
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU schreibt dazu:
"'Silicon Saxony' bekommt mit der Chipfabrik von TSMC ein weiteres Aushängeschild, die Region stärkt ihre ohnehin schon führende Position in einer Schlüsselindustrie. In anderen Branchen beschränkt man sich auf stilles Aufatmen: Nachdem das Logistikchaos in der Pandemie viele strategische Versäumnisse offengelegt hat, wächst nun ein hoffentlich verlässlicher Lieferant vor der Haustür heran."
Es fehlten Fachkräfte für die Chipindustrie, gibt der Berliner TAGESSPIEGEL zu bedenken:
"Es wird nicht ausreichen, Chipriesen wie TSMC mit Milliarden nach Deutschland zu locken. Es braucht eine umfassende Strategie, wie sich nicht nur Fabriken, sondern auch die Menschen, die diese am Laufen halten, anwerben und integrieren lassen. Nur wenn die Lebens- und Arbeitsbedingungen für diese Menschen stimmen, werden IT-Cluster in Deutschland dauerhaft erfolgreich sein."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER urteilt:
"Es steht schlecht um die deutsche Wirtschaft. Die Inflation ist weiter hoch, Energiepreise und Fachkräftemangel lassen Unternehmer stöhnen. Da hilft es kaum, dass Robert Habeck nun Großinvestitionen, wie die eines Chipherstellers bei Dresden, in Aussicht stellt. Das Problem wird nicht durch ein paar Vorzeigeprojekte gelöst. Die Regierung muss sich dringend darum kümmern, den Wirtschaftsstandort wieder attraktiver zu machen."
Finanzminister Lindner will die Zahlungen für die Aktienrente ausweiten. Die TAGESZEITUNG kommentiert:
"Manche Projekte sind so unsinnig, dass sie sofort depressiv machen: Dazu gehört die 'Aktienrente'. Der Plan hat gleich mehrere Schwächen. Erstens: Wenn der Staat in die Aktienmärkte drängt, werden die Papiere automatisch teurer. Davon profitieren die Reichen, die diese Aktien besitzen. Es ist also ein Subventionsprogramm für Wohlhabende, was auch erklärt, warum sich die FDP so vehement für diesen Plan einsetzt. Zweitens: Die Rentner hingegen profitieren fast gar nicht von diesem Aktienfonds. Denn das Geld soll ja in die Aktien fließen, nicht in die Renten. Zudem wäre, drittens, gar nicht sicher, dass es überhaupt Renditen gibt."
Das HANDELSBLATT hält fest:
"Mit einer Börsenwette verlagert die Ampel die seit Langem ungelösten Finanzierungsfragen der gesetzlichen Rentenversicherung auf die Zukunft. Das kann gut gehen. Falls nicht, müssen die Folgen andere ausbaden."