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Die Sonne und die kleine Eiszeit

Vor mehr als drei Jahrhunderten gab es auf der Erde eine kleine Eiszeit – Jahrzehnte mit extrem kaltem Wetter. Gleichzeitig gab es auf der Sonne kühlere Verhältnisse. Über einen Zeitraum von 70 Jahren - dem sogenannten Maunder Minimum – zeigten sich auf der Sonne nur eine handvoll Sonnenflecken. Das war ein Hinweis darauf, dass die Sonne weniger Energie als sonst freigab.

Von Damond Benningfield |
    Viele Wissenschaftler glauben, dass die beiden Phänomene zusammen hängen. Wenn das zutrifft, wäre man gerne in der Lage vorherzusagen, ob und wann sich dieses Geschehen wiederholt.

    Eine Möglichkeit vorherzusagen, was auf der Sonne geschieht, wäre eine genaue Beobachtung sonnenähnlicher Sterne. Behält man genügend Sterne im Auge, erkennt man vielleicht ein Muster, das sich auch auf der Sonne wiederholen könnte.

    Dabei könnte die Auswahl der richtigen Sterne ein Problem sein. Einige neue Studien zeigen beispielsweise, dass 10 bis 15 Prozent der sonnenähnlichen Sterne Perioden wie das Maunder Minimum durchlaufen. Sollte das stimmen, könnte man annehmen, dass auch die Sonne in ihrer Lebenszeit mehrere solcher ruhigen Phasen erlebt.

    Jetzt überprüfte Jason Wright, ein Student der University of California at Berkeley, diese Studien und kam zu dem Ergebnis: die meisten der einbezogenen Sterne haben mit der Sonne keine Ähnlichkeit. Sie sind zu heiß, zu hell oder zu alt – kommen als Vergleichsobjekte also kaum in Frage.

    Astronomen müssten also andere Sterne unter die Lupe nehmen, um herauszufinden, ob man auf der Erde in den nächsten Jahrhunderten mit einer kleinen Eiszeit rechnen muss.