
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt zum Umgang mit Vermögen:
"Steuern und Abgaben dürfen nie eine erdrosselnde Wirkung haben. Aber gezahlt werden müssen sie schon - nach Leistungsfähigkeit. Doch sollten Leistung, Arbeit und Gemeinnützigkeit stärker honoriert, also entlastet werden als die Wahrung des Vermögenstands. Bei Familienunternehmen steht aus Sicht der Allgemeinheit das Unternehmen mit seinen Arbeitsplätzen im Vordergrund und nicht die Familie. Steuerflucht ist auch eine Art der Fahnenflucht."
Die PASSAUER NEUE PRESSE kommentiert die Debatte über das Ende von Neuwagen mit Verbrennungsmotor:
"Das Verbrenner-Aus zu kippen, ist der richtige Schritt von Kanzler Merz. Dass ihn die SPD dabei nicht unterstützt, verwundert. Ein pauschales Verbot von Benzin- und Dieselautos ab 2035 kommt zur falschen Zeit: Eine flächendeckende Infrastruktur fehlt, E-Autos sind für die meisten Bürger nicht erschwinglich und Förderungen werden zurückgefahren. Das verunsichert, statt zu einer Verkehrswende zu führen. Selbst die IG Metall warnt vor einem zu schnellen Ausstieg: Das Ziel sei nicht sozialverträglich zu erreichen. Und das sollte doch bei einer Partei, die sich den Arbeitnehmern verpflichtet fühlt, oberste Priorität haben – oder nicht?"
Das HANDELSBLATT stellt fest, dass im Südwesten gerade Industriearbeitsplätze im Rekordtempo verschwinden - und warnt vor Frust:
"Man kann jetzt schon beobachten, wie dieser sich im Auto-Epizentrum Schwaben in Zustimmung für die AfD wandelt, wie die rechtsextreme Partei dort überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Vermutlich wäre es hilfreich, man würde sich der Industrie mit einer Politik widmen, die nicht nahezu jährlich wie in der Antriebsfrage die Prämissen ändert."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG äußert einen Verdacht: "Könnte es ausgerechnet der Kapitalismus mit seinen dezentralen Strukturen sein, der die Demokratie in den USA rettet, zumindest ein bisschen?" Der Kommentar spielt auf die Wiedereinsetzung des abgesetzten Moderators Jimmy Kimmel an:
"Kunden riefen im Namen der Meinungsfreiheit zum Disney-Boykott auf, Schauspieler und Hollywood-Größen protestierten öffentlich, Journalisten sowieso. Und der Disney-Aktienkurs sackte deutlich ab. So lernte Konzernchef Iger, dass es immer noch etwas gibt, das für ihn entscheidender ist als der US-Präsident: das Vertrauen und Geld seiner Kunden und Anteilseigner. Der Kapitalismus hat Iger damit in kürzester Zeit eine Lehre erteilt. Alles, was es brauchte, um die Absetzung von Jimmy Kimmel zu revidieren, war die Einsicht: Das hier wird viel zu teuer für uns."