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Die Saturnalien

Die meisten Planeten verstecken sich zur Zeit. Sie sind der Sonne so nahe, dass sie in ihrem Glanz nur schwer oder gar nicht zu sehen sind. Jupiter befreit sich gerade daraus, steht aber noch sehr tief über dem Südosthorizont. Nur Saturn zeigt sich in voller Pracht. Der Ringplanet klettert am späten Abend über den Osthorizont, wandert während der Nacht hoch über das Firmament und zeigt sich vor Beginn der Morgendämmerung im Südwesten. Sie finden ihn als goldenen Lichtpunkt nahe beim hellsten Löwenstern Regulus.

Von Damond Benningfield |
    Es passt, dass Saturn in diesem Monat im Mittelpunkt der Himmelsbühne steht. In der Antike begannen am 17. Dezember die Saturnalien - ein römisches Fest, das bis zur Wintersonnenwende dauerte.

    Beide - der Planet und das Fest - tragen den Namen eines alten Gottes. Bei den alten Griechen war dieser Gott Chronos, der König der Titanen. Die Römer nannten ihn Saturn und verbanden ihn mit der Landwirtschaft.

    Zunächst feierte man in den Saturnalien ein Erntedankfest und den Beginn der Winterpflanzzeit im milden mediterranen Klima. Allmählich verlor sich diese Bedeutung und es wurde ein Fest des Schenkens und Feierns, das eine ganze Woche dauerte. Man schmückte immergrüne Bäume mit Süßigkeiten und Ornamenten und war wohltätig - man erließ etwa Schulden und spendete.

    Viele Bräuche von den Saturnalien finden wir in unserem Weihnachtsfest wieder. Sehr wahrscheinlich legten die frühen Christen das Weihnachtsfest auf den 25. Dezember, um einen Gegenpol zu den Saturnalien zu setzen und auf diese Weise Anhänger zu gewinnen.