14. Juli 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Im Mittelpunkt der Wirtschaftskommentare der Zeitungen stehen die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle auf Einfuhren aus der Europäischen Union.

EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump sitzen auf Sesseln und sprechen miteinander.
Die EU bemüht sich im Handelsstreit um Deeskalation. (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Shealah Craighead)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt:
"Mutmaßlich ist das letzte Wort über die künftigen Zölle im transatlantischen Handel noch nicht gesprochen. Mit der Ankündigung eines Einfuhrzolls von 30 Prozent auf Waren aus der Europäischen Union droht der amerikanische Präsident Donald Trump und bleibt zugleich gesprächsbereit. Sicher, dass er sich abermals bewegen wird, kann indes niemand sein. Irgendwann wird Trump Nägel mit Köpfen machen müssen, will er den Ruf des Zauderers noch abschütteln."
Das HANDELSBLATT wirft Trump "Mafia-Methoden" vor und überlegt:
"Wie also reagieren? Gar nicht reagieren, um den laufenden Verhandlungen doch noch eine Chance zu geben? Doch noch die Gegenzölle aktivieren, die die EU für den 15. Juli angekündigt hatte, jetzt aber erneut verschoben hat? Oder gar offen mit einer machtvollen Vergeltung, etwa einer Sanktion gegen die US-Tech-Unternehmen, drohen? Den offensichtlichen Erpressungsversuchen nachzugeben, käme zwar einem Offenbarungseid gleich. Aber um ein Angebot an Washington wird Brüssel nicht herumkommen. Zu groß wäre der mögliche Schaden."
Die TAZ meint dazu:
"In den Verhandlungen dürfte die Europäische Kommission zur Not wohl auch ein leicht unfaires Ergebnis akzeptieren – US-Zoll 10 Prozent, EU-Zoll 5 Prozent – und dem amerikanischen Autokraten einen Sieg schenken. Schließlich sind die beiden Mächte immer noch Verbündete in der Nato und unterstützen gemeinsam die Ukraine bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges. Es geht um mehr als Zölle. Wenn das aber nicht klappt, sollte die Union die schon beschlossenen Gegenzölle aktivieren, um den Druck auf Trump zu erhöhen."
Das Bundesarbeitsministerium hat Angaben zur Rente nach 45 Versicherungsjahren gemacht. Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kommentiert:
"Das ist es also, was 45 Beitragsjahre in Deutschland einem einbringen. Durchschnittlich 1.668 Euro Rente pro Monat. Für jeden vierten Rentner, der so lange eingezahlt hat, gibt es sogar unter 1.300 Euro, womit er unter der Armutsgrenze liegt. Im wahrsten Sinne des Wortes sind diese Zahlen ein Armutszeugnis. Aber was tun? Zwei oft geforderte Dinge verbieten sich. Zum einen eine Rentenkürzung. Auch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ist keine akzeptable Lösung. Während es für Volkswirtschaftsprofessoren, Journalisten und Bundestagsabgeordnete meist kein Problem ist, länger zu arbeiten, ist es das für Menschen, die sich physisch anstrengen müssen, durchaus.