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Die überflüssige Generation

"Meine Mutter sagte immer: Mit einer guten Ausbildung kannst du alles, was die Männer können, und obendrein noch Kinder kriegen. Die ganze Welt steht dir offen. Sie hat gelogen." schreibt Meike Bruhn für die Frauenzeitschrift "Brigitte Woman". Ihre Mutter erwidert: "Wir haben nicht gelogen. Diese Welt haben wir nicht vorausgesehen noch sie uns für unsere Kinder gewünscht. Es ist schwierig für uns, den Kindern bei der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft zusehen zu müssen."

    Immer mehr junge Menschen empfinden sich als "Überflüssige Generation". Selbst wenn sie gut ausgebildet sind, finden sie nur schwer einen sicheren Arbeitsplatz und hangeln sich hochqualifiziert von einem Praktikumsplatz zum nächsten. Für eine Familie entscheiden sich die heute Mitte Zwanzig- bis Dreißigjährigen immer seltener. Und gleichzeitig zeigt die demografische Entwicklung, dass der Generationenvertrag nicht mehr eingehalten werden kann, weil zu wenige Junge die Altersversorgung der vielen Alten sichern müssen. Doch auch die über Fünfzigjährigen empfinden sich oft als überflüssig , weil sie zu alt sind, um auf dem Arbeitsmarkt noch eine Chance zu haben. Während die Jungen immer häufiger davon reden, ins Ausland zu gehen und den Generationenvertrag zu kündigen, fragen sich die Älteren, wie die gesellschaftliche Entwicklung weitergehen kann.
    In der "Lebenszeit" haben Sie Gelegenheit die Frage mitzudiskutieren, wie wir es schaffen können, dass weder die Jungen noch die Alten ihre Zukunft als perspektivlos erleben müssen.

    Studiogäste:
    Wibke und Meike Bruhns
    Mutter und Tochter, Journalistinnen.