
Sie sind nach einem Anschlag mit 26 Toten im indisch kontrollierten Teils Kaschmirs wieder gestiegen. Zu der Gewalttat bekannte sich eine aus Pakistan operierende Terrororganisation. Die polnische GAZETA WYBORCZA schreibt: "Beide Seiten werfen sich seit langem gegenseitig vor, Kräfte zu unterstützen, die die Lage auf der anderen Seite der Grenze destabilisieren wollen. Die indische hindu-nationalistische Regierung unter Premierminister Modi schürt die Spaltung zwischen der hinduistischen Mehrheit und der muslimischen Minderheit. Das heißt jedoch nicht, dass Islamabad ohne Schuld wäre. Der pakistanische Geheimdienst setzt seit langem radikale Milizen ein, um das mächtigere Indien in Schach zu halten. Terroristen finden dort Unterschlupf oder werden zumindest geduldet", notiert die GAZETA WYBORCZA aus Warschau.
Die indische Zeitung THE INDIAN EXPRESS vermerkt: "Aufgrund der Art dieses Anschlags behält sich jeder Staat das Recht vor, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Täter vor Gericht zu stellen. Ein erfolgreicher Militäreinsatz könnte ein Akt der Gerechtigkeit sein. Er könnte das Vertrauen in die Fähigkeiten des Staates wiederherstellen und die Sehnsucht nach Rache stillen. Aber wir bleiben damit am Rande eines Abgrunds. Man kann nur hoffen, dass die Maßnahmen, die wir ergreifen, im weitesten Sinne des Wortes umsichtig sind und nicht rücksichtslos", befindet THE INDIAN EXPRESS aus Delhi.
Aus Pakistan blickt die Zeitung DAWN auf die Ereignisse: "Wenn Indien seinen derzeitigen Weg des Säbelrasselns fortsetzt oder, schlimmer noch, sich in militärische Abenteuer stürzt, könnten die darauf folgenden Ereignisse eine Katastrophe für die Region bedeuten. Pakistan wird sein Territorium verteidigen. Es wäre besser für den indischen Staat, seine fehlgeleitete Politik in Kaschmir zu überdenken. Wenn Indien der dortigen Bevölkerung weiterhin ihre Grundrechte verweigert, wird sich der Kreislauf der Gewalt fortsetzen. Viel wird davon abhängen, welchen Weg Indien einschlägt: den der Weisheit und des Nachdenkens oder den des Hurrapatriotismus und des nicht enden wollenden Konflikts", unterstreicht DAWN aus Karachi.
Die lettische Zeitung DIENA erläutert: "Während es beide Seiten zwar nicht an militärischer Rhetorik fehlen lassen, scheint zumindest vorläufig keine Absicht zu bestehen, die Lage weiter eskalieren zu lassen. Es gibt Anzeichen dafür, dass es zu keiner bewaffneten Konfrontation zwischen den beiden Atommächten kommen wird. Aber gleichzeitig ist es unwahrscheinlich, dass der Vorfall tatsächlich gründlich untersucht wird - und das bedeutet leider, dass es weitere Anschläge geben wird", befürchtet DIENA aus Riga.
Kommentiert wird von den Internationalen Zeitungen auch die Lage im Gaza-Streifen. Die türkische Zeitung BIRGÜN warnt: "Das Massaker geht vor den Augen der Welt weiter. Die Herren der Welt kümmern sich nicht um palästinensische Kinder, Frauen und um ein Land, das unbewohnbar geworden ist. In einer Erklärung rief die UNO dazu auf, Angriffe auf Verwundete, Krankenhäuser und medizinisches Personal zu unterlassen. Die Vereinten Nationen forderten außerdem, den Waffenstillstand zu verlängern und sofort in Kraft zu setzen. Die UNO sagt das - aber wem? Israel, mit den USA im Rücken, hat bereits das Völkerrecht gebrochen und ist nicht mehr wiederzuerkennen. Wir sind weit von einer menschenwürdigen Lösung entfernt. Palästina ruft uns alle auf, etwas zu tun. Aber etwas Anständiges zu tun", so BIRGÜN aus Istanbul.
Die schwedische Zeitung DAGENS NYHETER bemerkt: "Neun von zehn Bewohnern des Gaza-Streifens haben keinen zuverlässigen Zugang zu Trinkwasser, und die Hungergefahr ist akut. Trotzdem geht der Krieg weiter, und weder Israel noch die Hamas lassen sich von den Gefahren für die Zivilbevölkerung beeindrucken. Kürzlich sprach sich Israels Verteidigungsminister Katz dafür aus, eine Infrastruktur zur Verteilung von Hilfsgütern durch die Zivilgesellschaft aufzubauen. Prompt wurde er von der eigenen Regierung als zu schwach kritisiert. Nach der Kritik nahm Katz seine Vorschläge zurück. Der Krieg solle weitergehen, ja, sogar gesteigert werden. Keine Hilfe solle durchgelassen werden. Wir befinden uns also in einer Lage, in der ein Minister für den Vorschlag Abbitte leisten muss, vielleicht irgendwann in der Zukunft humanitäre Hilfe zuzulassen. Was für ein Mangel an Mitmenschlichkeit", findet DAGENS NYHETER aus Stockholm.
HAARETZ aus Israel bemerkt: "Das Apartheidsregime, das Israel den Palästinensern im Westjordanland seit 58 Jahren auferlegt und das Netanjahu nun auch auf Gaza ausdehnen will, hat keine Rechtfertigung. Die Palästinenser haben einen Anspruch auf Selbstbestimmung und einen eigenen Staat. Das Apartheidsregime kann nicht existieren, ohne palästinensischen Terrorismus zu provozieren. Es untergräbt damit die Sicherheit Israels. Ein palästinensischer Staat, wenn er entsteht, wird den Terror und die Notwendigkeit, ihn zu bekämpfen, beenden. Und das würde Israels Sicherheit mehr stärken als alles andere, was Israel tun könnte", mahnt HAARETZ aus Tel Aviv.
Themenwechsel: Zu den russischen Angriffen auf die Ukraine betont die spanische Zeitung EL PAIS: "Der gestrige massive Angriff Russlands auf Kiew und andere Orte in der Ukraine ist ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass jede vom russischen Präsidenten Putin verkündete Ankündigung zur Reduzierung der Feindseligkeiten, wie der angebliche 'Osterwaffenstillstand', nichts weiter als ein kosmetisches Manöver ist. Dieser jüngste Bombenanschlag - der tödlichste gegen die ukrainische Hauptstadt seit Juli 2024 mit mehr als 200 Drohnen und Raketen - zeigt, dass Moskau nicht wirklich die Absicht hat, seine Aggression zu stoppen", ist EL PAIS aus Madrid überzeugt.
Die österreichische Zeitung DIE PRESSE nimmt Bezug auf den US-amerikanischen Friedensplan für die Ukraine: "Solange die Europäer an ihrer Entschlossenheit festhalten, die Ukraine weiterhin militärisch, finanziell und diplomatisch zu unterstützen, können der russische Präsident Putin und US-Präsident Trump vereinbaren, was sie wollen. Es wird keine wesentlichen Auswirkungen auf die Situation vor Ort haben. Wenn Europa den politischen Willen aufbringen kann, ist es durchaus in der Lage, einen schändlichen Verrat an der Ukraine zu verhindern. Die europäischen Staats- und Regierungschefs müssen deutlich machen, dass sie ihre Pläne zur Unterstützung der Verteidigung und Souveränität der Ukraine auf jeden Fall weiterverfolgen werden", fordert DIE PRESSE aus Wien.
Die australische Zeitung THE AUSTRALIAN blickt auf die Handelspolitik des US-Präsidenten: "Vor kurzem haben die Vereinigten Staaten wahllos Zölle gegen alle ihre Handelspartner verhängt und von jedem Land erhebliche Zugeständnisse verlangt. Die internationale Gemeinschaft muss sehr wachsam bleiben. Wenn den USA erlaubt wird, ungestraft zu handeln, wird die Welt zum 'Gesetz des Dschungels' zurückkehren, wo die Starken die Schwachen ausbeuten und alle Länder zu Opfern werden. Übermäßige Zugeständnisse werden die andere Seite nur ermutigen, was letztlich das Problem nicht löst. Nur wenn wir das multilaterale Handelssystem entschlossen unterstützen, können wir die internationale regelbasierte Ordnung sichern", mahnt THE AUSTRALIAN aus Sydney.
LIANHE BAO aus Taiwan konstatiert: "US-Präsident Trump hat mit seiner rücksichtslosen Handelspolitik die Staatseinnahmen erhöhen, die heimische Industrie stärken und die immensen Staatsschulden reduzieren wollen. Erreicht hat er bisher nur das Gegenteil. Die US-Anleihen verlieren ihre Attraktivität, die US-Währung ist so schwach wie seit Langem nicht mehr. Mit dieser Art des Regierens wird Trump nicht nur die Wirtschaft seines Landes schwächen, sondern die ganze Welt in Mitleidenschaft ziehen", Soweit LIANHE BAO aus Taipeh.