
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG erklärt: "Hybrider Krieg liegt, was Mittel und Folgen angeht, unter der Schwelle eines regulären, sogenannten kinetischen Kriegs. Die Drohnen, die in den vergangenen Wochen über europäischen Flughäfen kreisten, sind dafür ein Paradebeispiel: Sie zerstörten nichts, weil sie nicht mit Sprengstoff beladen waren. Aber sie störten, sie stifteten Chaos an. Und sie verstörten, sie machten Angst. Gerade weil man nur vermuten konnte, wer sie geschickt hat, und gerade weil die betroffenen Länder weitgehend hilf- und wehrlos waren, also auf drastische Weise ihre Schwäche vorgeführt bekamen", hebt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hervor.
DIE GLOCKE aus Oelde meint: "Wladimir Putin dürfte seine helle Freude über die Aufregung haben, die er mit diesen gefährlichen Provokationen im Westen auslöst. Spionage und Sabotage als Teile einer psychologischen Kriegsführung lösen in der Bevölkerung Verunsicherung aus. Deutschland muss darauf eine starke, schnelle Antwort geben. Die Einrichtung einer Drohnenabwehreinheit bei der Bundespolizei ist eine solche. Diese muss mit Spitzentechnologie ausgerüstet werden und alle Befugnisse erhalten, um die Fluggeräte unschädlich zu machen oder notfalls per Abschuss vom Himmel zu holen. Denn: Ängstlichkeit und Abwarten hilft nicht. Putin versteht nur Stärke", betont DIE GLOCKE.
Der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG zufolge "dürfen die Möglichkeiten, die Bundeswehr hinzuzuziehen, nicht mit zu engen Regeln beschränkt werden. Die Abwehr von Flugobjekten, die womöglich ein anderer Staat steigen lässt, um Deutschland zu schaden, ist in jedem Fall Verteidigung".
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus wendet ein: "Noch gibt es keinen Beweis dafür, woher die Drohnen über deutschen Flughäfen oder Industrieanlagen stammen. Man weiß noch nicht einmal, um welche Drohnen es sich überhaupt handelt. Trotzdem wird die bayerische Polizei jetzt mit einer Dohnenabwehr ausgestattet und ein Weg gebahnt, die Bundeswehr im Inneren einzusetzen. Damit wird Handlungsfähigkeit demonstriert – ob es die richtige Handlung war, stellt sich erst später raus", mahnt die LAUSITZER RUNDSCHAU.
Das EU-Parlament hat dafür gestimmt, Begriffe wie Wurst und Schnitzel für Fleischersatz zu verbieten. Ein solches Verbot kann aber nur in Kraft treten, wenn die 27 Mitgliedsstaaten dafür stimmen. Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kritisiert: "Es braucht Vertrauen in den mündigen Verbraucher. Das klappt bei anderen Produkten auch, zum Beispiel beim alkoholfreien Bier. Ob es schmeckt oder nicht, darüber streiten Biertrinker seit Markteinführung. Aber Klagen darüber, dass jemand versehentlich nüchtern geblieben sei, gab es nicht."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG moniert: "Die EU ist immer dann am schlechtesten, wenn sie ihre Bürger mit kleinteiligen Regelungen bevormunden will. Beim Verbot von Bezeichnungen wie 'Veggie-Schnitzel' zeigen die Konservativen ihre Version des Nanny-Staates. Glaubt die EVP, dass ihr Volk ein Veggie-Schnitzel nicht von einem Schweineschnitzel unterscheiden kann - oder dass Verbraucher beim Einkauf nicht lesen können?"
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG bemängelt: "Es ist peinlich, dass Bundeskanzler Friedrich Merz und Landwirtschaftsminister Alois Rainer diesen albernen Vorstoß auch noch unterstützen. Begriffe wie 'Veggie-Salami' oder 'vegetarische Currywurst' sind nicht irreführend, sondern sagen Verbrauchern besser als andere Bezeichnungen, die Hersteller nun kreieren müssen, was von einem Produkt geschmacklich ungefähr zu erwarten ist. Was nimmt die EU als Nächstes ins Visier? Scheuermilch?", fragt die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG.
T-ONLINE stellt fest: "Es geht hier nicht um die Wurst, sondern um Deutungshoheit. Statt über Zutaten, Nachhaltigkeit oder Transparenz zu sprechen, also über Verbraucherschutz, wird über Wörter gestritten. Als wäre der Schutz eines Namens wichtiger als die Frage, was tatsächlich im Produkt steckt. Eine frittierte Scheibe Blumenkohl darf dann nicht mehr Blumenkohlschnitzel heißen, sondern: in Mehl, Ei und Semmelbröseln gewendete und dann frittierte Blumenkohlscheibe. Viel Spaß beim Lesen von Speisekarten", wünscht T-ONLINE.
Das HANDELSBLATT aus Düsseldorf analysiert: "Mit einem Verbot schneidet sich die Fleischlobby letztlich ins eigene Fleisch. Nicht Nestlé oder Start-ups, sondern die traditionelle Fleischindustrie ist nämlich der größte Produzent und somit Profiteur von Veggie-Schnitzeln und Tofu-Wurst: von der Rügenwalder Mühle bis hin zu Tönnies, Deutschlands Fleischkonzern Nummer eins. Ob das Namensverbot für Veggie-Wurst am Ende kommt oder nicht: Profitieren wird einzig der Argwohn der Bürger gegenüber der Verbots- und Regulierungswut der EU." Soweit das Handelsblatt.
DER TAGESSPIEGEL unterstreicht: "Wie fragwürdig das Vorhaben des EU-Parlaments ist, zeigt die ungewöhnliche Allianz seiner Gegner:innen: Neben Veggie-Pionieren wie Beyond Meat oder The Vegetarian Butcher stellen sich auch klassische Fleischproduzenten wie die Rügenwalder Mühle dagegen – ein Unternehmen, das heute bereits rund 70 Prozent seines Umsatzes mit pflanzlichen Produkten erzielt. Selbst Discounter wie Aldi und Lidl oder Fast-Food-Ketten wie Burger King wollten das Bezeichnungsverbot kippen. Diese breite Front zeigt: Wirtschaft und Klimapolitik sind keine Gegensätze mehr – sie können sich ergänzen. Würde Deutschland konsequent auf nachhaltige Alternativen setzen, könnte es zur Exportnation für Proteininnovation werden. Der Streit über die Wurst gefährdet das, was sich Kanzler Friedrich Merz zum Ziel gesetzt hat: Wirtschaftswachstum", stellt DER TAGESSPIEGEL heraus.
Bei besonderen Integrationsleistungen war zuletzt eine beschleunigte Einbürgerung bereits nach drei Jahren möglich. Diese Variante will die schwarz-rote Koalition nun wieder abschaffen. Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg schreibt dazu: "Die Ampel-Regierung wollte mit verkürzter Wartezeit auf den deutschen Pass den Begabten, Fleißigen und Gesuchten rasch eine Perspektive in der Bundesrepublik geben. Die Neubürger sollten sich schnell integrieren können, zum eigenen Nutzen und dem des Landes – und damit beispielgebend für andere Flüchtlinge. Das erwies sich als frommer Wunsch, die Einbürgerungen bereits nach drei Jahren Aufenthalt sind in ganz Deutschland die große Ausnahme, die Zahlen lächerlich", ist in der VOLKSSTIMME zu lesen.
Die DITHMARSCHER LANDESZEITUNG aus Heide meint: "Entspricht ein Staat dem Einbürgerungswunsch eines Ausländers, erkennt er die Leistung für die Gesellschaft des Gastgebers sowie gelungene Integration an. Der Pass ist der Abschluss eines Integrationsprozesses, kein Teil davon."
Das STRAUBINGER TAGBLATT notiert: "Wer seine Loyalität und Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft glaubwürdig unter Beweis stellen will, braucht Zeit, muss sich im Alltag bewähren und echte Bindungen aufbauen. Wer wirklich Deutscher mit allen Rechten und Pflichten sein will, für den ist eine fünfjährige Wartezeit statt einer dreijährigen keine unzumutbare Härte."
DIE TAGESZEITUNG - TAZ - bemerkt: "Just einen Tag nach der Abstimmung über das Staatsangehörigkeitsrecht diskutiert der Bundestag über die Umsetzung der Geas-Reform. Das Gemeinsame Europäische Asylsystem soll noch mehr und noch brutaler Geflüchtete fernhalten. Die Bundesregierung will künftig zudem per Verordnung – also ohne störende Blockaden in Bundestag oder Bundesrat – bestimmen können, welche Herkunftsländer 'sicher' sind. Die Zeichen stehen auf Abschottung, längst nicht nur gegenüber Menschen, die hierher flüchten. Die migrationsfeindliche Stimmung im Land trifft auch jene, die etwa zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind und sogar jene, die hier geboren wurden."