
Die BÖRSEN-ZEITUNG führt aus:
"Im Gegensatz zu seinen zu langen Haftstrafen verurteilten Mittätern, allen voran sein früherer Kanzleipartner Hanno Berger, entschied sich Steck 2016, mit den Ermittlern zu kooperieren. Er gab nicht nur seine Komplizen preis, sondern erläuterte den Staatsanwälten auch die komplexen Konstrukte aus Leerverkäufen und Aktiengeschäften, mit deren Hilfe seine Klienten sich die Erstattung von Steuern erschleichen konnten, die sie niemals entrichtet hatten. Staatsanwälte sind meist keine Kapitalmarktexperten. Wahrscheinlich zu Recht hob die Begründung des milden Urteils daher darauf ab, dass eine Aufklärung der Verbrechen ohne Stecks tatkräftige Unterstützung unmöglich gewesen wäre."
Auch die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG glaubt:
"Letztlich überwog, dass die Aufklärungsleistung des langjährigen Kronzeugen honoriert werden muss. Die angeordnete Einziehung von Millionen könnte sich bei den weiterhin ungeklärten Geldflüssen in Stecks Vermögen allerdings noch als Papiertiger erweisen. Es ist ein großer Vertrauensvorschuss der Strafjustiz, dem Steck schon einmal nicht gerecht wurde. Nicht von ungefähr heißt es im Volksmund: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht."
Thema in der WIRTSCHAFTSWOCHE ist die Ankündigung des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, zusammen mit einem US-Partner ein neues Krebsmedikament zu entwickeln:
"Das war ein genialer Schachzug von Biontech-Chef Uğur Şahin. Denn jetzt wird der US-Pharmariese Bristol-Myers Squibb bis zu 11,1 Milliarden Dollar an Biontech für die Lizenzierung eines Krebsmedikaments der nächsten Generation zahlen. 'BNT327' ist ein sogenannter bispezifischer Antikörper, der die Immunonkologie revolutionieren könnte. Die Marktchancen sind gewaltig. Experten trauen 'BNT327' zu, dem Krebsmedikament Keytruda des US-Pharmakonzerns Merck den Rang abzulaufen."
Das HANDELSBLATT stellt fest:
"Nach dem Erfolg mit dem Corona-Impfstoff, bei dem Biontech schon mal einen großen amerikanischen Partner - Pfizer - anzog und der zu Hochzeiten knappe 19 Milliarden Dollar Umsatz bescherte, wird Biontech bereits zum zweiten Mal in seiner 17-jährigen Unternehmensgeschichte zum Hoffnungssymbol der deutschen Wirtschaft. Denn Biontech setzt ein Zeichen dafür, dass Deutschland im Bereich künftiger Schlüsseltechnologien innovationsstark sein kann. Und Pharma und Biotechnologien gehören ohne Zweifel dazu."