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Die Milchstraße der Inka

Im Laufe der Nacht schwingt sich die sommerliche Milchstraße hoch an den Südosthimmel. Sie zieht sich durch die Sternbilder Schütze, Adler, Schwan und Kassiopeia. Im matt schimmernden Lichterband fallen einige dunkle Bereiche auf, in denen Staubwolken den Blick auf die Sterne dahinter versperren.

Von Dirk Lorenzen | 31.05.2010
    Für die Inka hatte die Milchstraße eine überragende Bedeutung. Anders als im System der Griechen und Römer, spielen die Sternbilder des Tierkreises, durch die Sonne, Mond und Planeten laufen, kaum eine Rolle. Die Milchstraße ist das wichtigste Band am Himmel - dies ist bis heute in den Bereichen Südamerikas so, in denen sich Teile der Inka-Kultur erhalten haben.

    Die Dunkelwolken in der Milchstraße sind eigene Figuren, die noch zu den Sternbildern hinzukommen. Da gibt es ein Lama mit einem Jungtier, einen Fuchs, oder auch Schlange, Kröte und Wachtel. Die Wachtel ist bei uns als Kohlensack im Kreuz des Südens bekannt.

    In der Gegend von Cusco in Peru teilt man das Firmament in vier Bereiche. Die Grenzen gehen auf die Milchstraße zurück, die zweimal am Tag durch den Zenit läuft. Einmal läuft sie in etwa von Südwest nach Nordost, einmal von Südost nach Nordwest. Diese beiden Achsen legen die Himmelsbereiche fest.

    Die Erde hält man für eine Kugel, die im kosmischen Ozean schwimmt. Die Milchstraße ist der Himmelsfluss, der sein Wasser aus dem Ozean unter dem Horizont bezieht. Das Wasser läuft im Fluss bergan und regnet dann auf die Erde nieder. Die griechische Milchstraße ist bei den Inkas also eine Wasserstraße.

    Einige Informationen zur Inka-Astronomie

    Ausführliche Informationen über die Archäoastronomie

    Informationen für Kinder über die Astronomie der Inkas