08. August 2025
Die Wirtschaftspresseschau

100 Milliarden US-Dollar zusätzlich will der amerikanische Apple-Konzern im Land investieren. Unternehmenschef Cook überbrachte die Nachricht - verbunden mit einem hochwertigen persönlichen Geschenk - direkt an US-Präsident Trump.

Das Apple-Logo im Fenster eines Ladens.
Der Apple-Konzern will in den USA mehr Geld investieren. (Yui Mok / PA Wire / dpa / Yui Mok)
Die WIRTSCHAFTSWOCHE beschreibt den Auftritt als "fotogenen PR-Coup":
"Tim Cook beweist damit einmal mehr sein politisches Geschick. Ausgerechnet Cook, der seine Karriere bei Apple damit begründete, die Produktion nach China auszulagern, erfindet sich nun als Champion von "Made in USA". Die Bilder, wie er dem Präsidenten huldigt, wirken fast wie aus einem Hollywood-Drehbuch. Goldene Statue. Jobs in Aussicht gestellt für Apple-Server und Datenzentren. Alles, was Trump liebt – und braucht. Dass es dabei vor allem um Inszenierung geht, weiß vermutlich auch Trump."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kommentiert, es sei eine Szene gewesen, wie sie sich so ähnlich auch zu Zeiten Ludwigs XIV. hätte abspielen können:
"Cook hat allen Grund, sich den launenhaften Präsidenten gewogen zu machen, denn eben hat dieser wieder einmal den Hammer ausgepackt, den Zoll-Hammer. Mit einem Aufschlag von 100 Prozent droht er auf Importe von Halbleitern, vulgo: Chips. Bauteile also, die in vielen Branchen gebraucht werden, vom iPhone bis zum Auto. Ihre Produktion zurück in die USA zu holen, wird er damit allerdings kaum erreichen."
Um Investitionen geht es auch im Meinungsbeitrag der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG - allerdings um solche, die ausbleiben:
"Kein einziger Investor hat sich in der jüngsten Auktion um Windparkflächen in der Nordsee bemüht. Selbst Konzerne, die ihre Offshore-Windkapazitäten vervielfachen wollen, meldeten kein Interesse an. Noch vor zwei Jahren wurden mit der Ausschreibung von Windparkflächen Milliardensummen erzielt. Doch zeigten schon damals Rechnungen, dass unvorstellbar hohe Stromerlöse nötig waren, um auf den teuren Flächen wirklich Gewinne zu erzielen. Seither haben sich viele Rahmenbedingungen verschlechtert: die Kosten fürs Kapital ebenso wie die Preise für Windkraftanlagen und Netzanbindungen, ganz abgesehen von Lieferengpässen und geopolitischen Risiken."
Das HANDELSBLATT fragt: "Wie wahrscheinlich ist eine Superintelligenz?" Anlass sind die jüngsten Neuerungen bei KI-Systemen - beispielsweise Chat-GPT-5 von OpenAI:
"Man sollte sich von der moderaten Leistungssteigerung von GPT-5 nicht täuschen lassen. So gewannen Deepmind von Google und OpenAI vor wenigen Tagen mit neuartigen Modellen eine Goldmedaille bei der internationalen Mathematik-Olympiade in Australien. Dass Superintelligenz keine Science-Fiction mehr ist, darauf deutet die wirtschaftliche Bewertung von OpenAI hin. Investoren mögen übertreiben, aber eins ist klar: Die nächsten Jahre werden unruhig."