18. August 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Im Mittelpunkt steht die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Trump.

Gerissene Fahnen von den USA und EU, Symbolfoto für drohenden Handelskrieg
Der immer noch nicht endgültig beigelegte Handelsstreit zwischen der USA und der EU ist Thema der Wirtschaftspresseschau. (imago stock&people)
Ein Gastkommentator der WIRTSCHAFTSWOCHE geht auf den Handelsstreit mit Europa ein und bezeichnet die geschlossene Zoll-Vereinbarung als "Armutszeugnis" für die EU:
"Europa wurde vertreten von einer Garde naiver, nostalgisch verklärter Transatlantiker, die weiter beschwichtigen und in wehmütiger Erinnerung das alte Lied des Westens singen. Dabei unterwerfen sie sich einem Land, das heute ganz klar mehrheitlich gegen die europäischen Werte von Demokratie, Vielfalt, Meinungsfreiheit und Verantwortung für die Welt und Umwelt agiert. Die Amerikaner agieren rücksichtslos. Doch Europa muss diese Entwicklung nicht ohnmächtig mitansehen: Das neue Amerika ist viel abhängiger von Europa, als man uns vormachen will. Wir denken immer noch in Handelsströmen, in Produkten wie Autos, Spirituosen, Motorrädern und Stahl. Dabei sind in Wirklichkeit Daten die Werte dieser neuen Welt. Europa könnte in diese Hinsicht aus einer Position der Stärke heraus verhandeln."
Das HANDELSBLATT wundert sich über Trumps Einmischung in die Privatwirtschaft:
"Der US-Präsident liegt derzeit näher am Sozialismus als die Demokraten. Der derzeit diskutierte staatliche Einstieg bei Intel zeigt: Donald Trump und seine 'Make America Great Again'-Bewegung kehren den klassischen republikanischen Wirtschaftswerten endgültig den Rücken. Was wir in diesen Tagen erleben, ist staatliche Intervention in die Privatwirtschaft vom Feinsten. Das klingt mehr nach Zentralkomitee in Peking als nach Weißem Haus."
Zum Abschluss kommentiert die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG den beigelegten Streit um den Gründer des Weltwirtschaftsforums in Davos:
"Am Ende ging es schneller als befürchtet. Das Weltwirtschaftsforum hat die Trennung von seinem Gründer Klaus Schwab vollzogen, Schwab selbst ist insgesamt gut aus der Affäre um die ihm vorgeworfenen Fehltritte herausgekommen. Zudem haben mit Larry Fink und André Hoffmann zwei erfahrene Männer für eine Übergangszeit den Vorsitz eines Forums übernommen, das mit seinem Vorstandsvorsitzenden Borge Brende über einen angesehenen und zupackenden Mann für die Leitung des laufenden Geschäfts verfügt. Dem Weltwirtschaftsforum, dessen Existenzberechtigung in den zunehmend bleiern wahrgenommenen Veranstaltungen der jüngeren Vergangenheit häufiger infrage gestellt wurde, eröffnen sich neue Perspektiven – sofern der personelle Einschnitt an der Spitze als eine Chance für zupackende Veränderungen begriffen wird."