Das typische Geräusch für die Lausitz: der Lärm eines Schaufelradbaggers. Früher förderten die riesigen Gerätschaften die Braunkohle zu Tage. Sie wurde dann in den Kokereien und Brikettfabriken der Lausitz weiterverarbeitet. Heute steht das Geräusch der Bagger für die Sanierung der kaputten Landschaft, damit sie wieder zugänglich wird für die Menschen.
Einige Tagebaulöcher sollen auch auf Dauer erhalten bleiben, als touristische Attraktion. Für viele Lausitzer sind sie im Moment noch häßliche Löcher. Doch Leute, die von Auswärts kommen, sind fasziniert von den bizarren Sandaufschüttungen und Abgründen. Die Landschaftsarchitektin Brigitte Scholz staunt noch immer über die eigenwillige schroffe Schönheit der Gruben, die die IBA nun den Besuchern näher bringen will.
Die Idee ist, einen Spaziergang in diese Mondlandschaft zu initiieren unter dem Titel 'Reise zum Mars'. Das ist ein einzigartiges Erlebnis, wenn man diese Rippenstrukturen sieht, wenn man auf einmal die Dimensionen erkennt, wenn man auf dem Grubengrund steht, 40 oder 60 Meter tiefer als die Umgebung und wirklich eine Reise in so eine ganz andere Landschaft vollzieht, die mit einer Entdeckung von sich selbst verbunden sein soll.
In Cottbus soll der Tagebau selbst zur Attraktion werden. Die Gegend ist eine der wenigen, in der noch Kohle gefördert wird. Im Moment liegt der Tagebau abseits, kein Schild weist darauf hin. Kaum ein Bürger in Cottbus weiß, wo er sich überhaupt genau befindet. Ein Bagger fährt am Rande der Grube hin und her, ein altes Förderband quietscht im Hintergrund. Professor Andrej Poniewirka aus Wroclaw ist einer der wenigen, der regelmäßig hierher kommt. Gerade macht er eine Führung mit einer Gruppe ausländischer Studenten. Er trägt einen langen, grauen Mantel, und der Wind hat ihm den Bart zersaust. Die Studenten und ihr Professor stehen am Grubenrand und blicken auf die riesige Förderbrücke in der Mitte der Grube. Sie wollen ein Konzept entwerfen, wie man die Grube besser an die Stadt anbinden kann. Eine Studentin aus Slowenien nimmt einen Stock in die Hand und zeichnet eine Skizze in den Sand. Sie schlägt den Bau einer Aussichtsterrasse vor. Der Professor erklärt anhand der Skizze, wo sie gerade stehen. Die IBA hat diesen internationalen Workshop für Architekturstudenten aus aller Welt organisiert. Sie sollten sich drei Wochen lang eingehend mit den Projekten der Bauausstellung auseinandersetzen und die Konzepte überdenken. Bevor es von nun an bis 2010 an die konkrete Umsetzung gehen soll. Der Architekturprofessor aus Polen beschäftigt sich seit Jahren mit der Lausitz. Er erklärt, warum er gerne mit der IBA zusammenarbeitet:
Wroclaw liegt nur 200 Kilometer von hier, und wir haben ähnliche Probleme in Bogatynia, wo die Länder Tschechien, Polen und Deutschland zusammentreffen. Auch bei uns geht es immer um folgendes Problem: In der Stadt mit der Industrie in guter Freundschaft leben. Also nicht: Die Industrie liegt irgendwo weit weg, sonst wird sie zum Feind. Zur Frage warum: Wir haben so gute Kontakte mit der Fachhochschule, da mache ich gerne mit.
Die Internationale Bauausstellung kann nicht die Arbeitsplätze zurückholen, die die Lausitz mit dem Tagebau verloren hat. Aber sie will Leuchtpunkte setzen, Anstöße geben für eine nachhaltige Entwicklung. Diesen Eindruck nimmt jedenfalls die Architekturstudentin Lisa Switkin aus Pennsylvania von der Internationalen Bauausstellung mit nach Hause:
Viele Leute haben jetzt Ideen, was man mit dieser Gegend anstellen könnte, es gibt jedoch noch keine verbindende Philosophie oder Vision. Es gibt ein paar kleine einzelne Projekte, die nur eine kleine Gruppe von Menschen beeinflussen würden. Die Idee der IBA ist deshalb, die Einzelprojekte zu verbinden und den Maßstab für eine größere Vision zu geben für die ganze Lausitz.
Einige Tagebaulöcher sollen auch auf Dauer erhalten bleiben, als touristische Attraktion. Für viele Lausitzer sind sie im Moment noch häßliche Löcher. Doch Leute, die von Auswärts kommen, sind fasziniert von den bizarren Sandaufschüttungen und Abgründen. Die Landschaftsarchitektin Brigitte Scholz staunt noch immer über die eigenwillige schroffe Schönheit der Gruben, die die IBA nun den Besuchern näher bringen will.
Die Idee ist, einen Spaziergang in diese Mondlandschaft zu initiieren unter dem Titel 'Reise zum Mars'. Das ist ein einzigartiges Erlebnis, wenn man diese Rippenstrukturen sieht, wenn man auf einmal die Dimensionen erkennt, wenn man auf dem Grubengrund steht, 40 oder 60 Meter tiefer als die Umgebung und wirklich eine Reise in so eine ganz andere Landschaft vollzieht, die mit einer Entdeckung von sich selbst verbunden sein soll.
In Cottbus soll der Tagebau selbst zur Attraktion werden. Die Gegend ist eine der wenigen, in der noch Kohle gefördert wird. Im Moment liegt der Tagebau abseits, kein Schild weist darauf hin. Kaum ein Bürger in Cottbus weiß, wo er sich überhaupt genau befindet. Ein Bagger fährt am Rande der Grube hin und her, ein altes Förderband quietscht im Hintergrund. Professor Andrej Poniewirka aus Wroclaw ist einer der wenigen, der regelmäßig hierher kommt. Gerade macht er eine Führung mit einer Gruppe ausländischer Studenten. Er trägt einen langen, grauen Mantel, und der Wind hat ihm den Bart zersaust. Die Studenten und ihr Professor stehen am Grubenrand und blicken auf die riesige Förderbrücke in der Mitte der Grube. Sie wollen ein Konzept entwerfen, wie man die Grube besser an die Stadt anbinden kann. Eine Studentin aus Slowenien nimmt einen Stock in die Hand und zeichnet eine Skizze in den Sand. Sie schlägt den Bau einer Aussichtsterrasse vor. Der Professor erklärt anhand der Skizze, wo sie gerade stehen. Die IBA hat diesen internationalen Workshop für Architekturstudenten aus aller Welt organisiert. Sie sollten sich drei Wochen lang eingehend mit den Projekten der Bauausstellung auseinandersetzen und die Konzepte überdenken. Bevor es von nun an bis 2010 an die konkrete Umsetzung gehen soll. Der Architekturprofessor aus Polen beschäftigt sich seit Jahren mit der Lausitz. Er erklärt, warum er gerne mit der IBA zusammenarbeitet:
Wroclaw liegt nur 200 Kilometer von hier, und wir haben ähnliche Probleme in Bogatynia, wo die Länder Tschechien, Polen und Deutschland zusammentreffen. Auch bei uns geht es immer um folgendes Problem: In der Stadt mit der Industrie in guter Freundschaft leben. Also nicht: Die Industrie liegt irgendwo weit weg, sonst wird sie zum Feind. Zur Frage warum: Wir haben so gute Kontakte mit der Fachhochschule, da mache ich gerne mit.
Die Internationale Bauausstellung kann nicht die Arbeitsplätze zurückholen, die die Lausitz mit dem Tagebau verloren hat. Aber sie will Leuchtpunkte setzen, Anstöße geben für eine nachhaltige Entwicklung. Diesen Eindruck nimmt jedenfalls die Architekturstudentin Lisa Switkin aus Pennsylvania von der Internationalen Bauausstellung mit nach Hause:
Viele Leute haben jetzt Ideen, was man mit dieser Gegend anstellen könnte, es gibt jedoch noch keine verbindende Philosophie oder Vision. Es gibt ein paar kleine einzelne Projekte, die nur eine kleine Gruppe von Menschen beeinflussen würden. Die Idee der IBA ist deshalb, die Einzelprojekte zu verbinden und den Maßstab für eine größere Vision zu geben für die ganze Lausitz.