Von Belarus nach Süditalien sind es mehr als 3000 Kilometer. Tagelang ist ein Lkw auf der Straße, bis er den Schlachthof jenseits der Alpen erreicht. Seine Fracht: Rinder, Schweine oder Pferde, oft mehr tot als lebendig. Tagelang stehen die Tiere eng neben- oder aufeinander gedrängt. Niedrige Einkaufspreise für Schlachtvieh in osteuropäischen Staaten und die hohen Verkaufspreise in Westeuropa lassen den tagelangen Transport von Pferden und Rindern zu einem lukrativen Geschäft werden, denn die Beförderung von gekühltem oder gefrorenem Fleisch ist teurer.
Im Jahr werden über 360 Millionen Tiere innerhalb von Europa und über seine Grenzen hin- und hergekarrt. Transportzeiten zwischen 19 Stunden für nicht entwöhnte Jungtiere und 29 Stunden für Rinder, Schafe und Ziegen sind gesetzlich erlaubt. Erst nach dieser Zeitspanne muss jeweils eine 24stündige Pause eingelegt werden:
Im Jahr werden über 360 Millionen Tiere innerhalb von Europa und über seine Grenzen hin- und hergekarrt. Transportzeiten zwischen 19 Stunden für nicht entwöhnte Jungtiere und 29 Stunden für Rinder, Schafe und Ziegen sind gesetzlich erlaubt. Erst nach dieser Zeitspanne muss jeweils eine 24stündige Pause eingelegt werden:
Der alte Röntgenbus auf dem Viehmarkt
Pani Agnieska wendet mit der linken Hand die Hähnchenschenkel in der einen Pfanne, dreht mit rechten die großen Fleischspieße in der anderen Pfanne. Draußen vor dem Fenster trotten Kühe und Rinder vorbei, werden Kälber und Färsen von Transportern gezerrt.
"Ich habe auch noch Zurek mit Weißwurst, Mägen, Eisbein ohne Knochen und Bratwurst","
sagt Pani Agnieska ohne sich umzudrehen. Hinter ihr surrt der Kühlschrank. Daneben blubbert die Kaffeemaschine. Alles auf gerade mal vier Quadratmetern in dem umgebauten, alten Röntgenbus. Tierhändler und Transporteure, Käufer und Verkäufer sitzen in Pani Agnieskas Bus auf alten braunen Kunstledersitzen vor wackeligen Holztischen, Spitzengardinen vor den Fenstern.
""Das sind Viehhändler, das sind Leute, die die ganze Woche unterwegs sind und hauptsächlich sich in Imbissen ernähren. Und seitdem ich hier arbeite, sind es immer die gleichen","
die hier in den ehemaligen Röntgenbus kommen. "Autobar Koral" steht an der Seite. Seit drei Jahrzehnten parkt er an derselben Stelle, jeden Samstag und Montag auf dem größten Viehmarkt in Polen.
""Sehr gut schmeckt das hier","
sagt der Fahrer im großkarierten Flanellhemd und löffelt seine Magensuppe. Seit 30 Jahren kommt er hierher, sitzt immer am ersten Tisch vorne rechts am Eingang, trinkt Wasser. Sein Transporter steht 50 Meter weiter:
"Ein großer Star 200, sehen sie, da drüben steht er, der mit der blauen Plane. Ich kann zehn Kühe auf einmal transportieren."
Ob Kühe, Pferde, Schweine. Er transportiert alles, bis zu 50 Kilometer weit. Oft auch zu den Sammelstationen. Von da geht es dann mit großen Transportern weiter. Mal nach Italien. Mal nach Frankreich. Der stämmige Mittfünfziger nimmt noch einen Löffel Suppe.
"Ja, das Geschäft ist härter geworden. Die Konkurrenz ist groß Viele Züchter haben eigene Wagen, die Wagen sind kleiner. Früher war das nicht so."
Mit dem Transport lässt sich immer weniger Geld verdienen, klagt er. Zu viele Fahrer mischen mit. Zu viele Händler drücken die Kosten. Viele fahren da ums Überleben. Zusätzlich haben sich die Transport- und Tierschutzvorschriften nach Polens EU-Beitritt verschärft. Der Fahrer schüttelt den Kopf.
"Ja, die Vorschriften haben sich geändert, aber ob sie eingehalten werden? Das bezweifele ich."
Er lacht. Und jeder weiß, was gemeint ist. Ein letzter Löffel, dann wischt er sich mit dem rechten Ärmel über den Mund, steht auf, verabschiedet sich. Er muss sich um seine neue Fuhre kümmern. Pani Agnieska blickt ihm nach, wendet dabei weiter die Hähnchenkeulen ohne hinzugucken.
Andrzey Statius literarische Reise durch Albanien, Moldawien, Rumänien der Ukraine und der Slowakei wird begleitet von Tieren die irgendwo im Nirgendwo zwischen der Endlosigkeit verrotteter Lagerhallen und im Schatten gigantischer Schornsteine vergiftetes Gras fressen. Unterwegs nach Babadag ist 2005 im Suhrkamp Verlag erschienen. (Literaturauszug)
Seit dem 5. Januar dieses Jahres gilt in Europa die neue Verordnung über den Schutz der Tiere beim Transport. Jahrelang hatten sich die EU-Staaten nicht auf eine Regelung einigen können. Die neue Verordnung konnte nur erreicht werden, weil alle strittigen Vorgaben wie Transportzeiten und die Ladedichten nicht verschärft wurden.
Allerdings müssen alle ab 2007 zugelassenen Langstreckentransporter über ein satellitengestütztes Navigationssystem verfügen. Damit ließe sich die Ruhezeit per Satellit kontrollieren, aber ob Wasser fehlt, 40 Grad im Laderaum herrschen oder die Tiere knietief im eigenen Kot stehen, lässt sich mit dem Satellitensystem nicht erkennen.
Pferdefleisch sucht man in Polen vergeblich. Pferde werden hier nicht geschlachtet, sondern geschätzt als Reittier oder als starkes Arbeitstier vor dem Pflug. Erschüttert reagiert dann auch jedes mal die polnische Öffentlichkeit, wenn von Pferdemast die Rede ist. Eine Methode, mit der sich vor allem kleine Landwirte ein Zubrot verdienen. Jahrelang stehen die Pferde angebunden in dunklen Ställen. Diese Tierart, die zum Rennen und Springen geboren ist, wird ohne jeden Auslauf so lange gemästet, bis das Gewicht stimmt.
"Ich habe auch noch Zurek mit Weißwurst, Mägen, Eisbein ohne Knochen und Bratwurst","
sagt Pani Agnieska ohne sich umzudrehen. Hinter ihr surrt der Kühlschrank. Daneben blubbert die Kaffeemaschine. Alles auf gerade mal vier Quadratmetern in dem umgebauten, alten Röntgenbus. Tierhändler und Transporteure, Käufer und Verkäufer sitzen in Pani Agnieskas Bus auf alten braunen Kunstledersitzen vor wackeligen Holztischen, Spitzengardinen vor den Fenstern.
""Das sind Viehhändler, das sind Leute, die die ganze Woche unterwegs sind und hauptsächlich sich in Imbissen ernähren. Und seitdem ich hier arbeite, sind es immer die gleichen","
die hier in den ehemaligen Röntgenbus kommen. "Autobar Koral" steht an der Seite. Seit drei Jahrzehnten parkt er an derselben Stelle, jeden Samstag und Montag auf dem größten Viehmarkt in Polen.
""Sehr gut schmeckt das hier","
sagt der Fahrer im großkarierten Flanellhemd und löffelt seine Magensuppe. Seit 30 Jahren kommt er hierher, sitzt immer am ersten Tisch vorne rechts am Eingang, trinkt Wasser. Sein Transporter steht 50 Meter weiter:
"Ein großer Star 200, sehen sie, da drüben steht er, der mit der blauen Plane. Ich kann zehn Kühe auf einmal transportieren."
Ob Kühe, Pferde, Schweine. Er transportiert alles, bis zu 50 Kilometer weit. Oft auch zu den Sammelstationen. Von da geht es dann mit großen Transportern weiter. Mal nach Italien. Mal nach Frankreich. Der stämmige Mittfünfziger nimmt noch einen Löffel Suppe.
"Ja, das Geschäft ist härter geworden. Die Konkurrenz ist groß Viele Züchter haben eigene Wagen, die Wagen sind kleiner. Früher war das nicht so."
Mit dem Transport lässt sich immer weniger Geld verdienen, klagt er. Zu viele Fahrer mischen mit. Zu viele Händler drücken die Kosten. Viele fahren da ums Überleben. Zusätzlich haben sich die Transport- und Tierschutzvorschriften nach Polens EU-Beitritt verschärft. Der Fahrer schüttelt den Kopf.
"Ja, die Vorschriften haben sich geändert, aber ob sie eingehalten werden? Das bezweifele ich."
Er lacht. Und jeder weiß, was gemeint ist. Ein letzter Löffel, dann wischt er sich mit dem rechten Ärmel über den Mund, steht auf, verabschiedet sich. Er muss sich um seine neue Fuhre kümmern. Pani Agnieska blickt ihm nach, wendet dabei weiter die Hähnchenkeulen ohne hinzugucken.
Andrzey Statius literarische Reise durch Albanien, Moldawien, Rumänien der Ukraine und der Slowakei wird begleitet von Tieren die irgendwo im Nirgendwo zwischen der Endlosigkeit verrotteter Lagerhallen und im Schatten gigantischer Schornsteine vergiftetes Gras fressen. Unterwegs nach Babadag ist 2005 im Suhrkamp Verlag erschienen. (Literaturauszug)
Seit dem 5. Januar dieses Jahres gilt in Europa die neue Verordnung über den Schutz der Tiere beim Transport. Jahrelang hatten sich die EU-Staaten nicht auf eine Regelung einigen können. Die neue Verordnung konnte nur erreicht werden, weil alle strittigen Vorgaben wie Transportzeiten und die Ladedichten nicht verschärft wurden.
Allerdings müssen alle ab 2007 zugelassenen Langstreckentransporter über ein satellitengestütztes Navigationssystem verfügen. Damit ließe sich die Ruhezeit per Satellit kontrollieren, aber ob Wasser fehlt, 40 Grad im Laderaum herrschen oder die Tiere knietief im eigenen Kot stehen, lässt sich mit dem Satellitensystem nicht erkennen.
Pferdefleisch sucht man in Polen vergeblich. Pferde werden hier nicht geschlachtet, sondern geschätzt als Reittier oder als starkes Arbeitstier vor dem Pflug. Erschüttert reagiert dann auch jedes mal die polnische Öffentlichkeit, wenn von Pferdemast die Rede ist. Eine Methode, mit der sich vor allem kleine Landwirte ein Zubrot verdienen. Jahrelang stehen die Pferde angebunden in dunklen Ställen. Diese Tierart, die zum Rennen und Springen geboren ist, wird ohne jeden Auslauf so lange gemästet, bis das Gewicht stimmt.
Stehen bis der Schlachter kommt - Die Pferdemast
Mit kleinen Schritten schlurft die alte Bäuerin über den verwahrlosten Hof vorbei an einem stillgelegten Traktor Marke Ursus, einem großen Schutthaufen, einer verfallenen Hundehütte. Dann öffnet sie die alte Tür zu einem dunklen Stall.
"Ich habe meinem Enkel gesagt, er soll dem Pferd Wasser geben. Aber er wollte nicht","
sagt die 70jährige.
""Stattdessen ist er saufen gegangen."
Im Halbdunkel des alten Stalles scharrt eine große Stute nervös mit den Hufen. Sie ist angebunden, der Strick vielleicht einen Meter lang.
"Niemals war sie draußen","
sagt die alte Frau. Und hier im Stall ist das Licht auch kaputt. Die Stute schnaubt. Seit acht Jahren steht sie angebunden im Stall mit dem Kopf zur Wand. Ab und zu wird sie gedeckt
Zwei Söhne der Stute sind auch noch hier, sagt sie. Angebunden stehen sie im Dunkeln. Die Bäuche sind prall, das Fell glänzt. Noch nie haben sie Tageslicht gesehen. Stehen und fressen, das ist ihr Schicksal: Mastpferde für den internationalen Fleischmarkt
""Die Mutter der Stute haben wir an die Italiener verkauft","
sagt die alte Bäuerin. Ein großes, schönes Tier war das. Dafür gab es 4800 Zloty. umgerechnet knapp 1300 Euro. Jetzt aber sind die Preise im Keller. Und darum werden sie die Pferde noch weiter mästen, bis sie noch dicker werden und der Preis noch besser.
Zehn Kilometer weiter auf dem Markt in Bodzentyn feilschen Pferdemäster und Händler um die Ware. Ein bulliger Bauer dreht sich zur Seite, macht eine wegwerfende Handbewegung. Sein Gegenüber streckt die Hand aus, sagt:
""Ich gebe Dir gutes Geld, schlag ein."
"Nein, das reicht nicht","
sagt der Bauer. 8500 Zloty will er für seine drei Kaltblüter, die er zwei Jahre lang im Stall gemästet hat. 7000. knapp 1900 Euro, bietet der italienische Händler. Eine Viertelstunde feilscht das ungleiche Paar, der große polnische Landwirt mit den riesigen Händen und der schmächtige Italiener.
Bei 8000 Zloty einigen sie sich. Der Italiener schreibt die Summe auf einen kleinen Zettel. Den steckt der Landwirt in die Hemdentasche. Ein Helfer packt die drei Kaltblüter an den Stricken, führt ein Pferd nach dem anderen zu dem großen roten Tiertransporter. Auf der Ladefläche stehen schon zehn Pferde.
Der letzte Hengst sträubt sich. Der Helfer schlägt auf ihn ein, versucht ihn nach hinten in den Transporter zu drängen. Gleichzeitig beschimpft er uns, will, dass wir mit dem Mikrofon verschwinden.
Zwischen den beiden großen Langstrecken-Tiertansportern steht ein schwarzer, auf Geländegängigkeit getunter VW-Golf mit Kuhfänger und Extrascheinwerfern. Auf dem Fahrersitz zählt ein Mittvierziger Geld. In dicken Bündeln liegen die 100 Zloty-Scheine zwischen seinen Beinen.
""Früher war ich selbst Tiertransportfahrer, alles habe ich transportiert, alle Tierarten, Schafe, einfach alles, mir hat das gefallen, darum bin ich in diesem Geschäft geblieben. Die längste Strecke war auf die Fähre und dann ab Richtung Libanon, nach Jugoslawien zwei Tage, dann die Fähre drei Tage, manchmal auch fünf."
Mario, so nennen ihn alle hier. Drei-Tage-Bart, große 70er-Jahre-Sonnenbrille, Brilli-Stecker im Ohr, Poloshirt. Lässig lehnt er sich auf dem Fahrersitz zurück. Ein breitschultriger Bodyguard in Springerstiefeln und schwarzer Montur positioniert sich auffällig unauffällig neben dem Wagen
Ein Bauer nach dem anderen tritt an das Seitenfenster heran, senkt den Kopf, reicht seinen kleinen Zettel hinein. Mario nimmt ihn, blickt kurz darauf, wirft ihn in die Ablage, zahlt das Geld aus. Die Landwirte nicken, lächeln devot. Pferdemästen für Mario - das ist ihr Geschäft.
"16 Pferde haben wir heute gekauft,"
sagt Mario und nickt zufrieden. Nachschub für die italienischen Schlachtereien, 3000 Kilometer entfernt.
"Bis zu 150 Pferde können wir kaufen . Es hängt von der Nachfrage ab, wir kaufen so viel, wie wir brauchen. Die Pferde gehen nach Italien, vor allem in den Süden. Aber wir liefern überall hin."
Rund 7 Zloty, rund 1,90 Euro, zahlt er für das Lebendkilo Jungpferdefleisch. Das Kilo Schnitzel liegt dann in Italien für mehr als zwölf Euro in der Fleischtheke. Allerdings:
"Der Euro hat das Geschäft schwer gemacht. Der Zloty ist zu stark. Es rechnet sich jetzt, in Deutschland und Frankreich zu kaufen, aber nicht in Polen."
Jede Währungsschwankung beeinflusst das Geschäft. Und das ist härter geworden seit der letzten EU-Osterweiterung. Plötzlich drängt immer mehr Frischpferdefleisch auf den Markt.
"Uns interessiert der rumänische Markt nicht, auch nicht der litauische. Aus Russland transportieren die Deutschen am meisten. genauso wie aus Litauen und Estland. Da haben die Deutschen das Sagen."
Der Fahrer des Tiertransportes kommt herüber, nickt kurz. Er ist fertig mit dem Beladen. Mario stopft die restlichen Geldbündel in die Tasche, verabschiedet sich:
"Wir fahren jetzt zu unserem Sammelpunkt. Da werden wir genau angucken, was wir gekauft haben, da werden die Tiere klassifiziert."
Die neue EU-Verordnung schreibt vor, dass zumindest Pferde bei Langstreckentransporten in Einzelboxen stehen müssen. Tierschützer beklagen aber nach wie vor, dass so gut wie kein Transport mit Schlachttieren korrekt abgewickelt werde. Ausreichende Kontrollen? Fehlanzeige! Die Straße wird zum Tatort für Tierquälerei, viele Tiere verdursten irgendwo zwischen Herkunftsland und dem Schlachthof tausende Kilometer entfernt. Die gesetzlichen Vorgaben bei der Ladedichte werden oft missachtet, dabei bedeutet selbst die erlaubte Tierzahl pro Transport eine Tortur für Schweine, Kälber, Pferde und Schafe. Die professionellen und ehrenamtlichen Helfer der Tierschutzorganisation Animals' Angels kämpfen gegen die Tierquälerei auf der Straße, beim Verladen und auf den Viehmärkten.
Seit mehr als 400 Jahren werden in Bodzentyn Tiere gehandelt. Zweimal in der Woche kommen Händler und Käufer aus ganz Polen in den kleinen Ort im Südosten des Landes: Feilschen ums Fleisch. Seit einigen Jahren arbeiten hier auch Mitglieder der Tierschutz-Organisation Animals' Angels.
"Ich habe meinem Enkel gesagt, er soll dem Pferd Wasser geben. Aber er wollte nicht","
sagt die 70jährige.
""Stattdessen ist er saufen gegangen."
Im Halbdunkel des alten Stalles scharrt eine große Stute nervös mit den Hufen. Sie ist angebunden, der Strick vielleicht einen Meter lang.
"Niemals war sie draußen","
sagt die alte Frau. Und hier im Stall ist das Licht auch kaputt. Die Stute schnaubt. Seit acht Jahren steht sie angebunden im Stall mit dem Kopf zur Wand. Ab und zu wird sie gedeckt
Zwei Söhne der Stute sind auch noch hier, sagt sie. Angebunden stehen sie im Dunkeln. Die Bäuche sind prall, das Fell glänzt. Noch nie haben sie Tageslicht gesehen. Stehen und fressen, das ist ihr Schicksal: Mastpferde für den internationalen Fleischmarkt
""Die Mutter der Stute haben wir an die Italiener verkauft","
sagt die alte Bäuerin. Ein großes, schönes Tier war das. Dafür gab es 4800 Zloty. umgerechnet knapp 1300 Euro. Jetzt aber sind die Preise im Keller. Und darum werden sie die Pferde noch weiter mästen, bis sie noch dicker werden und der Preis noch besser.
Zehn Kilometer weiter auf dem Markt in Bodzentyn feilschen Pferdemäster und Händler um die Ware. Ein bulliger Bauer dreht sich zur Seite, macht eine wegwerfende Handbewegung. Sein Gegenüber streckt die Hand aus, sagt:
""Ich gebe Dir gutes Geld, schlag ein."
"Nein, das reicht nicht","
sagt der Bauer. 8500 Zloty will er für seine drei Kaltblüter, die er zwei Jahre lang im Stall gemästet hat. 7000. knapp 1900 Euro, bietet der italienische Händler. Eine Viertelstunde feilscht das ungleiche Paar, der große polnische Landwirt mit den riesigen Händen und der schmächtige Italiener.
Bei 8000 Zloty einigen sie sich. Der Italiener schreibt die Summe auf einen kleinen Zettel. Den steckt der Landwirt in die Hemdentasche. Ein Helfer packt die drei Kaltblüter an den Stricken, führt ein Pferd nach dem anderen zu dem großen roten Tiertransporter. Auf der Ladefläche stehen schon zehn Pferde.
Der letzte Hengst sträubt sich. Der Helfer schlägt auf ihn ein, versucht ihn nach hinten in den Transporter zu drängen. Gleichzeitig beschimpft er uns, will, dass wir mit dem Mikrofon verschwinden.
Zwischen den beiden großen Langstrecken-Tiertansportern steht ein schwarzer, auf Geländegängigkeit getunter VW-Golf mit Kuhfänger und Extrascheinwerfern. Auf dem Fahrersitz zählt ein Mittvierziger Geld. In dicken Bündeln liegen die 100 Zloty-Scheine zwischen seinen Beinen.
""Früher war ich selbst Tiertransportfahrer, alles habe ich transportiert, alle Tierarten, Schafe, einfach alles, mir hat das gefallen, darum bin ich in diesem Geschäft geblieben. Die längste Strecke war auf die Fähre und dann ab Richtung Libanon, nach Jugoslawien zwei Tage, dann die Fähre drei Tage, manchmal auch fünf."
Mario, so nennen ihn alle hier. Drei-Tage-Bart, große 70er-Jahre-Sonnenbrille, Brilli-Stecker im Ohr, Poloshirt. Lässig lehnt er sich auf dem Fahrersitz zurück. Ein breitschultriger Bodyguard in Springerstiefeln und schwarzer Montur positioniert sich auffällig unauffällig neben dem Wagen
Ein Bauer nach dem anderen tritt an das Seitenfenster heran, senkt den Kopf, reicht seinen kleinen Zettel hinein. Mario nimmt ihn, blickt kurz darauf, wirft ihn in die Ablage, zahlt das Geld aus. Die Landwirte nicken, lächeln devot. Pferdemästen für Mario - das ist ihr Geschäft.
"16 Pferde haben wir heute gekauft,"
sagt Mario und nickt zufrieden. Nachschub für die italienischen Schlachtereien, 3000 Kilometer entfernt.
"Bis zu 150 Pferde können wir kaufen . Es hängt von der Nachfrage ab, wir kaufen so viel, wie wir brauchen. Die Pferde gehen nach Italien, vor allem in den Süden. Aber wir liefern überall hin."
Rund 7 Zloty, rund 1,90 Euro, zahlt er für das Lebendkilo Jungpferdefleisch. Das Kilo Schnitzel liegt dann in Italien für mehr als zwölf Euro in der Fleischtheke. Allerdings:
"Der Euro hat das Geschäft schwer gemacht. Der Zloty ist zu stark. Es rechnet sich jetzt, in Deutschland und Frankreich zu kaufen, aber nicht in Polen."
Jede Währungsschwankung beeinflusst das Geschäft. Und das ist härter geworden seit der letzten EU-Osterweiterung. Plötzlich drängt immer mehr Frischpferdefleisch auf den Markt.
"Uns interessiert der rumänische Markt nicht, auch nicht der litauische. Aus Russland transportieren die Deutschen am meisten. genauso wie aus Litauen und Estland. Da haben die Deutschen das Sagen."
Der Fahrer des Tiertransportes kommt herüber, nickt kurz. Er ist fertig mit dem Beladen. Mario stopft die restlichen Geldbündel in die Tasche, verabschiedet sich:
"Wir fahren jetzt zu unserem Sammelpunkt. Da werden wir genau angucken, was wir gekauft haben, da werden die Tiere klassifiziert."
Die neue EU-Verordnung schreibt vor, dass zumindest Pferde bei Langstreckentransporten in Einzelboxen stehen müssen. Tierschützer beklagen aber nach wie vor, dass so gut wie kein Transport mit Schlachttieren korrekt abgewickelt werde. Ausreichende Kontrollen? Fehlanzeige! Die Straße wird zum Tatort für Tierquälerei, viele Tiere verdursten irgendwo zwischen Herkunftsland und dem Schlachthof tausende Kilometer entfernt. Die gesetzlichen Vorgaben bei der Ladedichte werden oft missachtet, dabei bedeutet selbst die erlaubte Tierzahl pro Transport eine Tortur für Schweine, Kälber, Pferde und Schafe. Die professionellen und ehrenamtlichen Helfer der Tierschutzorganisation Animals' Angels kämpfen gegen die Tierquälerei auf der Straße, beim Verladen und auf den Viehmärkten.
Seit mehr als 400 Jahren werden in Bodzentyn Tiere gehandelt. Zweimal in der Woche kommen Händler und Käufer aus ganz Polen in den kleinen Ort im Südosten des Landes: Feilschen ums Fleisch. Seit einigen Jahren arbeiten hier auch Mitglieder der Tierschutz-Organisation Animals' Angels.
Markt der Grausamkeiten
Anna Lorenzen steuert den alten Golf über die kurvige Landstraße. Rot-orange geht über den Hügeln die Sonne auf. Langsam lichtet sich der Morgennebel. Es ist halb fünf.
Hinter der Kurve taucht ein alter Trecker auf, zieht mühsam einen Anhänger die Steigung hinauf. Anna Lorenzen wechselt auf die linke Spur.
"Da fährt jemand zum Markt, der ist leer, der hat sicherlich vor, ein Kälbchen zu kaufen. Denn nach der Größe des Anhänger kann man nur so vermuten."
Die 54-Jährige lächelt. Wer um diese Zeit auf der Straße ist, will garantiert nach Bodzentyn. Jeden Samstag ist hier Rindermarkt, ab fünf Uhr. Und jedes mal ist Anna Lorenzen dabei. Animals' Angels steht auf ihrer Weste. Sie ist unterwegs im Auftrag einer Tierschutzorganisation.
Zehn Minuten später reiht sich der Golf in die Warteschlange ein. Auf zwei Spuren schieben sich Lkw, Tiertransporte und Trecker langsam, Meter um Meter, voran. Anna Lorenzen blickt nach links. In einem Feldweg parkt ein Trecker samt Anhänger. Daneben liegt eine Kuh im Graben.
"Hier sehen wir links eine Kuh liegen, weiß ich nicht, ob ihr was passierte, wahrscheinlich kann sie nicht mehr aufstehen."
Ein junger Mann nähert sich der Kuh, hält einen Elektrotreiber in der Hand. Lorenzen kurbelt das Fenster herunter, greift zum Fotoapparat. Der Mann drückt den Elektrotreiber an den Kuh-Euter.
Das Tier zuckt am ganzen Körper unter dem heftigen Stromstoß, versucht auf die Beine zu kommen, knickt dann wieder ein. Die Tierschützerin protestiert, der Landwirt winkt verächtlich ab, dreht ihr den Rücken zu.
"Sehr grob, sehr ungezogen, der hat sie hier verladen."
Die Wagenschlange setzt sich wieder in Bewegung. Nach fünf Minuten das Eingangstor. Gleich rechts parkt ein kleiner Transporter mit der Aufschrift "Deutschland Blumenland. Und der Mensch blüht auf".
Zwei Helfer zerren eine Schwarzbunte aus dem Laderaum, eine viel zu steile Rampe hinunter. Das Tier stürzt, knickt mit den Vorderhufen ein, rappelt sich dann wieder auf.
"So bitte schauen sie da hin, diese steile Rampe. Und die Kuh, die ist gerade runtergefallen. Bitte schauen Sie!"
Anna Lorenzen parkt den Wagen neben einem kleinen Schuppen, der Station der Tierschützer, greift zu Block und Kugelschreiber.
"Wir gucken auch, was für ein Zustand von den Kühen ist, wir achten auf die Klauen, die sind manchmal ganz schlimm."
Hunderte Trecker und Lkw stehen hier, auch einige doppelstöckige Langstreckentransporter. Bauern halten ihre Kühe am Strick, andere haben das Vieh an den Lieferwagen gebunden.
"Das sind alles Verletzungen aus den Autos, aus den nicht geeigneten Autos. Das sind Abschürfungen, ganz klar, das ist transportbedingt, absolut."
Eine Kuh blutet am Schwanzansatz. Bei einer anderen sieht man das bloße Fleisch über der Ferse. Lorenzen macht sich Notizen. Schimpfworte schwirren durch die Luft, der Umgangston ist rau.
Viele Händler drehen der Tierschützerin den Rücken zu. Andere grüßen eher schüchtern. Aber alle kennen Anna Lorenzen. Jede Woche ist sie auf dem Markt unterwegs. Und das schon seit einigen Jahren, seit sie aus Deutschland in ihren polnischen Heimatort zurückkehrte.
Freundlich, aber bestimmt bahnt sich die 54-Jährige ihren Weg zwischen den Wagen hindurch, bleibt vor den Transportern mit zu steilen Rampen stehen, geht in die Knie, notiert die Kennzeichen.
"Alle Autos, die falsche Rampen haben, die melden wir dem Kreisveterinärarzt. So haben wir das besprochen. Das dann auch die Konsequenz hinterher gezogen wird, denn er hat die Macht."
Der Kreisveterinär wird die Fahrer verwarnen. Nach dem dritten Verweis gibt es Marktverbot. Das hat er den Tierschützern versprochen.
"Das sind frische Blutspuren, da ist ja irgendwie jemand verletzt, das ist entweder versteckt oder so gehalten, das wir dass nicht sehen."
Anna Lorenzen blickt sich um. Kein verletztes Tier in Sicht. Lorenzen eilt weiter über die grau-brüchigen Betonplatten zwischen Transportern und Treckern hindurch.
"Das ist ein Transporteur aus Krakau, der regelmäßig falsch lädt. Hat auch keine Angst vor keinem. Wir sind ihm auf der Spur mit Tierschutzorganisationen aus Krakau."
Lorenzen bleibt stehen, hält Abstand zu dem roten, doppelstöckigen Langstreckentransporter, macht sich Notizen. greift dann zum Fotoapparat.
"Wir sagen schon nicht mehr, weil: Mich hat er schon angegriffen. Und er wollte mir die Kamera zerschlagen, er ist auch sehr arrogant und aggressiv."
Lorenzen blickt sich um. Der Fahrer des Transports ist nicht in Sicht. Seine Helfer zerren ein Tier nach dem anderen auf die Ladefläche.
"Er ist doppelstöckig, erste Etage, zweite Etage, und er hat Bullen aber auch Kühe, die sind nicht abgegrenzt, die werden nebeneinander hingestellt. Und darunter packt er auch Kälber, also unter diese erwachsenen Bullen packt er Kälber."
Die Tierschützerin notiert und fotografiert.
"Und dann ist er auch überladen, da hat er teilweise 36,37 Tiere. Dann hat er auch zusätzlich die Kälber, die haben auch keine Ohrenmarke, gar nichts, die sind irgendwie illegal."
Anna Lorenzen geht zurück zur kleinen Station der Tierschützer. Ein alter Bauer wartet davor mit seinem Trecker, verlädt gerade ein Kalb auf den Anhänger.
"Das ist eine gute Rampe, barzo pinknie."
Der Landwirt streicht dem Kalb über das dichte braune Fell. Anna Lorenzen nickt zufrieden.
"Die Menschen, die es gut machen, die loben wir auch. Und deswegen bekommen wir auch guten Tag und Dankeschön, das ist ja auch vorhanden."
Das Verhältnis zu den kleinen Bauern ist gut, sagt sie. Denn sie wissen, dass nur zufriedene Tiere anständige Milch geben. Dann lässt sie den Blick über den Viehmarkt schweifen. Gerade rollt der große Transporter aus Krakau von Platz...
"Wie kann man die Leute bändigen, das sind alle, wie können wir die bändigen, wir sind alleine gegen alle und so."
(Literaturauszug) Inspektia Drugowa heißt übersetzt soviel wie Straßeninspektion, sie wurde 2001 gegründet, um den Güterverkehr zu kontrollieren, das war eine Auflage der Europäischen Union an das Beitrittsland Polen.
Die Region Lebuskie grenzt direkt an Deutschland, hier hat die Inspekta Drugowa im letzten halben Jahr 145 Tiertransporte kontrolliert. Das waren genau 120.000 Hühner und Puten , 10.960 Schweine, 460 Schafe und Ziegen sowie 9 Pferde.
10 der 145 kontrollierten Tiertransporte waren nicht von einem Veterinär genehmigt worden. An diesem Tag steht eine Kontrolleinheit an der A2/E30 kurz vor dem Grenzübergang Swiecko/Frankfurt-Oder. Das ist die Hauptverkehrsstrecke gen Osten vorbei an Poznan, Warschau und dann weiter ins Baltikum oder nach Russland.
Hinter der Kurve taucht ein alter Trecker auf, zieht mühsam einen Anhänger die Steigung hinauf. Anna Lorenzen wechselt auf die linke Spur.
"Da fährt jemand zum Markt, der ist leer, der hat sicherlich vor, ein Kälbchen zu kaufen. Denn nach der Größe des Anhänger kann man nur so vermuten."
Die 54-Jährige lächelt. Wer um diese Zeit auf der Straße ist, will garantiert nach Bodzentyn. Jeden Samstag ist hier Rindermarkt, ab fünf Uhr. Und jedes mal ist Anna Lorenzen dabei. Animals' Angels steht auf ihrer Weste. Sie ist unterwegs im Auftrag einer Tierschutzorganisation.
Zehn Minuten später reiht sich der Golf in die Warteschlange ein. Auf zwei Spuren schieben sich Lkw, Tiertransporte und Trecker langsam, Meter um Meter, voran. Anna Lorenzen blickt nach links. In einem Feldweg parkt ein Trecker samt Anhänger. Daneben liegt eine Kuh im Graben.
"Hier sehen wir links eine Kuh liegen, weiß ich nicht, ob ihr was passierte, wahrscheinlich kann sie nicht mehr aufstehen."
Ein junger Mann nähert sich der Kuh, hält einen Elektrotreiber in der Hand. Lorenzen kurbelt das Fenster herunter, greift zum Fotoapparat. Der Mann drückt den Elektrotreiber an den Kuh-Euter.
Das Tier zuckt am ganzen Körper unter dem heftigen Stromstoß, versucht auf die Beine zu kommen, knickt dann wieder ein. Die Tierschützerin protestiert, der Landwirt winkt verächtlich ab, dreht ihr den Rücken zu.
"Sehr grob, sehr ungezogen, der hat sie hier verladen."
Die Wagenschlange setzt sich wieder in Bewegung. Nach fünf Minuten das Eingangstor. Gleich rechts parkt ein kleiner Transporter mit der Aufschrift "Deutschland Blumenland. Und der Mensch blüht auf".
Zwei Helfer zerren eine Schwarzbunte aus dem Laderaum, eine viel zu steile Rampe hinunter. Das Tier stürzt, knickt mit den Vorderhufen ein, rappelt sich dann wieder auf.
"So bitte schauen sie da hin, diese steile Rampe. Und die Kuh, die ist gerade runtergefallen. Bitte schauen Sie!"
Anna Lorenzen parkt den Wagen neben einem kleinen Schuppen, der Station der Tierschützer, greift zu Block und Kugelschreiber.
"Wir gucken auch, was für ein Zustand von den Kühen ist, wir achten auf die Klauen, die sind manchmal ganz schlimm."
Hunderte Trecker und Lkw stehen hier, auch einige doppelstöckige Langstreckentransporter. Bauern halten ihre Kühe am Strick, andere haben das Vieh an den Lieferwagen gebunden.
"Das sind alles Verletzungen aus den Autos, aus den nicht geeigneten Autos. Das sind Abschürfungen, ganz klar, das ist transportbedingt, absolut."
Eine Kuh blutet am Schwanzansatz. Bei einer anderen sieht man das bloße Fleisch über der Ferse. Lorenzen macht sich Notizen. Schimpfworte schwirren durch die Luft, der Umgangston ist rau.
Viele Händler drehen der Tierschützerin den Rücken zu. Andere grüßen eher schüchtern. Aber alle kennen Anna Lorenzen. Jede Woche ist sie auf dem Markt unterwegs. Und das schon seit einigen Jahren, seit sie aus Deutschland in ihren polnischen Heimatort zurückkehrte.
Freundlich, aber bestimmt bahnt sich die 54-Jährige ihren Weg zwischen den Wagen hindurch, bleibt vor den Transportern mit zu steilen Rampen stehen, geht in die Knie, notiert die Kennzeichen.
"Alle Autos, die falsche Rampen haben, die melden wir dem Kreisveterinärarzt. So haben wir das besprochen. Das dann auch die Konsequenz hinterher gezogen wird, denn er hat die Macht."
Der Kreisveterinär wird die Fahrer verwarnen. Nach dem dritten Verweis gibt es Marktverbot. Das hat er den Tierschützern versprochen.
"Das sind frische Blutspuren, da ist ja irgendwie jemand verletzt, das ist entweder versteckt oder so gehalten, das wir dass nicht sehen."
Anna Lorenzen blickt sich um. Kein verletztes Tier in Sicht. Lorenzen eilt weiter über die grau-brüchigen Betonplatten zwischen Transportern und Treckern hindurch.
"Das ist ein Transporteur aus Krakau, der regelmäßig falsch lädt. Hat auch keine Angst vor keinem. Wir sind ihm auf der Spur mit Tierschutzorganisationen aus Krakau."
Lorenzen bleibt stehen, hält Abstand zu dem roten, doppelstöckigen Langstreckentransporter, macht sich Notizen. greift dann zum Fotoapparat.
"Wir sagen schon nicht mehr, weil: Mich hat er schon angegriffen. Und er wollte mir die Kamera zerschlagen, er ist auch sehr arrogant und aggressiv."
Lorenzen blickt sich um. Der Fahrer des Transports ist nicht in Sicht. Seine Helfer zerren ein Tier nach dem anderen auf die Ladefläche.
"Er ist doppelstöckig, erste Etage, zweite Etage, und er hat Bullen aber auch Kühe, die sind nicht abgegrenzt, die werden nebeneinander hingestellt. Und darunter packt er auch Kälber, also unter diese erwachsenen Bullen packt er Kälber."
Die Tierschützerin notiert und fotografiert.
"Und dann ist er auch überladen, da hat er teilweise 36,37 Tiere. Dann hat er auch zusätzlich die Kälber, die haben auch keine Ohrenmarke, gar nichts, die sind irgendwie illegal."
Anna Lorenzen geht zurück zur kleinen Station der Tierschützer. Ein alter Bauer wartet davor mit seinem Trecker, verlädt gerade ein Kalb auf den Anhänger.
"Das ist eine gute Rampe, barzo pinknie."
Der Landwirt streicht dem Kalb über das dichte braune Fell. Anna Lorenzen nickt zufrieden.
"Die Menschen, die es gut machen, die loben wir auch. Und deswegen bekommen wir auch guten Tag und Dankeschön, das ist ja auch vorhanden."
Das Verhältnis zu den kleinen Bauern ist gut, sagt sie. Denn sie wissen, dass nur zufriedene Tiere anständige Milch geben. Dann lässt sie den Blick über den Viehmarkt schweifen. Gerade rollt der große Transporter aus Krakau von Platz...
"Wie kann man die Leute bändigen, das sind alle, wie können wir die bändigen, wir sind alleine gegen alle und so."
(Literaturauszug) Inspektia Drugowa heißt übersetzt soviel wie Straßeninspektion, sie wurde 2001 gegründet, um den Güterverkehr zu kontrollieren, das war eine Auflage der Europäischen Union an das Beitrittsland Polen.
Die Region Lebuskie grenzt direkt an Deutschland, hier hat die Inspekta Drugowa im letzten halben Jahr 145 Tiertransporte kontrolliert. Das waren genau 120.000 Hühner und Puten , 10.960 Schweine, 460 Schafe und Ziegen sowie 9 Pferde.
10 der 145 kontrollierten Tiertransporte waren nicht von einem Veterinär genehmigt worden. An diesem Tag steht eine Kontrolleinheit an der A2/E30 kurz vor dem Grenzübergang Swiecko/Frankfurt-Oder. Das ist die Hauptverkehrsstrecke gen Osten vorbei an Poznan, Warschau und dann weiter ins Baltikum oder nach Russland.
Die Kontrolleure auf der Suche nach illegalen Transportern
Wieslaw Kowalczyk hebt das Fernglas vor die Augen, blickt gen Osten, gegen die Sonne und auf die herandonnernden Lkw-Kolonnen.
"Ich gucke, ob ein Transport mit Tieren sich nähert. Das sind spezielle Lkw, das kann man aus der Entfernung sehen, ein spezieller Fahrzeugtyp."
"Inspektia Drugowa" steht auf der gelben Sicherheitsweste, die der 33-Jährige über seinem grünen Uniformhemd trägt. Am Handgelenk baumelt eine rote Kelle. Kowalczyk schiebt die weiße Uniformmütze zurück, schaut wieder durch das Fernglas.
"Sie haben so Schlitze, damit die Tiere Luft bekommen. Überall, vorne, hinten, an den Seiten - überall."
Kowalczyk hält nicht nur nach Tiertransporten Ausschau, sondern auch nach überladenen Lkw, Lastern im schlechtem technischen Zustand oder Gefahrguttransporten. Die Inspektia Drugowa kontrolliert den gesamten Güterverkehr im Transitland Polen.
"Pawel, halt die Augen offen","
ruft Kowalczyk einem schmalen Mann mit dicker Brille zu, der aus dem einem grünen Ford Transit mit Blaulicht klettert. Die Inspektoren haben ihren Dienstwagen gut sichtbar gleich neben der Straße geparkt auf einer Art Behelfsparkplatz. Kowalczyk hebt wieder das Fernglas an die Augen, blickt jetzt gen Westen in Richtung des Autobahn-Grenzübergangs Frankfurt/Oder.
""Aus Deutschland wird Vieh gefahren, aus Polen in Richtung Westen Schweine und Kühe. Es gehen aber auch viele Transporte Richtung Russland."
Nach Russland wird vor allem Zuchtvieh transportiert, erzählt Kowalczyk. Kälber, junge Kühe, tagelange Transporte. Die Ziele heißen Moskau, Omsk, St. Petersburg. Das kann der 33-Jährige in den Frachtpapieren nachlesen. Denn auch die muss er kontrollieren.
"Kühe oder Pferde brauchen eigene Pässe. Außerdem muss der Lkw eine spezielle Zulassung eines Veterinärs haben. Wenn der Fahrer keine Befugnis für den Transport von Tieren hat, dann braucht er einen Begleiter mit einer entsprechenden Erlaubnis. Und was noch? Was noch? Ach ja, wenn die Fahrt länger als acht Stunden dauert, muss er einen Streckenplan haben. Auf diesem Plan sind alle Plätze verzeichnet, an dem der Transport anhalten muss, um die Tiere zu versorgen."
Der Fahrer muss sich das bestätigen lassen. Tierschützer allerdings bemängeln, dass die Versorgungsstopps nicht eingehalten werden beziehungsweise dass die Fahrer sich die Bestätigung einfach erkaufen. Wieslaw Kowalczyk zuckt mit den Schultern. Er hat einen solchen Fall noch nicht erlebt. Aber wie sollte er Lkw-Fahrer überführen, die sich die Bestätigungen erkaufen? Er sieht ja nur die Papiere.
Die Tiere auf den Transportern kontrolliert Kowalczyk per Augenschein. Im Zweifelsfall ruft er einen Veterinär. Und im Falle eines Falles, kann man die Tiere irgendwo ausladen? Kowalczyk zieht die Stirn in Falten, überlegt:
"Pawel, wo ist dieser Platz?","
fragt der Kontrolleur seinen Kollegen Pawel Bonk. Der zuckt mit den Schultern. Frag Leszek, sagt Kowalczik. Und fügt hinzu: Das Ausladen ist ein Problem. Dieser Platz hier ist nicht geeignet. Schon kommt Leszek Jadziewicz aus dem Dienstwagen herüber. Er ist der Chef der Inspektoren hier im Kreis Slubice:
""Es gibt drei solche Plätze, etwa 80 bis 100 Kilometer von hier entfernt,"
sagt Leszek Jadziewicz. Er hat gerade mit einer anderen Einsatzgruppe telefoniert:
"Es gibt eine gute Nachricht: Ein Tiertransport ist noch 70 Kilometer von hier entfernt. Das ist ein holländischer Transport. Und es sind Kälber, soweit mir gesagt wurde."
Jetzt heißt es warten. 70 Kilometer - dafür braucht ein Lkw auf dieser mit Spurrillen überzogenen Straße gut anderthalb Stunden.
Wieslaw Kowalczyk hat einen Sattelschlepper angehalten. Der Kontrolleur lässt sich alle Papiere zeigen. Mit zitternden Fingern und rotem Kopf wühlt der Fahrer in einer schwarzen Kunstledertasche.
"Vorsicht, die Inspekteure stehen da","
quäkt es aus dem CB-Funk im Führerhaus. Für den Fahrer kommt die Warnung zu spät.
""Machen sie das leiser","
sagt Kowalczyk leicht genervt. Dann beginnt er, den technischen Zustand des Lkws unter die Lupe zu nehmen und wird bald fündig: Die hydraulischen Stoßdämpfer lassen offenbar Luft.
Die drei Kontrolleure hocken an der Mittelachse des Lkw, beraten, was zu tun ist. In diesem Moment rauscht hinter ihnen ein Tiertransport vorbei. Schafe blöken.
Der Chef der Kontrolltruppe flucht leise auf Deutsch. Blickt dem Transporter hinterher. NL für Niederlande prangt auf der Laderampe. Kopfschütteln, nein, das ist nicht der erwartete Transport. Viel zu früh, da sind sich die Kontrolleure einig.
Eineinhalb Stunden donnern die Lkw ununterbrochen an Wieslaw Kowalczyk vorbei. Durchs Fernglas hält er immer noch Ausschau nach dem niederländischen Kälbertransporter. Kowalczyk hat inzwischen allerdings kaum noch Hoffung:
""Wenn wir hier stehen: Die Fahrer haben alle Funkverbindung. Wenn jemand etwas zu verbergen hat, dann wird er uns umfahren."
Die Gesetzgebung erlaubt Transportzeiten zwischen 19 Stunden für noch nicht entwöhnte Jungtiere und 29 Stunden für Rinder, Ziegen und Schafe . Erst nach diesen 29 Stunden im Transporter muss eine 24-stündige Rast eingelegt werden in einer der Versorgungsstationen. Hier können die Tiere gefüttert und getränkt werden, hier sollte für die Tiere genügend Platz sein, um sich auszuruhen.
Polen hat elf dieser Versorgungsstationen, eine davon liegt in Zebrzydowice im Süden Polens nur wenige Kilometer vom tschechischen Grenzübergang entfernt:
"Ich gucke, ob ein Transport mit Tieren sich nähert. Das sind spezielle Lkw, das kann man aus der Entfernung sehen, ein spezieller Fahrzeugtyp."
"Inspektia Drugowa" steht auf der gelben Sicherheitsweste, die der 33-Jährige über seinem grünen Uniformhemd trägt. Am Handgelenk baumelt eine rote Kelle. Kowalczyk schiebt die weiße Uniformmütze zurück, schaut wieder durch das Fernglas.
"Sie haben so Schlitze, damit die Tiere Luft bekommen. Überall, vorne, hinten, an den Seiten - überall."
Kowalczyk hält nicht nur nach Tiertransporten Ausschau, sondern auch nach überladenen Lkw, Lastern im schlechtem technischen Zustand oder Gefahrguttransporten. Die Inspektia Drugowa kontrolliert den gesamten Güterverkehr im Transitland Polen.
"Pawel, halt die Augen offen","
ruft Kowalczyk einem schmalen Mann mit dicker Brille zu, der aus dem einem grünen Ford Transit mit Blaulicht klettert. Die Inspektoren haben ihren Dienstwagen gut sichtbar gleich neben der Straße geparkt auf einer Art Behelfsparkplatz. Kowalczyk hebt wieder das Fernglas an die Augen, blickt jetzt gen Westen in Richtung des Autobahn-Grenzübergangs Frankfurt/Oder.
""Aus Deutschland wird Vieh gefahren, aus Polen in Richtung Westen Schweine und Kühe. Es gehen aber auch viele Transporte Richtung Russland."
Nach Russland wird vor allem Zuchtvieh transportiert, erzählt Kowalczyk. Kälber, junge Kühe, tagelange Transporte. Die Ziele heißen Moskau, Omsk, St. Petersburg. Das kann der 33-Jährige in den Frachtpapieren nachlesen. Denn auch die muss er kontrollieren.
"Kühe oder Pferde brauchen eigene Pässe. Außerdem muss der Lkw eine spezielle Zulassung eines Veterinärs haben. Wenn der Fahrer keine Befugnis für den Transport von Tieren hat, dann braucht er einen Begleiter mit einer entsprechenden Erlaubnis. Und was noch? Was noch? Ach ja, wenn die Fahrt länger als acht Stunden dauert, muss er einen Streckenplan haben. Auf diesem Plan sind alle Plätze verzeichnet, an dem der Transport anhalten muss, um die Tiere zu versorgen."
Der Fahrer muss sich das bestätigen lassen. Tierschützer allerdings bemängeln, dass die Versorgungsstopps nicht eingehalten werden beziehungsweise dass die Fahrer sich die Bestätigung einfach erkaufen. Wieslaw Kowalczyk zuckt mit den Schultern. Er hat einen solchen Fall noch nicht erlebt. Aber wie sollte er Lkw-Fahrer überführen, die sich die Bestätigungen erkaufen? Er sieht ja nur die Papiere.
Die Tiere auf den Transportern kontrolliert Kowalczyk per Augenschein. Im Zweifelsfall ruft er einen Veterinär. Und im Falle eines Falles, kann man die Tiere irgendwo ausladen? Kowalczyk zieht die Stirn in Falten, überlegt:
"Pawel, wo ist dieser Platz?","
fragt der Kontrolleur seinen Kollegen Pawel Bonk. Der zuckt mit den Schultern. Frag Leszek, sagt Kowalczik. Und fügt hinzu: Das Ausladen ist ein Problem. Dieser Platz hier ist nicht geeignet. Schon kommt Leszek Jadziewicz aus dem Dienstwagen herüber. Er ist der Chef der Inspektoren hier im Kreis Slubice:
""Es gibt drei solche Plätze, etwa 80 bis 100 Kilometer von hier entfernt,"
sagt Leszek Jadziewicz. Er hat gerade mit einer anderen Einsatzgruppe telefoniert:
"Es gibt eine gute Nachricht: Ein Tiertransport ist noch 70 Kilometer von hier entfernt. Das ist ein holländischer Transport. Und es sind Kälber, soweit mir gesagt wurde."
Jetzt heißt es warten. 70 Kilometer - dafür braucht ein Lkw auf dieser mit Spurrillen überzogenen Straße gut anderthalb Stunden.
Wieslaw Kowalczyk hat einen Sattelschlepper angehalten. Der Kontrolleur lässt sich alle Papiere zeigen. Mit zitternden Fingern und rotem Kopf wühlt der Fahrer in einer schwarzen Kunstledertasche.
"Vorsicht, die Inspekteure stehen da","
quäkt es aus dem CB-Funk im Führerhaus. Für den Fahrer kommt die Warnung zu spät.
""Machen sie das leiser","
sagt Kowalczyk leicht genervt. Dann beginnt er, den technischen Zustand des Lkws unter die Lupe zu nehmen und wird bald fündig: Die hydraulischen Stoßdämpfer lassen offenbar Luft.
Die drei Kontrolleure hocken an der Mittelachse des Lkw, beraten, was zu tun ist. In diesem Moment rauscht hinter ihnen ein Tiertransport vorbei. Schafe blöken.
Der Chef der Kontrolltruppe flucht leise auf Deutsch. Blickt dem Transporter hinterher. NL für Niederlande prangt auf der Laderampe. Kopfschütteln, nein, das ist nicht der erwartete Transport. Viel zu früh, da sind sich die Kontrolleure einig.
Eineinhalb Stunden donnern die Lkw ununterbrochen an Wieslaw Kowalczyk vorbei. Durchs Fernglas hält er immer noch Ausschau nach dem niederländischen Kälbertransporter. Kowalczyk hat inzwischen allerdings kaum noch Hoffung:
""Wenn wir hier stehen: Die Fahrer haben alle Funkverbindung. Wenn jemand etwas zu verbergen hat, dann wird er uns umfahren."
Die Gesetzgebung erlaubt Transportzeiten zwischen 19 Stunden für noch nicht entwöhnte Jungtiere und 29 Stunden für Rinder, Ziegen und Schafe . Erst nach diesen 29 Stunden im Transporter muss eine 24-stündige Rast eingelegt werden in einer der Versorgungsstationen. Hier können die Tiere gefüttert und getränkt werden, hier sollte für die Tiere genügend Platz sein, um sich auszuruhen.
Polen hat elf dieser Versorgungsstationen, eine davon liegt in Zebrzydowice im Süden Polens nur wenige Kilometer vom tschechischen Grenzübergang entfernt:
Die Versorgungsstation
Der kroatische Fahrer mit dem modischen Ziegenbärtchen läuft noch einmal um den Lkw herum, wirft hier und da einen schnellen Blick durch die roten Gitterstäbe des modernen Aufliegers. Hundert Kälber drängen sich auf zwei Ebenen, braun-bunte Tiere mit großen, gelben Ohrmarken. Einige schieben vorwitzig ihre glänzenden Schnauzen durch die Stäbe.
In der Nacht ist der Fahrer im 250 Kilometer entfernten Piotrkow Trybunalski gestartet. Jetzt ist es acht Uhr in der Früh, das Thermometer zeigt bereits 23 Grad. Noch weitere zwölf Stunden, dann wird er die Kälber im 700 Kilometer entfernten Zagreb abladen können, hofft der Fahrer. Für den 34-Jährigen ein ganz normaler Arbeitstag.
"Wir transportieren Schweine Bullen, Lämmer, alles","
erzählt der junge Mann. Immer Richtung Kroatien, aus Polen, Deutschland oder Rumänien. Hier in Zebrzydowice hat er vor allem angehalten, um die notwendigen Zollformalitäten zu erledigen. Denn Kroatien ist noch nicht Mitglied der Europäischen Union. Neben dem Fahrer blättert Zdislaw Sztymon durch einen Din-A4-Ordner. Der Chef der Tierversorgungsstation macht sich ein paar Notizen.
""Diesen Montat haben bis jetzt 15 Lkw bei uns Halt gemacht, um die Tiere versorgen zu lassen. Es können bis zu 30 Lkw pro Monat sein. Das ist natürlich viel zu wenig, um eine solche Station zu betreiben."
Während Sztymon erzählt, blickt der der kroatische Fahrer auf seine Armbanduhr. Die Zeit drängt. Er nickt kurz, klettert in das Führerhaus des 500 PS starken Sattelschleppers, löst die Handbremse und gibt Gas.
Der Transporter rollt vom Hof der Versorgungsstation vorbei an grasüberwucherten Eisenbahngleisen, leeren Verladerampen und Stallgebäuden. Zdislaw Sztymon blickt dem Kälbertransport kurz hinterher, klappt den Ordner zusammen, deutet in Richtung der Stallungen:
"Schauen sie, hier fährt der Transporter rückwärts heran, und die Pferde, die auf dem Wagen angebunden sind, werden einzeln zu den Boxen geführt. Vieh, das nicht angebunden ist, wird in kleinen Gruppen in den Stall getrieben."
Weiter geht es durch die Hallen. Links türmen sich Heuballen, dahinter Gitterboxen mit frischem Stroh.
"Hier ist Platz für 100 bis 120 Tiere. Hier gibt es Wasser, hier gibt es Heu, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Wir haben Personal, das die Tiere versorgt. Egal wann, auch wenn ein Transport mitten in der Nacht kommt, immer ist jemand da."
Nur: Es kommt kaum einer. Die Boxen stehen leer. Im hinteren Gebäudeteil reißt ein Arbeiter die gemauerten Futterkrippen ab. Der Stall wird zu einer Lagerhalle umgebaut.
Vor dem Beitritt Polens zur Europäischen Union wurden in Zebrzydowice jeden Monat 400 Tiertransporte versorgt. Jetzt sind es gerade mal 25 bis 30. Gut die Hälfte sind sogenannte Langstreckentransporte, etwa Pferde aus Litauen auf dem Weg in italienische Schlachthöfe. Eine tagelange Reise, an deren Ende der Tod steht.
"Die Vorschrift der EU lautet: Nach 24 Stunden Transport müssen lebendige Tiere ausgeladen werden, in solchen Ställen wie unserem hier. Dann müssen sie 24 Stunden ausruhen. Das sollte an solchen Punkten wie hier stattfinden."
Viele Fahrern machen eine kurze Pause irgendwo an der Strecke, erzählt Sztymon. Vielleicht auf einer Tankstelle, die kaum für die Versorgung der Tiere ausgerüstet ist. Der 50-Jährige redet sich in Rage:
"Der Fahrer muss dokumentieren, wo er angehalten und die Tier versorgt hat. Er schreibt zwar, dass er hier und dort gehalten und die Tiere versorgt hat. Aber: In Wirklichkeit trinkt er nur Kaffee und tut gar nichts. Und alle wissen das."
Sztymon schüttelt den Kopf. Seit 25 Jahren arbeitet der studierte Landwirt hier. Im Laufe der Zeit haben sich die Gesetze zwar verschärft, die Kontrollen aber nicht. Früher wurde wenige Kilometer entfernt, am Grenzübergang nach Tschechien, jeder Tiertransport angehalten. Heute werfen die Grenzbeamten nur noch einen schnellen Blick in den Laderaum. Zdislaw Sztymon lehnt am Geländer der Verladerampe. Die Arme hat er vor dem karierten Hemd verschränkt. Er blickt resigniert. Wenn Polen demnächst dem Schengen-Abkommen beitritt, dann sind auch die Grenzkontrollen passee.
"Hier haben früher bis zu 60 Leute gearbeitet. Zurzeit sind es noch 20. Und wenn es so weiter geht, dann werden wir diesen Versorgungspunkt innerhalb des nächsten Jahres schließen. Ich sehe keine Chance mehr."
Immer wieder montags um fünf in der Früh kommen sie auf dem Pferdemarkt in Bodzentyn zusammen: Bauern, Händler und Mäster. Hier werden Arbeitspferde für polnische Waldbesitzer oder Landwirte verkauft und Tiere für italienische und französische Schlachthöfe gehandelt.
Seit einigen Jahren unterhält die Tierschutzorganisation Animals' Angels auf dem Markt in Bodzentyn eine Erste-Hilfe-Station. Der Hufschmied Bodgan Markiewicz arbeitet auch hier und versucht den geschundenen Kreaturen zu helfen, wenn man ihn lässt:
Bogdan Markiewicz grüßt mit kurzem Kopfnicken und eilt weiter. Vorbei an Männern in abgetragenen Anzügen und Gummistiefeln, die dicke Pferde aus klapprigen Kleinlastern zerren, Mastpferde, die nie etwas anderes gesehen als ihre Stallwand und jetzt panisch die Köpfe zurückwerfen und mit den Hufen schlagen.
Zügig geht der Hufschmied über den weitläufigen Pferdemarkt, versucht dabei alles im Blick zu behalten:
"Vor allem: Verletzungen, auf welche Weise die Tiere umgeladen werden. Wie sich die Pferde verhalten, das ist auch sehr wichtig. Und beim Einladen versuchen wir, die Händler im Auge zu behalten. Wir passen auf, dass das ganze nicht in Hektik passiert. Das muss ganz langsam gehen, ohne Hektik, ganz in Ruhe."
Bogdan Markiewicz steuert einen grünen Kleintransporter an. Aus dem Inneren dringt aufgeregtes Wiehern.
"Diese jungen Pferde werden jetzt verladen und zum Schlachthof gefahren","
erklärt der drahtige 50-Jährige und klettert geschickt an der Seite des Transporters hoch - unter den feindseligen Blicken von drei kahlgeschorenen jungen Männern.
""Habt ihr die Pferde ordentlich angebunden?","
fragt Bogdan Markiewicz die Männer ganz ruhig und wirft einen kurzen Blick durch die Gitter des Transporters. "Das ist doch alles in Ordnung", antwortet einer genervt. "Die Tiere haben genug Platz." Der Hufschmied ignoriert das aggressive Auftreten der drei Glatzköpfe, schaut sie mahnend an und geht weiter.
Markiewicz deutet auf einen doppelstöckigen Viehtransporter mit rotem Fahrerhaus: Schlachtpferde für Frankreich. Die Franzosen, so erzählt der Hufschmied, kaufen hier in Bodzentyn vor allem die alten Arbeitspferde, klapprige Tiere mit hervorstehenden Knochen und eingefallenen Rücken.
""Wir sehen, wenn ein Pferd erkältet ist oder den Kopf hängen lässt. Wenn ein Pferd verletzt ist, wenn wir offene Wunden sehen, lassen wir nicht zu, dass das Pferd auf einen Transporter geht."
Bogdan Markiewicz verlangsamt seinen Schritt, spricht einen Mann an, der eine dunkle Stute am Halfter führt. Knapp oberhalb ihres Hinterhufes klafft eine Fleischwunde:
"Kommen Sie mit dem Pferd zu uns. Es muss behandelt werden. So ist es nicht transportfähig","
bittet der Hufschmied. Der Besitzer schiebt seine Kappe nach hinten, macht keine Anstalten, der Aufforderung zu folgen. Doch Bogdan Markiewiecz lässt nicht locker, bittet eine weiteres Mal ruhig und freundlich. Schließlich führt der Mann das Pferd zu der kleinen Erste-Hilfe-Station, die Animals' Angels hier, auf dem Markt betreibt.
Ein paar Minuten später an der Station: ein Schuppen, daneben eine betonierte Fläche, in der Wand ein paar Haken. Hier hat Bogdan Markiewicz die Stute angebunden, hält jetzt den rechten Vorderhuf hoch. Das Tier steht nur noch auf drei Beinen, damit es nicht ausschlagen kann. Der Tierarzt desinfiziert die Wunde und sprüht einen Verband auf. Schon wartet das nächste Pferd, bei ihm müssen die verwachsenen Hufe korrigiert werden.
Der Schmied schneidet und raspelt die Hufe. Drei weitere Pferde warten schon auf die Korrektur. Seid die Tierschützer von Animal's Angels vor Ort sind, ist vieles besser geworden, sagt der 50-Jährige:
""Es hat sich viel verändert auf dem Markt. Früher ging das hier nur mit Gewalt. Das Pferd war nur ein Ding, vergleichbar einem Trecker. Hier haben nur die Peitschen das Sagen gehabt. Hier galt das Recht des Stärkeren. Egal, ob es Pferde oder Menschen betrifft. Es werden nur die leistungsstärksten Pferde gehandelt. Das hat auf die Menschen abgefärbt. Wie sie sehen, heute ist es nicht besonders schön hier, aber viel, viel besser als früher."
Der Hufschmied geht in den Schuppen der Station, holt ein paar neue Gebiss-Stangen: eine Spende von Pferdefreunden für die Arbeitspferde, die vor Panjewagen gespannt etwas abseits vom Markt stehen, während ihre Besitzer einkaufen, fachsimpeln oder Wodka trinken. Viele dieser Arbeitspferde haben scharfe Motorradketten im Maul mit teilweise aufgebrochenen Kettengliedern. Bogdan tauscht sie kostenlos aus gegen neue Gebiss-Stangen, wenn der Besitzer es erlaubt.
"Die Bauern gucken uns zwar anfangs misstrauisch an, aber dann sind sie mit den neuen Gebiss-Stangen einverstanden. Das sieht besser aus und ist besser für die Pferde. Und wir sind froh, dass die Pferde nicht länger durch die Ketten verletzt werden. Jetzt bekommen sie schöne Gebiss-Stangen."
"Wenn wir den Tieren helfen wollen, müssen wir auch Freunde der Menschen sein", sagt Bogdan, auch wenn das nicht einfach ist.
"Ich werde angeguckt wie ein Nestbeschmutzer. Aber mir ist das egal. Ich will meine Arbeit ordentlich machen. Ich möchte, dass hier Ordnung herrscht und dass es die Pferde gut haben."
In der Nacht ist der Fahrer im 250 Kilometer entfernten Piotrkow Trybunalski gestartet. Jetzt ist es acht Uhr in der Früh, das Thermometer zeigt bereits 23 Grad. Noch weitere zwölf Stunden, dann wird er die Kälber im 700 Kilometer entfernten Zagreb abladen können, hofft der Fahrer. Für den 34-Jährigen ein ganz normaler Arbeitstag.
"Wir transportieren Schweine Bullen, Lämmer, alles","
erzählt der junge Mann. Immer Richtung Kroatien, aus Polen, Deutschland oder Rumänien. Hier in Zebrzydowice hat er vor allem angehalten, um die notwendigen Zollformalitäten zu erledigen. Denn Kroatien ist noch nicht Mitglied der Europäischen Union. Neben dem Fahrer blättert Zdislaw Sztymon durch einen Din-A4-Ordner. Der Chef der Tierversorgungsstation macht sich ein paar Notizen.
""Diesen Montat haben bis jetzt 15 Lkw bei uns Halt gemacht, um die Tiere versorgen zu lassen. Es können bis zu 30 Lkw pro Monat sein. Das ist natürlich viel zu wenig, um eine solche Station zu betreiben."
Während Sztymon erzählt, blickt der der kroatische Fahrer auf seine Armbanduhr. Die Zeit drängt. Er nickt kurz, klettert in das Führerhaus des 500 PS starken Sattelschleppers, löst die Handbremse und gibt Gas.
Der Transporter rollt vom Hof der Versorgungsstation vorbei an grasüberwucherten Eisenbahngleisen, leeren Verladerampen und Stallgebäuden. Zdislaw Sztymon blickt dem Kälbertransport kurz hinterher, klappt den Ordner zusammen, deutet in Richtung der Stallungen:
"Schauen sie, hier fährt der Transporter rückwärts heran, und die Pferde, die auf dem Wagen angebunden sind, werden einzeln zu den Boxen geführt. Vieh, das nicht angebunden ist, wird in kleinen Gruppen in den Stall getrieben."
Weiter geht es durch die Hallen. Links türmen sich Heuballen, dahinter Gitterboxen mit frischem Stroh.
"Hier ist Platz für 100 bis 120 Tiere. Hier gibt es Wasser, hier gibt es Heu, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Wir haben Personal, das die Tiere versorgt. Egal wann, auch wenn ein Transport mitten in der Nacht kommt, immer ist jemand da."
Nur: Es kommt kaum einer. Die Boxen stehen leer. Im hinteren Gebäudeteil reißt ein Arbeiter die gemauerten Futterkrippen ab. Der Stall wird zu einer Lagerhalle umgebaut.
Vor dem Beitritt Polens zur Europäischen Union wurden in Zebrzydowice jeden Monat 400 Tiertransporte versorgt. Jetzt sind es gerade mal 25 bis 30. Gut die Hälfte sind sogenannte Langstreckentransporte, etwa Pferde aus Litauen auf dem Weg in italienische Schlachthöfe. Eine tagelange Reise, an deren Ende der Tod steht.
"Die Vorschrift der EU lautet: Nach 24 Stunden Transport müssen lebendige Tiere ausgeladen werden, in solchen Ställen wie unserem hier. Dann müssen sie 24 Stunden ausruhen. Das sollte an solchen Punkten wie hier stattfinden."
Viele Fahrern machen eine kurze Pause irgendwo an der Strecke, erzählt Sztymon. Vielleicht auf einer Tankstelle, die kaum für die Versorgung der Tiere ausgerüstet ist. Der 50-Jährige redet sich in Rage:
"Der Fahrer muss dokumentieren, wo er angehalten und die Tier versorgt hat. Er schreibt zwar, dass er hier und dort gehalten und die Tiere versorgt hat. Aber: In Wirklichkeit trinkt er nur Kaffee und tut gar nichts. Und alle wissen das."
Sztymon schüttelt den Kopf. Seit 25 Jahren arbeitet der studierte Landwirt hier. Im Laufe der Zeit haben sich die Gesetze zwar verschärft, die Kontrollen aber nicht. Früher wurde wenige Kilometer entfernt, am Grenzübergang nach Tschechien, jeder Tiertransport angehalten. Heute werfen die Grenzbeamten nur noch einen schnellen Blick in den Laderaum. Zdislaw Sztymon lehnt am Geländer der Verladerampe. Die Arme hat er vor dem karierten Hemd verschränkt. Er blickt resigniert. Wenn Polen demnächst dem Schengen-Abkommen beitritt, dann sind auch die Grenzkontrollen passee.
"Hier haben früher bis zu 60 Leute gearbeitet. Zurzeit sind es noch 20. Und wenn es so weiter geht, dann werden wir diesen Versorgungspunkt innerhalb des nächsten Jahres schließen. Ich sehe keine Chance mehr."
Immer wieder montags um fünf in der Früh kommen sie auf dem Pferdemarkt in Bodzentyn zusammen: Bauern, Händler und Mäster. Hier werden Arbeitspferde für polnische Waldbesitzer oder Landwirte verkauft und Tiere für italienische und französische Schlachthöfe gehandelt.
Seit einigen Jahren unterhält die Tierschutzorganisation Animals' Angels auf dem Markt in Bodzentyn eine Erste-Hilfe-Station. Der Hufschmied Bodgan Markiewicz arbeitet auch hier und versucht den geschundenen Kreaturen zu helfen, wenn man ihn lässt:
Bogdan Markiewicz grüßt mit kurzem Kopfnicken und eilt weiter. Vorbei an Männern in abgetragenen Anzügen und Gummistiefeln, die dicke Pferde aus klapprigen Kleinlastern zerren, Mastpferde, die nie etwas anderes gesehen als ihre Stallwand und jetzt panisch die Köpfe zurückwerfen und mit den Hufen schlagen.
Zügig geht der Hufschmied über den weitläufigen Pferdemarkt, versucht dabei alles im Blick zu behalten:
"Vor allem: Verletzungen, auf welche Weise die Tiere umgeladen werden. Wie sich die Pferde verhalten, das ist auch sehr wichtig. Und beim Einladen versuchen wir, die Händler im Auge zu behalten. Wir passen auf, dass das ganze nicht in Hektik passiert. Das muss ganz langsam gehen, ohne Hektik, ganz in Ruhe."
Bogdan Markiewicz steuert einen grünen Kleintransporter an. Aus dem Inneren dringt aufgeregtes Wiehern.
"Diese jungen Pferde werden jetzt verladen und zum Schlachthof gefahren","
erklärt der drahtige 50-Jährige und klettert geschickt an der Seite des Transporters hoch - unter den feindseligen Blicken von drei kahlgeschorenen jungen Männern.
""Habt ihr die Pferde ordentlich angebunden?","
fragt Bogdan Markiewicz die Männer ganz ruhig und wirft einen kurzen Blick durch die Gitter des Transporters. "Das ist doch alles in Ordnung", antwortet einer genervt. "Die Tiere haben genug Platz." Der Hufschmied ignoriert das aggressive Auftreten der drei Glatzköpfe, schaut sie mahnend an und geht weiter.
Markiewicz deutet auf einen doppelstöckigen Viehtransporter mit rotem Fahrerhaus: Schlachtpferde für Frankreich. Die Franzosen, so erzählt der Hufschmied, kaufen hier in Bodzentyn vor allem die alten Arbeitspferde, klapprige Tiere mit hervorstehenden Knochen und eingefallenen Rücken.
""Wir sehen, wenn ein Pferd erkältet ist oder den Kopf hängen lässt. Wenn ein Pferd verletzt ist, wenn wir offene Wunden sehen, lassen wir nicht zu, dass das Pferd auf einen Transporter geht."
Bogdan Markiewicz verlangsamt seinen Schritt, spricht einen Mann an, der eine dunkle Stute am Halfter führt. Knapp oberhalb ihres Hinterhufes klafft eine Fleischwunde:
"Kommen Sie mit dem Pferd zu uns. Es muss behandelt werden. So ist es nicht transportfähig","
bittet der Hufschmied. Der Besitzer schiebt seine Kappe nach hinten, macht keine Anstalten, der Aufforderung zu folgen. Doch Bogdan Markiewiecz lässt nicht locker, bittet eine weiteres Mal ruhig und freundlich. Schließlich führt der Mann das Pferd zu der kleinen Erste-Hilfe-Station, die Animals' Angels hier, auf dem Markt betreibt.
Ein paar Minuten später an der Station: ein Schuppen, daneben eine betonierte Fläche, in der Wand ein paar Haken. Hier hat Bogdan Markiewicz die Stute angebunden, hält jetzt den rechten Vorderhuf hoch. Das Tier steht nur noch auf drei Beinen, damit es nicht ausschlagen kann. Der Tierarzt desinfiziert die Wunde und sprüht einen Verband auf. Schon wartet das nächste Pferd, bei ihm müssen die verwachsenen Hufe korrigiert werden.
Der Schmied schneidet und raspelt die Hufe. Drei weitere Pferde warten schon auf die Korrektur. Seid die Tierschützer von Animal's Angels vor Ort sind, ist vieles besser geworden, sagt der 50-Jährige:
""Es hat sich viel verändert auf dem Markt. Früher ging das hier nur mit Gewalt. Das Pferd war nur ein Ding, vergleichbar einem Trecker. Hier haben nur die Peitschen das Sagen gehabt. Hier galt das Recht des Stärkeren. Egal, ob es Pferde oder Menschen betrifft. Es werden nur die leistungsstärksten Pferde gehandelt. Das hat auf die Menschen abgefärbt. Wie sie sehen, heute ist es nicht besonders schön hier, aber viel, viel besser als früher."
Der Hufschmied geht in den Schuppen der Station, holt ein paar neue Gebiss-Stangen: eine Spende von Pferdefreunden für die Arbeitspferde, die vor Panjewagen gespannt etwas abseits vom Markt stehen, während ihre Besitzer einkaufen, fachsimpeln oder Wodka trinken. Viele dieser Arbeitspferde haben scharfe Motorradketten im Maul mit teilweise aufgebrochenen Kettengliedern. Bogdan tauscht sie kostenlos aus gegen neue Gebiss-Stangen, wenn der Besitzer es erlaubt.
"Die Bauern gucken uns zwar anfangs misstrauisch an, aber dann sind sie mit den neuen Gebiss-Stangen einverstanden. Das sieht besser aus und ist besser für die Pferde. Und wir sind froh, dass die Pferde nicht länger durch die Ketten verletzt werden. Jetzt bekommen sie schöne Gebiss-Stangen."
"Wenn wir den Tieren helfen wollen, müssen wir auch Freunde der Menschen sein", sagt Bogdan, auch wenn das nicht einfach ist.
"Ich werde angeguckt wie ein Nestbeschmutzer. Aber mir ist das egal. Ich will meine Arbeit ordentlich machen. Ich möchte, dass hier Ordnung herrscht und dass es die Pferde gut haben."