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Die Kommunistin im Auswärtigen Amt

Ilse Stöbe, geboren am 17. Mai 1911 wurde am 22. Dezember 1942 zusammen mit Harro Schulze Boysen und anderen Mitgliedern der "Roten Kapelle" hingerichtet, obwohl sie nicht zu dieser Gruppe gehörte. Sie hatte im Auswärtigen Amt gearbeitet und dem Nachrichtendienst der Roten Armee wichtige Informationen zugespielt, darunter den Termin des Angriffs auf die Sowjetunion.

Von Sabine Kebir | 17.05.2013
    Die sie am besten kannten, haben über sie geschwiegen: ihr erster Lebenspartner, Rudolf Herrnstadt, bis 1953 Chefredakteur des Neuen Deutschland, und ihr letzter Gefährte, Carl Helfrich, lange Jahre Chefredakteur des Hessischen Rundfunks.

    Aber Theodor Wolff, der bedeutendste Journalist der Weimarer Republik, dessen Sekretärin Ilse Stöbe gewesen war, hat im französischen Exil 1937 einen fulminanten Roman über sie geschrieben.

    Und der Publizist und Verleger Helmut Kindler widmete ihr in seiner 1991 erschienenen Autobiografie viele emphatische Seiten. Noch fehlt ihr Name auf der Gedenktafel des heutigen Auswärtigen Amts für die Widerständler gegen Hitler.

    Produktion: DLF 2013

    Im Juni 2013 erscheint zum Thema das Buch:
    Hans Coppi / Sabine Kebir: Ilse Stöbe: Wieder im Amt. Eine Widerstandskämpferin in der Wilhelmstraße.
    Mit einem Vorwort von Johanna Bussemer und Wolfgang Gehrcke.
    Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
    160 Seiten, 14,80 Euro
    ISBN 978-3-89965-569-8