfes verbunden, und selbst den lang gestreckten Hals kann man anhand der Sternbild-Grenzen erahnen.

    Wer aber wirklich eine Giraffe sehen will, sollte besser in den Zoo gehen.

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