Antje Weithaas und Dénes Várjon im Gespräch
Moll bei Beethoven: "unglaublich viel innerer Kampf"

Die Biografie spiele in Beethovens Moll-Sonaten eine große Rolle, sagt die Geigerin Antje Weithaas im Dlf. Gemeinsam mit dem Pianisten Dénes Várjon erzählt sie von der vierten Sonate für Violine und Klavier, die in ihrem Genre eine Kehrtwende darstellt.

Am Mikrofon: Klaus Gehrke |
Eine blonde Frau steht in Lederjacke und mit ihrem Geigenkoffer über der Schulter von einer knallroten Tür.
Neben ihrer Karriere als Solistin und Kammermusikerin unterrichtet Antje Weithaas als Professorin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. (kaupo kikkas)
Antje Weithaas und Dénes Várjon nehmen derzeit alle zehn Violinsonaten von Ludwig van Beethoven im Deutschlandfunk Kammermusiksaal auf. Während der Einspielung der vierten Violinsonate hatte Klaus Gehrke Gelegenheit, mit den beiden Musikern über die Komposition, ihren Aufbau, ihre Themen, Motive und ihre Aura zu sprechen.

Dramatisch statt beiläufig

Mit der Sonate verlässt Beethoven die bis dahin für diese Besetzung übliche Beiläufigkeit des kompositorischen Anspruchs. Er schuf sie zusammen mit der fünften Violinsonate in den Jahren 1800 und 1801. Im Gegensatz zu der heiteren, sogenannten "Frühlingssonate" ist die vierte deutlich dunkler eingefärbt, sie steht in a-Moll. Besonders dramatisch sind der erste und dritte Satz ausgestaltet, mit langem Durchführungsteil im Kopfsatz.
Ludwig van Beethoven: Violinsonaten Nr. 2, 4, 9
Antje Weithaas, Violine
Dénes Várjon, Klavier
Label: CAvi