"Montag abends zum Yoga,
Dienstags Thai-Chi im Park.
Deine Milch, die ist aus Soja -
jeder wie er mag"
"Dahinter steckt eine ganz wahre Geschichte. Ich hab versucht, ne Freundin ne Woche lang zu erreichen. Die ist nicht ans Telefon gegangen, immer nur Mailbox. Und als ich die dann erreicht hab, hat die gesagt: 'Ja, ich war in der Sekte'. Und wir können ja hier ehrlich sein, unter uns: Die war nicht in einer Sekte, sondern nur in einem Yoga-Kurs. Aber ich hab mir Sorgen gemacht und diese Sorgen in dem Lied verarbeitet."
"Tina, geh nicht in die Sekte!
Tina, jetzt gehst du zu weit!
Sie sagen, sie wollen dein Bestes
und sie haben es auch so gemeint."
Eine esoterische Freundin, Bürokaffee, der nach Klo schmeckt oder Leute, die sich von ihren Hunden durchs Gesicht lecken lassen – das sind drei Themen, mit denen sich Friedemann Weise auf seinem neuen Album auseinandersetzt. Wobei "auseinandersetzt" natürlich schon viel zu angestrengt klingt, angesichts von Songs, die nicht zuletzt durch ihre Leichtigkeit beeindrucken.
"Ja, würd ich es nicht wissen,
ich sähe keinen Grund,
dich nicht zu küssen,
aber du küsst deinen Hund."
"Satiropop" nennt Friedemann Weise seine humoristischen Lieder.
"Ich brauchte halt irgendeine Aufschrift für die Schublade für das, was ich mache. Bei mir sind die Texte immer wichtig und so ein gewisser Wortwitz. Wollte es aber nicht Liedermacher nennen, weil ich da immer nur an Gitarren mit Nylonsaiten denke."
...und er selbst eigentlich eher aus der Indie-Pop-Ecke kommt.
"Ich hab angefangen als Schlagzeuger, hab da Jahre lang in Bands gespielt und eigentlich erst so vor fünf, sechs Jahren selber auf die Bühne zu gehen als Sänger."
Da hatte er die dreißig schon überschritten. Langsam wurde es also Zeit.
"Es ist ja so: Bis dreißig kriegt man ja noch Frauen, wenn man einfach gut aussieht. Und danach muss man schon liefern."
Anfangs sang er auch seine eigenen Songs mit einer Band im Rücken. Aber das war ihm bald zu unflexibel. In Konzerten hatte er bemerkt …
" ... dass meine Ansagen immer besser ankamen als meine Lieder. Und hab mich ein bisschen konzentriert auf dieses Entertainer-Ding und hab eben lange Ansagen gemacht und kürzere Lieder und lustigere Lieder und irgendwann meine Band rausgeschmissen, und seit 2009 mach ich das nur noch alleine eigentlich und feier damit immer größere kleine Erfolge."
"Ich leide unTER
leide unTER einER
narzisstischen PER-
söhnlichkeitsstörung – YEAH!"
Nicht allles auf der CD funktioniert so gut wie dieser mit seinen falschen Betonungen. Aber "Friede allein zuhaus" ist auch nicht aufs Lustige festgelegt. Friedemann Weise hatte eine Trennung zu verarbeiten, was in ein paar Songs thematisiert wird. Das klingt dann etwas ernster, mit leicht Dylan-haftem Unterton, aber die Wortspiele fehlen hier auch nicht.
"Und ich kotz im Strahl
und ich hör nicht auf, zu weinen.
Mein Tränenkanal
is my private Rhine."
"Ich will keinen mit meinen Problemen irgendwie vollheulen oder so. Ich will das immer noch, vor allem eben auch live, so rüberbringen, dass man sich unterhalten fühlt. Ich will da keine Selbstmitleids-Nummer draus machen."
Am Ende ist dann die Hoffnung auch wieder so groß, dass Weise sich - in dem melancholischen Song "Memphis" - sogar Sonntagshaus und Weltruhm zusammenträumt.
"Die Kinder spielen mit Grammies,
wer am meisten stapeln kann."
Bis das eintritt, hält er es in seiner Kölner Wohnung aber noch aus. Dort hat Weise auch die Aufnahmen zum Album allein gemacht. Und die Nachbarn – beschweren die sich nicht über den Lärm?
"Ne, neben mir wohnt ne Klavierlehrerin. Die spielt tagsüber und ich nachts. Das ist der Deal."
Dienstags Thai-Chi im Park.
Deine Milch, die ist aus Soja -
jeder wie er mag"
"Dahinter steckt eine ganz wahre Geschichte. Ich hab versucht, ne Freundin ne Woche lang zu erreichen. Die ist nicht ans Telefon gegangen, immer nur Mailbox. Und als ich die dann erreicht hab, hat die gesagt: 'Ja, ich war in der Sekte'. Und wir können ja hier ehrlich sein, unter uns: Die war nicht in einer Sekte, sondern nur in einem Yoga-Kurs. Aber ich hab mir Sorgen gemacht und diese Sorgen in dem Lied verarbeitet."
"Tina, geh nicht in die Sekte!
Tina, jetzt gehst du zu weit!
Sie sagen, sie wollen dein Bestes
und sie haben es auch so gemeint."
Eine esoterische Freundin, Bürokaffee, der nach Klo schmeckt oder Leute, die sich von ihren Hunden durchs Gesicht lecken lassen – das sind drei Themen, mit denen sich Friedemann Weise auf seinem neuen Album auseinandersetzt. Wobei "auseinandersetzt" natürlich schon viel zu angestrengt klingt, angesichts von Songs, die nicht zuletzt durch ihre Leichtigkeit beeindrucken.
"Ja, würd ich es nicht wissen,
ich sähe keinen Grund,
dich nicht zu küssen,
aber du küsst deinen Hund."
"Satiropop" nennt Friedemann Weise seine humoristischen Lieder.
"Ich brauchte halt irgendeine Aufschrift für die Schublade für das, was ich mache. Bei mir sind die Texte immer wichtig und so ein gewisser Wortwitz. Wollte es aber nicht Liedermacher nennen, weil ich da immer nur an Gitarren mit Nylonsaiten denke."
...und er selbst eigentlich eher aus der Indie-Pop-Ecke kommt.
"Ich hab angefangen als Schlagzeuger, hab da Jahre lang in Bands gespielt und eigentlich erst so vor fünf, sechs Jahren selber auf die Bühne zu gehen als Sänger."
Da hatte er die dreißig schon überschritten. Langsam wurde es also Zeit.
"Es ist ja so: Bis dreißig kriegt man ja noch Frauen, wenn man einfach gut aussieht. Und danach muss man schon liefern."
Anfangs sang er auch seine eigenen Songs mit einer Band im Rücken. Aber das war ihm bald zu unflexibel. In Konzerten hatte er bemerkt …
" ... dass meine Ansagen immer besser ankamen als meine Lieder. Und hab mich ein bisschen konzentriert auf dieses Entertainer-Ding und hab eben lange Ansagen gemacht und kürzere Lieder und lustigere Lieder und irgendwann meine Band rausgeschmissen, und seit 2009 mach ich das nur noch alleine eigentlich und feier damit immer größere kleine Erfolge."
"Ich leide unTER
leide unTER einER
narzisstischen PER-
söhnlichkeitsstörung – YEAH!"
Nicht allles auf der CD funktioniert so gut wie dieser mit seinen falschen Betonungen. Aber "Friede allein zuhaus" ist auch nicht aufs Lustige festgelegt. Friedemann Weise hatte eine Trennung zu verarbeiten, was in ein paar Songs thematisiert wird. Das klingt dann etwas ernster, mit leicht Dylan-haftem Unterton, aber die Wortspiele fehlen hier auch nicht.
"Und ich kotz im Strahl
und ich hör nicht auf, zu weinen.
Mein Tränenkanal
is my private Rhine."
"Ich will keinen mit meinen Problemen irgendwie vollheulen oder so. Ich will das immer noch, vor allem eben auch live, so rüberbringen, dass man sich unterhalten fühlt. Ich will da keine Selbstmitleids-Nummer draus machen."
Am Ende ist dann die Hoffnung auch wieder so groß, dass Weise sich - in dem melancholischen Song "Memphis" - sogar Sonntagshaus und Weltruhm zusammenträumt.
"Die Kinder spielen mit Grammies,
wer am meisten stapeln kann."
Bis das eintritt, hält er es in seiner Kölner Wohnung aber noch aus. Dort hat Weise auch die Aufnahmen zum Album allein gemacht. Und die Nachbarn – beschweren die sich nicht über den Lärm?
"Ne, neben mir wohnt ne Klavierlehrerin. Die spielt tagsüber und ich nachts. Das ist der Deal."