14. August 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird das Angebot der KI-Suchmaschine Perplexity AI für eine Übernahme des Internet-Browsers Google Chrome.

Google-Schild an der Wand hinter der Rezeption im Google-Hauptquartier im Silicon Valley.
Die KI-Suchmaschine Perplexity AI will Chrome, den Browser von Google, kaufen. (Symbolbild) (IMAGO / imageBROKER / Offenberg)
Das HANDELSBLATT schreibt dazu:
"Große Plattform, große Summe, große Bühne – Perplexity kennt die Dramaturgie. Mit seinem Vorstoß folgt das Unternehmen einem bekannten Muster. Auch als die US-Regierung die Videoplattform Tiktok zum Verkauf ihres Geschäfts in den USA drängen wollte, brachte sich Perplexity als Käufer ins Spiel. Dabei ging es weniger um einen Deal als um Wirkung. Die Marke Perplexity soll als Alternative zu den Tech-Giganten inszeniert werden. Und das gelingt. Die Branche diskutiert, die Regulierer horchen auf. Ob Tiktok oder Chrome – es geht immer um dieselbe Währung: Sichtbarkeit. Perplexity nutzt den Moment – nicht um Chrome zu kaufen, sondern um sich im Zentrum der Debatte zu platzieren. Der eigentliche Adressat ist nicht Google, sondern das Kartellgericht. Es ist ein kalkulierter Bluff."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG analysiert:
"Das Übernahmemanöver dürfte zunächst einmal in erster Linie eine theoretische Übung und ein Marketingschachzug sein. Denn der Tech-Gigant hat eigentlich gar kein Interesse daran, Chrome zu verkaufen. Der Browser ist ein Zugangstor für seine lukrativen Internetdienste. Ein Verkauf von Chrome steht überhaupt nur deshalb zur Debatte, weil dies vom amerikanischen Justizministerium als eine der möglichen Auflagen in einem Kartellstreit vorgeschlagen wurde, den Google in der ersten Instanz verloren hat. Der Konzern zeigt sich entschlossen, dieses Kartellverfahren über Instanzen hinweg auszufechten. Ein drastischer Eingriff in sein Geschäft wie ein erzwungener Verkauf von Chrome ist nicht nur sehr ungewiss, sondern dürfte wohl auch auf Jahre hinaus nicht zu erwarten sein."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf geht auf die aktuellen Inflationszahlen ein. Die allgemeine Teuerungsrate lag im Juli bei 2 Prozent.
"Das heißt jedoch nicht, dass die Verbraucher Preissteigerungen für wichtige Güter nicht weiterhin schmerzlich im Geldbeutel spüren. Die Preise für Schokolade etwa erhöhten sich erneut um exorbitante 18 Prozent. Der Inflationsdruck blieb auch deshalb moderat, weil Energie im Juli nochmals etwas günstiger geworden ist. Das kann sich allerdings schnell wieder ändern, weil Europa zusätzlich teures LNG-Gas aus den USA einkaufen muss oder Gas- und Öllieferanten ihre Preise wieder erhöhen. Auffällig ist auch, wie stark die Preise für Dienstleistungen weiter anziehen, etwa im Transportgewerbe oder bei der Post. Das ist neben anderem eine Folge gestiegener Löhne, die Unternehmen gerne direkt auf die Verbraucher abwälzen. Hohe Tarifabschlüsse haben immer auch eine Kehrseite: Die Preise steigen schneller."