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Die Nöte der Erstsemester

Für Erstsemester ist die Hochschule zunächst vor allem eins: unübersichtlich. Ihnen Orientierung geben, das wollen die deutschen Studentenwerke mit ihren Informationstagen, die derzeit an vielen Hochschulen stattfinden. Auch in Köln können sich die Studienanfänger beim Gang in die Mensa schlau machen. Neben Wohn- und Studienberatung warten auch kommerzielle Verlockungen, vom Handy bis zum Zeitschriftenabo. Finanziell wäre eine solche Veranstaltung sonst wohl nicht zu realisieren. Und Peter Schink, Geschäftsführer des Kölner Studentenwerks, sieht darin auch eine willkommene Gelegenheit, Public Relations zu betreiben: "Sie wären überrascht, wie wenig Studierende im Laufe ihres Studiums wirklich wissen, was ein Studentenwerk ist." Dabei begleitet man die Studierenden vom Anfang bis zum manchmal bitteren Ende, bei Wohnungssuche, Hochschulsport und Beratung in Studienkrisen. Zum 30jährigen Jubiläum des BAföG sind natürlich auch die Informationsangebote zur Studienförderung wieder mit dabei. Obwohl die jüngste Reform mehr Studenten eine Förderung zukommen lässt, bezieht nur ein Viertel der Antragsberechtigten das ihnen zustehende Geld. Fast scheint es so, als ob das Studentenwerk mit dieser Sozialleistung hausieren gehen müsste. Auch das Arbeitsamt stöß bei den Erstsemestern noch auf wenig Interesse, sagt Hermann Junk vom Hochschulteam des Kölner Arbeitsamts: "Wenn Erstsemester uns ansprechen, dann weil sie sich bei der Wahl des Studienfachs für den späteren Beruf noch nicht ganz sicher sind." Etwas schwer tut sich auch die Mitarbeiterin der Gleichstellungsbeauftragten, Mariola Pichota. Sie meint, die Mädchen im ersten Semester seien mit dem Thema noch überfordert: "Für sie stehen wichtigere Dinge im Vordergrund, mit Gleichstellungssachen haben sie noch nicht viel zu tun. Es ist aber eine Institution, die auch die Uni betrifft, darüber müssen die Studentinnen informiert werden. Je früher, desto besser."