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Die Sonne - eine magnetische Persönlichkeit

Etwa alle elf Jahre entwickeln sich auf unserer Sonne stürmische Verhältnisse. Vermehrt zeigen sich auf ihrer Oberfläche dunkle Sonnenflecken. Gewaltige Explosionen auf der Sonne baden das Sonnensystem in Strahlung. Und Eruptionen von geladenen Partikeln bombardieren das Magnetfeld der Erde.

Von Damond Benningfield |
    Diesen 11-jährigen Zyklus kennen Astronomen seit Jahrhunderten. Doch erst seit kurzem verstehen sie ihn wenigstens teilweise. Besonders interessant: Ablagerungen in Korallenriffen zeigen, dass dieser elfjährige Zyklus offenbar seit 700 Millionen Jahren im wesentlichen erhalten blieb.

    Der Zyklus entsteht durch das Magnetfeld der Sonne. Durch die Rotation der Sonne werden die magnetischen Feldlinien mehr und mehr verzerrt, wodurch die dunklen Flecken auf ihrer Oberfläche entstehen. Wenn sich die Magnetfeldlinien schließlich verheddern, kommt es zu magnetischen Kurzschlüssen und zu Eruptionen von Strahlung und Partikeln.

    Bis vor kurzem glaubten Forscher, dass Sonnenflecken in der gesamten Konvektionszone der Sonne entstehen. Das ist das äußerste Drittel der Sonne, in dem riesige Gasblasen Energie aus dem Innern an die Oberfläche tragen. Heute vermutet man: die Auslöser haben ihren Ursprung in der unteren Schicht dieser Konvektionszone.

    Diese Erkenntnis gewannen die Wissenschaftler mit Hilfe einer Technik, die durch Schallwellen ausgelöste Kräuselungen an der Sonnenoberfläche erkennen kann. Die Schallwellen werden von den verschiedenen Schichten der Sonne reflektiert und verraten Einzelheiten aus dem Innern.