30. September 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Deutschlandfunk - die Wirtschaftspresseschau

Ein Airbus A319 der Lufthansa CityLine startet am Flughafen in Berlin-Schönefeld
Lufthansa kündigt einen Abbau von 4.000 Stellen an (picture alliance / Jochen Eckel )
Die Lufthansa will 4.000 Stellen abbauen - und löst damit bei der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG eine Art Seufzer aus:
"Jetzt auch noch die Lufthansa. Kaum hat der Autozulieferer Bosch angekündigt, noch einmal 13.000 Stellen abzubauen, zieht der nächste traditionsreiche Name nach. Diese Hiobsbotschaften zeigen, unter welchem Druck die deutschen Unternehmen gerade stehen. Branchen wie die Autoindustrie müssen sich technologisch umstellen, während die Wirtschaft stagniert – seit nunmehr drei Jahren. Dabei sollte niemand vergessen, welche Fehler erfolgsverwöhnte Vorzeigefirmen selbst machen. Bosch stolpert eher von der Verbrenner- in die Elektroära, als diesen Prozess zu steuern. Und Lufthansa fliegt mit einer veralteten Flotte und verdient kein Geld. Da wird es höchste Zeit für Veränderungen."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER fordert vor allem mehr Effizienz von der Lufthansa:
"KI wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Denn der ohnehin schon harte Wettbewerb in der europäischen Luftfahrt wird sich noch verschärfen. Die Branche wächst in anderen Weltgegenden, vor allem im asiatisch-pazifischen Raum. Das Kerngeschäft mit Fernreisen europäischer Touristen stößt an seine Sättigungsgrenzen. Das alles macht die Lufthansa schon fast zu einem Musterbeispiel. Es gilt jetzt, für die Arbeitnehmer- und die Arbeitgeberseite eine vernünftige Lösung zu finden, der den notwendigen Strukturwandel organisiert und die Schmerzen der Betroffenen lindert – so weit es geht."
Die BÖRSENZEITUNG greift eine der größten Übernahmen in der Geschichte der Computerspiel-Branche auf: Finanzinvestoren - teils aus Saudi-Arabien - kaufen den Videospiele-Entwickler Electronic Arts, kurz EA:
"Schon die alten Römer verstanden es, das Volk mit Gratisgetreide und Massenunterhaltungen wie Gladiatorenkämpfen von politischen Problemen abzulenken. Heute nutzen Autokratien diese Ablenkungsstrategie, um auf der Weltbühne und gegenüber Investoren und Geschäftspartnern ein freundlicheres Gesicht zu zeigen. Saudi-Arabien hat diese uralte Ablenkungsstrategie perfektioniert. Das autokratisch geführte Königreich verfügt dank seiner gigantischen Ölvorkommen mit dem Public Investment Fund über den größten Staatsfonds der Welt. Viele dieser Milliarden fließen gezielt in einen Bereich, der Menschen mit positiven Emotionen auflädt: die Unterhaltungsindustrie. Das freundliche Gesicht für Investoren hat noch ein anderes Antlitz: Laut Amnesty International wurden in Saudi-Arabien von Januar 2014 bis Juni 2025 insgesamt 1.816 Menschen hingerichtet – allein 180 in diesem Jahr."