"Runter von meinem Rasen." - "He pass bloß auf du" - "Gehen wir" - Danke."
Filmemachen kann man bis ins hohe Alter. John Huston führte bei seinem letzten Film Regie aus dem Sauerstoffzelt. Auch als 100-Jähriger dreht Manoel de Oliveira immer noch jedes Jahr einen Film. Manchen der Altmeister verlässt ein bisschen die Kreativität, weswegen sie die Erfolgsformeln ihres Kinos endlos ausreizen wie Theo Angelopoulos und Claude Chabrol.
Doch dann gibt es noch den Sonderfall Clint Eastwood. Der hatte seine Jugend als schlechter Mime in noch schlechteren Italowestern vergeudet und erst 1988 mit "Bird" zum Autorenfilm gefunden. Für "Million Dollar Baby" bekam er 2004 seinen zweiten Oscar. Seit vielen Jahren dreht er jedes Jahr einen noch besseren Film und am besten sind die, in denen er auch mitspielt. Mit 78 ist er immer noch ein Typ, den man gerne sieht und er schleppt alle seine Rollen als cooler Westerner mit sich herum.
""Die Figur ist in meinem Alter. Ich selbst bin aber nicht so negativ wie sie. Aber Sie sehen eine Menge Emotionen, mit denen ich mich identifizieren kann,"
sagt Clint Eastwood augenzwinkernd, denn in "Gran Torino" spielt er den mürrischen Koreakriegsveteranen Walt Kowalski mit sichtlichem Genuss. Erst nach dem Tod seiner Frau dämmert dem Mann, der sich am Fließband der Ford-Autofabrik seinen schicken Spezialwagen Gran Torino verdient hat, dass er mittlerweile in der Vorstadt von Detroit von lauter Vietnamesen umgeben ist, von denen er nichts weiß, auch wenn er tausend Schimpfworte für die "chink" und die "gelbe Gefahr" noch aus alten Zeiten parat hat.
Doch die Nachbarn lassen nicht locker. Als er einmal einen Nachbarjungen vor einer Straßengang rettet, kennt die Dankbarkeit der Vietnamesen keine Grenzen. Sie gehören zum Bergvolk der Hmong, die auf der Seite der Amerikaner gegen den Vietcong gekämpft hatten und notgedrungen mitgenommen wurden ins für sie unwirtliche Amerika. Sie sind aber unter sich geblieben. Die Älteren können kaum englisch und der Schamane mustert Walt kritisch, als der doch zur Party der Nachbarn erscheint. Seine Begleiterin erklärt ihm die Marotten des Hmong-Volkes.
Mädchen: "Ach manche haben die Angewohnheit zu lächeln wenn man Sie anschreit. Ist n kulturelles Ding. Sie lachen Sie nicht aus."
Walt: "Ihr seid bescheuert. Aber das Essen sieht gut aus und riecht auch gut."
Mädchen: "Klar ist Hmong-Küche."
Walt: "Darf man sich auch 'nen Nachschlag holen?"
Mädchen: "Logo."
Eastwood hat erklärt, die Hauptrolle in Gran Torino sei seine letzte Rolle. Regie führen will er trotzdem weiter. Als nächstes plant er einen Film über die Übergangsjahre von Nelson Mandela vom Gefangenen zum Präsidenten. Gran Torino ist ein mildes elegantes Alterswerk in dem Clint Eastwood mit seinem Image als kühler Held von Western und Großstadtkrimis virtuos spielt, von der Zärtlichkeit der Männerbeschimpfung erzählt und davon, dass es nie zu spät ist, die Neugier auf etwas Neues zu erfahren.
Schauspieler berichten, dass Eastwood nie hinschaut wenn sie spielen. Er hat sich ja schon für sie entschieden und er vertraut ihnen. Proben gibt es bei ihm auch nicht. Aber man spürt diesem Film wie allen seinen Filmen an, mit welch großer Liebe für die Figuren und mit welcher Leidenschaft für deren Geschichte er gedreht ist. Ein gar nicht so kleines Meisterwerk vom dem Mann dessen Markenzeichen einst dreckige Ponchos waren.
Am Ende muss er aber die ganze Aura seiner Kultrollen zusammenfassen, um seine neuen Freunde aus dem Dreck zu holen. Rache allein, das war schon die Quintessenz von "Erbarmungslos", führt nicht weit. Was also tun? Anfangs ist Walt ratlos. Doch dann findet er einen überraschenden Ausweg.
Walt: "Tao und Su finden keinen Frieden in der Welt solang diese Gang sich hier herumtreibt."
Pfarrer: "Was wirst du tun, Walt?"
Walt: "Was immer es sein mag. Die haben keine Chance."
Walt: "Es gibt Leute mit denen man sich besser nicht anlegen sollte. Schon mal aufgefallen? - So einer bin ich."
Filmemachen kann man bis ins hohe Alter. John Huston führte bei seinem letzten Film Regie aus dem Sauerstoffzelt. Auch als 100-Jähriger dreht Manoel de Oliveira immer noch jedes Jahr einen Film. Manchen der Altmeister verlässt ein bisschen die Kreativität, weswegen sie die Erfolgsformeln ihres Kinos endlos ausreizen wie Theo Angelopoulos und Claude Chabrol.
Doch dann gibt es noch den Sonderfall Clint Eastwood. Der hatte seine Jugend als schlechter Mime in noch schlechteren Italowestern vergeudet und erst 1988 mit "Bird" zum Autorenfilm gefunden. Für "Million Dollar Baby" bekam er 2004 seinen zweiten Oscar. Seit vielen Jahren dreht er jedes Jahr einen noch besseren Film und am besten sind die, in denen er auch mitspielt. Mit 78 ist er immer noch ein Typ, den man gerne sieht und er schleppt alle seine Rollen als cooler Westerner mit sich herum.
""Die Figur ist in meinem Alter. Ich selbst bin aber nicht so negativ wie sie. Aber Sie sehen eine Menge Emotionen, mit denen ich mich identifizieren kann,"
sagt Clint Eastwood augenzwinkernd, denn in "Gran Torino" spielt er den mürrischen Koreakriegsveteranen Walt Kowalski mit sichtlichem Genuss. Erst nach dem Tod seiner Frau dämmert dem Mann, der sich am Fließband der Ford-Autofabrik seinen schicken Spezialwagen Gran Torino verdient hat, dass er mittlerweile in der Vorstadt von Detroit von lauter Vietnamesen umgeben ist, von denen er nichts weiß, auch wenn er tausend Schimpfworte für die "chink" und die "gelbe Gefahr" noch aus alten Zeiten parat hat.
Doch die Nachbarn lassen nicht locker. Als er einmal einen Nachbarjungen vor einer Straßengang rettet, kennt die Dankbarkeit der Vietnamesen keine Grenzen. Sie gehören zum Bergvolk der Hmong, die auf der Seite der Amerikaner gegen den Vietcong gekämpft hatten und notgedrungen mitgenommen wurden ins für sie unwirtliche Amerika. Sie sind aber unter sich geblieben. Die Älteren können kaum englisch und der Schamane mustert Walt kritisch, als der doch zur Party der Nachbarn erscheint. Seine Begleiterin erklärt ihm die Marotten des Hmong-Volkes.
Mädchen: "Ach manche haben die Angewohnheit zu lächeln wenn man Sie anschreit. Ist n kulturelles Ding. Sie lachen Sie nicht aus."
Walt: "Ihr seid bescheuert. Aber das Essen sieht gut aus und riecht auch gut."
Mädchen: "Klar ist Hmong-Küche."
Walt: "Darf man sich auch 'nen Nachschlag holen?"
Mädchen: "Logo."
Eastwood hat erklärt, die Hauptrolle in Gran Torino sei seine letzte Rolle. Regie führen will er trotzdem weiter. Als nächstes plant er einen Film über die Übergangsjahre von Nelson Mandela vom Gefangenen zum Präsidenten. Gran Torino ist ein mildes elegantes Alterswerk in dem Clint Eastwood mit seinem Image als kühler Held von Western und Großstadtkrimis virtuos spielt, von der Zärtlichkeit der Männerbeschimpfung erzählt und davon, dass es nie zu spät ist, die Neugier auf etwas Neues zu erfahren.
Schauspieler berichten, dass Eastwood nie hinschaut wenn sie spielen. Er hat sich ja schon für sie entschieden und er vertraut ihnen. Proben gibt es bei ihm auch nicht. Aber man spürt diesem Film wie allen seinen Filmen an, mit welch großer Liebe für die Figuren und mit welcher Leidenschaft für deren Geschichte er gedreht ist. Ein gar nicht so kleines Meisterwerk vom dem Mann dessen Markenzeichen einst dreckige Ponchos waren.
Am Ende muss er aber die ganze Aura seiner Kultrollen zusammenfassen, um seine neuen Freunde aus dem Dreck zu holen. Rache allein, das war schon die Quintessenz von "Erbarmungslos", führt nicht weit. Was also tun? Anfangs ist Walt ratlos. Doch dann findet er einen überraschenden Ausweg.
Walt: "Tao und Su finden keinen Frieden in der Welt solang diese Gang sich hier herumtreibt."
Pfarrer: "Was wirst du tun, Walt?"
Walt: "Was immer es sein mag. Die haben keine Chance."
Walt: "Es gibt Leute mit denen man sich besser nicht anlegen sollte. Schon mal aufgefallen? - So einer bin ich."