15. August 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Thema in den Wirtschaftskommentaren ist unter anderem die Ablösung von Bahnchef Lutz. So schreibt T-ONLINE:

"Völlig freimachen von Kritik kann sich der geschasste Bahnchef Richard Lutz freilich auch nicht – zu lange ist er dafür schon dabei. Seit 2010 ist er Vorstandsmitglied der Bahn, sieben Jahre später wurde er zum Chef. Die Krise der Bahn ist auch seine. Warum mit seinem Ende als Konzernchef die Kernprobleme nach wie vor ungelöst bleiben, erklärte Lutz allerdings erst im Frühling t-online: "Wäre ich Verursacher der Krise, ließe sie sich sehr einfach und schnell lösen." Mit dem Rauswurf allein ist der Verkehrsminister einer Lösung keinen Schritt näher gekommen. Dass er darüber hinaus bisher keine Strategie zu haben scheint, stimmt wenig optimistisch."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER ist der Ansicht:
"Ein Stück weit ist Richard Lutz auch selbst schuld. Zu oft versprach er schwarze Zahlen. Zu oft versprach er Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit. Zu oft konnte er all diese Versprechen nicht einhalten. Zu oft erhielt der Bahnvorstand dennoch seine millionenschweren Boni. Entsprechend verhalten werden die Beileidsbekundungen ausfallen, nachdem er vom aktuellen Verkehrsminister Patrick Schnieder schachmatt gesetzt wurde. Für deutlich mehr Interesse wird seine Nachfolge sorgen. Schon seit Monaten wird spekuliert, wen Schnieder als neuen Spieler ins Rennen schickt, und welche Züge dieser als Nächstes für die Bahn plant."
Die BÖRSEN-ZEITUNG kommentiert die ungenutzten Subventionen für Wasserstoffprojekte zuletzt durch den Stahlhersteller Arcelor-Mittal:
"Fast scheint es so, als säßen die Konzerne am längeren Hebel. Dass Unternehmen so hohe Subventionbeträge ungenutzt auf dem Tisch liegen lassen können, ist eine neue Entwicklung. Doch sie ist nicht aus Überheblichkeit entstanden, sondern aus der Not. Es zeigt, wie ernst die Lage ist. Die Energiekosten in Deutschland und die global schwierige wirtschaftliche Entwicklung stellen auch die Rolle von Wasserstoff für die Energiewende auf den Prüfstand. Der vermehrte Einsatz von Wasserstoff war wegen des noch fehlenden Netzes ohnehin ins Stocken geraten. Die Hersteller von Wasserstoff und die Betreiber von wasserstofffähigen Gaskraftwerken oder Direktreduktionsanlagen warten gegenseitig aufeinander. Die einen brauchen den Abnehmer, die anderen den Lieferanten. So geht wenig voran."