Tobias aus Berlin Lichtenberg hat zwei Traumberufe: Entweder Konditor oder Gärtner möchte der 16-Jährige werden. Aber die Ausbildungsplätze - vor allem beim Konditorenhandwerk - sind rar - diese Erfahrung macht Tobias nun seit Monaten, obwohl er im Juli erfolgreich die Realschule abgeschlossen hat und keineswegs zu den Jugendlichen gehört, die auf der faulen Haut liegen:
Meine ersten Bewerbungen habe ich im November losgeschickt, um die 50 ungefähr, und dafür hatte ich drei Einladungen zum Vorstellungsgespräch.
Einen Ausbildungsplatz hat er daraufhin bekommen - allerdings als Koch und nicht in Berlin, sondern in Bayern. Tobias hat es probiert aber:
Das war mir einfach zu weit weg von zu Hause. Ich hatte ja da keinen, den ich kannte und für einen 16-Jährigen finde ich das auch ein bisschen hart, alleine da unten zu sein...
Lydia sieht das anders. Sie hätte keine Probleme, auch weiter weg von Berlin zu ziehen. Lydia ist allerdings schon 18 und in dem Beruf den sie lernen möchte - Pferdewirtin - ist ohnehin meist ein Ortswechsel angesagt:
Ich habe mich in Bayern beworben, weil es da sehr schöne Gestüte gibt, wo man eine gute Ausbildung machen kann. Dann ist es meistens so, dass die dann halt anrufen und fragen, ob eine Möglichkeit besteht, ein Praktikum zu machen, weil sie halt auch sehen wollen, wie man mit den Pferden arbeitet, ob man miteinander zurecht kommt.
Lydia ist optimistisch. Mit Realschulabschluss, jahrelanger praktischer Erfahrung mit Pferden und ihrer Flexibilität, was den Ausbildungsort angeht, hat sie durchaus Chancen, eine Stelle zu bekommen. Beim Arbeitsamt holt sie sich lediglich noch die letzten Informationen über Berufsausichten und Zugangschancen. Falls es wider Erwarten nicht klappen sollte, wäre Lydia kompromissbereit:
Ich könnte mir auch vorstellen mit Kindern zu arbeiten, als Kindergärtnerin oder so in die Richtung, weil ich in meiner Freizeit viel babysitte und als Betreuer im Kinderferienlager arbeite, denke ich schon, dass mir das auch liegen würde.
Tobias setzt alles daran, einen seiner beiden Berufswünsche zu verwirklichen. Wenn alle Stricke reißen, würde er in eine ganz andere Richtung gehen:
Ich würde dann versuchen, ein Jahr zu jobben und mich dann bei der Bundeswehr bewerben, weil da war ich dieses Jahr leider noch zu jung mit 16 Jahren.
Obwohl ihm die schwierige Lage auf dem Ausbildungsmarkt klar ist: jeder Job - etwa als Reinigungskraft - käme für Tobias nicht in Frage. Dazu ist er zu zielstrebig und:
Da ist mein Schulabschluss doch ein bisschen zu gut für, aber Leute mit einem weniger guten Schulabschluss... Wenn Sie jetzt Schule schwänzen und dadurch ihren Schulabschluss versauen, sind sie meines Erachtens selber daran schuld.
Auch Lydia findet die Haltung mancher Altersgenossen bei der Suche nach Lehrstellen problematisch. Dabei ist sie durchaus selbstkritisch:
Teilweise habe ich schon das Gefühl, dass viele sehr nachlässig damit umgehen. Ich habe es ja selber gemerkt, ich habe in den Sommerferien nur 18 Bewerbungen geschrieben. Meine Freundin hat noch gar nichts gemacht, lässt alles auf sich zukommen. Teilweise ist man schon selbst mit dran schuld.
Tobias hat bald ein Vorstellungsgespräch - in einem Gärtnereibetrieb in der Nähe von Berlin. Auf Angebote aus der Konditor-Branche hofft er noch. Inzwischen probiert er zu Hause eigene Kuchenkreationen aus:
Worauf man eben grade Appetit hat. Baumkuchen hab ich jetzt selber noch nicht gebacken. Ich bin eher der Schokoladen- und Kirschenmensch. Eine Etagentorte habe ich auch schon gemacht - für meine Schwester zum Geburtstag...
Obwohl Tobias und Lydia Realschulabschluss haben und seit Monaten sehr aktiv auf der Suche sind, ist ihnen eine Ausbildungsstelle noch keineswegs sicher. Hauptschulabsolventen haben es ungleich schwerer. Die 15-jährige Mercedes will ihre Absagen schon gar nicht mehr zählen. Sie möchte gerne Köchin werden, rechnet sich im Augenblick aber keine großen Chancen aus:
Weil meistens ja alles schon weg ist, und die wollen ja meist nicht so mit Hauptschulabschluss. Das ist gemein. Ich denke, jeder hat eine Chance, etwas zu machen.
Meine ersten Bewerbungen habe ich im November losgeschickt, um die 50 ungefähr, und dafür hatte ich drei Einladungen zum Vorstellungsgespräch.
Einen Ausbildungsplatz hat er daraufhin bekommen - allerdings als Koch und nicht in Berlin, sondern in Bayern. Tobias hat es probiert aber:
Das war mir einfach zu weit weg von zu Hause. Ich hatte ja da keinen, den ich kannte und für einen 16-Jährigen finde ich das auch ein bisschen hart, alleine da unten zu sein...
Lydia sieht das anders. Sie hätte keine Probleme, auch weiter weg von Berlin zu ziehen. Lydia ist allerdings schon 18 und in dem Beruf den sie lernen möchte - Pferdewirtin - ist ohnehin meist ein Ortswechsel angesagt:
Ich habe mich in Bayern beworben, weil es da sehr schöne Gestüte gibt, wo man eine gute Ausbildung machen kann. Dann ist es meistens so, dass die dann halt anrufen und fragen, ob eine Möglichkeit besteht, ein Praktikum zu machen, weil sie halt auch sehen wollen, wie man mit den Pferden arbeitet, ob man miteinander zurecht kommt.
Lydia ist optimistisch. Mit Realschulabschluss, jahrelanger praktischer Erfahrung mit Pferden und ihrer Flexibilität, was den Ausbildungsort angeht, hat sie durchaus Chancen, eine Stelle zu bekommen. Beim Arbeitsamt holt sie sich lediglich noch die letzten Informationen über Berufsausichten und Zugangschancen. Falls es wider Erwarten nicht klappen sollte, wäre Lydia kompromissbereit:
Ich könnte mir auch vorstellen mit Kindern zu arbeiten, als Kindergärtnerin oder so in die Richtung, weil ich in meiner Freizeit viel babysitte und als Betreuer im Kinderferienlager arbeite, denke ich schon, dass mir das auch liegen würde.
Tobias setzt alles daran, einen seiner beiden Berufswünsche zu verwirklichen. Wenn alle Stricke reißen, würde er in eine ganz andere Richtung gehen:
Ich würde dann versuchen, ein Jahr zu jobben und mich dann bei der Bundeswehr bewerben, weil da war ich dieses Jahr leider noch zu jung mit 16 Jahren.
Obwohl ihm die schwierige Lage auf dem Ausbildungsmarkt klar ist: jeder Job - etwa als Reinigungskraft - käme für Tobias nicht in Frage. Dazu ist er zu zielstrebig und:
Da ist mein Schulabschluss doch ein bisschen zu gut für, aber Leute mit einem weniger guten Schulabschluss... Wenn Sie jetzt Schule schwänzen und dadurch ihren Schulabschluss versauen, sind sie meines Erachtens selber daran schuld.
Auch Lydia findet die Haltung mancher Altersgenossen bei der Suche nach Lehrstellen problematisch. Dabei ist sie durchaus selbstkritisch:
Teilweise habe ich schon das Gefühl, dass viele sehr nachlässig damit umgehen. Ich habe es ja selber gemerkt, ich habe in den Sommerferien nur 18 Bewerbungen geschrieben. Meine Freundin hat noch gar nichts gemacht, lässt alles auf sich zukommen. Teilweise ist man schon selbst mit dran schuld.
Tobias hat bald ein Vorstellungsgespräch - in einem Gärtnereibetrieb in der Nähe von Berlin. Auf Angebote aus der Konditor-Branche hofft er noch. Inzwischen probiert er zu Hause eigene Kuchenkreationen aus:
Worauf man eben grade Appetit hat. Baumkuchen hab ich jetzt selber noch nicht gebacken. Ich bin eher der Schokoladen- und Kirschenmensch. Eine Etagentorte habe ich auch schon gemacht - für meine Schwester zum Geburtstag...
Obwohl Tobias und Lydia Realschulabschluss haben und seit Monaten sehr aktiv auf der Suche sind, ist ihnen eine Ausbildungsstelle noch keineswegs sicher. Hauptschulabsolventen haben es ungleich schwerer. Die 15-jährige Mercedes will ihre Absagen schon gar nicht mehr zählen. Sie möchte gerne Köchin werden, rechnet sich im Augenblick aber keine großen Chancen aus:
Weil meistens ja alles schon weg ist, und die wollen ja meist nicht so mit Hauptschulabschluss. Das ist gemein. Ich denke, jeder hat eine Chance, etwas zu machen.