
Die französische Zeitung LE MONDE schreibt zu den Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus: "Ob Katholiken oder nicht, Hunderte Millionen Fernsehzuschauer haben Franziskus auf seinem letzten Weg begleitet. Welche andere Persönlichkeit außer dem Heiligen Vater könnte Staatschefs, regierende Monarchen und Zehntausende Pilger aus aller Welt um seinen Sarg versammeln? Das ist die Stärke des Papstes. Es sei daran erinnert, dass das Wort 'katholisch' allumfassend bedeutet und dass die katholische Lehre für alle Länder gleich ist. Papst Franziskus hat seine Rolle als Verfechter des Universellen mehr als erfüllt. Er unternahm Reisen rund um den Globus, darunter auch in die unwirtlichsten Gegenden, vom Irak bis Bangladesch, von der Zentralafrikanischen Republik bis zur Mongolei. Franziskus Mission führte zu den Ärmsten, Schwächsten und Verletzlichsten, denen er unabhängig von ihrer Religion die Füße wusch. Weit entfernt vom Prunk des Westens und der Mächtigen", bemerkt LE MONDE aus Paris.
Die Zeitung LIANHE ZAOBAO aus Singapur schreibt: "In vielen Konflikten der Welt spielt der Glaube oftmals eine Rolle. Papst Franziskus hatte sich die Versöhnung zwischen den Religionen zur Aufgabe gemacht. Auch wenn er es nicht immer leicht hatte, trug er positiv zur Entschärfung der Konflikte bei. Die politischen Spannungen mit religiösem Hintergrund zeigen, dass das Streben nach Dialog und Versöhnung im Sinne Franziskus aktueller denn je ist."
"Wenn die katholische Kirche überleben will, muss sie sich ändern", heißt es in der polnischen GAZETA WYBORCZA. "Und dies muss gemeinsam mit den Frauen geschehen – nicht an ihrer Seite, nicht durch ihr wohlwollendes Schweigen, sondern durch ihre tatsächliche Teilhabe an Macht und Entscheidungen. Wenn Frauen in der Kirche wirklich Einfluss hätten, wäre es nicht zu einem derartigen institutionellen Verfall gekommen; zur unter den Teppich gekehrten Pädophilie, zur Straflosigkeit der Täter und zu einer organisierten Verschwörung des Schweigens, deren Ziel nicht das Wohl der Opfer, sondern der gute Ruf der Täter war. Die Kirche braucht heute keinen neuen Papst – sie braucht einen Neuanfang", unterstreicht die GAZETA WYBORCZA aus Warschau.
Die spanische Zeitung LA VANGUARIDA notiert: "Franziskus ist gestorben, ohne das Ende des Krieges in der Ukraine erlebt zu haben. Zum Zeitpunkt seines Abschieds scheint eine Lösung des Konflikts weiterhin fern – trotz der Versprechungen Donald Trumps. Gestern wurden Dokumente aus den laufenden Verhandlungen in Paris und London bekannt, in denen die ukrainischen Unterhändler erstmals eine Abtretung von Teilen ihres Territoriums an Russland in Erwägung ziehen. Die größte Ehre, die man Franziskus erweisen könnte, wäre es, diesen Krieg zu beenden", konstatiert LA VANGUARDIA aus Barcelona.
"Donald Trump will Frieden", titeln die SALZBURGER NACHRICHTEN. "Wie warm leuchtet dieses Wort (Frieden). Je länger der Krieg in der Ukraine andauert, je mehr Väter, Mütter, Töchter und Söhne sterben, umso mehr rückt es ins Zentrum. Frieden ist eine politische Sehnsuchtsformel. Wer für Frieden eintritt, setzt sich ein für das Gute. Doch diese Annahme – so herzlos das klingen mag – ist verkitscht. US-Präsident Trump hat aus dem Wort Frieden einen politischen Kampfbegriff gemacht. Was derzeit auf dem Tisch liegt, ist kein Frieden. Es ist ein Deal mit Putin, der diesem ausnahmslos alles zugesteht, was er will – ohne ihm dafür etwas abzuverlangen. Trump verwendet das Wort Frieden für die Kapitulation der Ukraine. Er kapert einen Begriff, der makellos ist und gegen den sich schwer argumentieren lässt – wer will schon keinen Frieden? Doch Trump füllt ihn mit neuem Inhalt und geißelt alle, die dagegen etwas einzuwenden haben. Selenskyj stellt er in Konsequenz als Sturkopf hin, der einfach nicht aufhören will zu kämpfen. Trump manipuliert mit Sprache. Erobern wir sie zurück und benennen wir, was ist: Trumps sogenannter Frieden ist eine Auslieferung der Ukraine." Das waren die SALZBURER NACHRICHTEN.
Die schwedische Zeitung EXPRESSEN aus Stockholm hält Trumps Vermittlungen für gescheitert: "Er will schnelle, einfache Erfolge. Leider ist die Ukraine als Erste an der Reihe, liefern zu müssen. Trump scheint tatsächlich zu glauben, die Ukraine habe den Krieg begonnen und ziehe ihn in die Länge. In seinem Weltbild muss der Schwächere nachgeben."
Die norwegische Zeitung AFTENPOSTEN aus Oslo vermerkt: "Trump sieht es bereits als Zugeständnis, wenn Putin nicht das ganze Land bekommt. Er lobt den Angreifer, wenn dieser seine Aggression beendet und im Gegenzug seine Beute behalten darf. Damit verrät Trump nicht nur die Ukraine, sondern die Grundlage der modernen Zivilisation."
Nach Ansicht des britischen TELEGRAPH aus London versucht der US-Präsident die Ukraine auch politisch zu spalten: "Trump schürt einen Putsch gegen Präsident Selenskyj. Gestern gab Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und langjähriger politischer Rivale, Anzeichen dafür, dass er diesem Wunsch nachkommen könnte. Trump steht auf der Seite Russlands."
Nach dem Terroranschlag auf indische Touristen in Kaschmir nehmen die Spannungen zwischen Pakistan und Indien zu. Die Zeitung PAKISTAN TODAY aus Lahore nennt die Schuldzuweisungen aus Indien voreilig und gefährlich: "Wenn Indien wirklich entschlossen ist, den Terrorismus zu bekämpfen, muss es zunächst einmal zu Wahrheit und Transparenz verpflichtet sein. Das bedeutet, dass eine gründliche und unparteiische Untersuchung des Vorfalls in Phalagam durchgeführt, alle möglichen Spuren geprüft und Beweise vorgelegt werden müssen, bevor Anschuldigungen erhoben werden. Nur so kann die Glaubwürdigkeit gewahrt, Gerechtigkeit hergestellt und die Spannungen in der Region abgebaut werden. Pakistan bleibt offen für eine Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung. Lassen wir die Fakten sprechen, bevor die Rhetorik losgeht. Die Welt schaut zu", mahnt PAKISTAN TODAY aus Lahore.
Die indische Zeitung THE HINDU kritisiert: "Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass Pakistan bereit ist, die Täter aufzuspüren. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Bühne für eine weitere Eskalation der Spannungen und eine militärische Konfrontation bereitet wird. Die Botschaft von Indiens Premierminister Modi bei einer Kundgebung in Bihar war die Androhung von Strafen 'jenseits aller Vorstellungskraft'. Angesichts der geopolitischen Lage ist es unwahrscheinlich, dass andere Länder wie die USA die indische Regierung zu Zurückhaltung drängen werden", überlegt THE HINDU aus Neu Delhi.
Die türkische Zeitung MILLIYET hält fest: "Bislang sieht es so aus, als könnten die beiden Länder Indien und Pakistan an den Rand eines Krieges geraten. Der Besitz von Kaschmir mit seinen Verbindungen zu China und Afghanistan bedeutet strategische Kontrolle über die Region. Die Kontrolle über den Fluss Indus ist auch für die Landwirtschaft, das Rückgrat der Wirtschaft, von entscheidender Bedeutung. Zudem geht es um wichtige Uranvorkommen. Pakistan hat nicht die Absicht, einen solchen strategischen Raum jenseits historischer Bindungen aufzugeben. Diesmal könnte die Diplomatie scheitern", befürchtet MILLIYET aus Istanbul.
Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG resümiert: "Schon mehrmals kämpften die Armeen der beiden Atommächte gegeneinander. Krieg will aber gerade Indien nicht. Denn für Indien steht innenpolitisch mehr auf dem Spiel. Das Land will wachsen und auf der Weltbühne mitreden. Indien kann nicht tolerieren, dass Pakistan, auch Jahre nachdem Osama bin Laden in der Nähe einer pakistanischen Garnisonsstadt von den Amerikanern getötet wurde, nach wie vor eine Brutstätte für Terroristen ist. Es ist höchste Zeit, dass die pakistanische Armee ihren Terrorverbindungen abschwört." Das war die NZZ aus der Schweiz.
