01. Oktober 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Thema in den Zeitungen ist unter anderem das neue Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler. Auch in diesem Jahr werden darin wieder Fälle von Steuerverschwendung angepangert. Die Zeitung DIE GLOCKE aus Oelde hofft auf einen nachhaltigeren Effekt als bisher:

    Das Schwarzbuch 2025/26 vom Bund der Steuerzahler wird von einer Hand gehalten. Das Schwarzbuch listet Beispiele auf, wo aus Sicht des Steuerzahlerbunds Steuergelder verschwendet wurden.
    Bund der Steuerzahler stellt das "Schwarzbuch 2025/26" vor (picture alliance / dpa / Britta Pedersen)
    "Selten werden Fehler eingeräumt, meist verweisen die Behörden auf angeblich komplexe Sachverhalte und notwendige Prüfungen. Ausreden finden sich immer. Es mag ein frommer Wunsch sein, aber es ist dringend erforderlich, dass das Schwarzbuch nicht nur alljährlich auf Knopfdruck Empörung auslöst, sondern endlich auch ein Umdenken bewirkt."
    Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN erinnern daran, warum der Steuerzahlerbund das Buch jedes Jahr aufs Neue herausbringt:
    "In Zeiten knapper Kassen sollte das Schwarzbuch eine Erinnerung sein – daran, dass bei Steuergeld das Sparsamkeits- und Wirtschaftlichkeitsgebot gilt. Denn das Geld ist hart erarbeitet."
    Der KÖLNER STADT-ANZEIGER nimmt die öffentlichen Verwaltungen zum Teil in Schutz:
    "Gleichzeitig gilt, dass wo Menschen arbeiten, auch Dinge schieflaufen. Ganz verhindern lassen wird sich die Verschwendung von Steuermitteln nie, dafür ist Deutschland zu groß und zu komplex. Hinzu kommt, dass die Definition von Verschwendung häufig im Auge des Betrachters liegt. Man kann die optische Aufwertung eines dunklen Bahntunnels als Schnickschnack ansehen – oder als Beitrag für das öffentliche Sicherheitsempfinden."
    Die Tageszeitung TAZ beschäftigt sich mit der Klausur des Bundeskabinetts, die heute fortgesetzt wird und gibt zu bedenken:
    "Die Frage, die bei den Konservativen kursiert, lautet: War es das wert, mit der Aussetzung der Schuldenbremse die eigene Glaubwürdigkeit zu verspielen? Dazu die geballte Wut des wirtschaftsliberalen und neurechten Lagers auf sich zu ziehen – und dann bleiben auch noch die Resultate aus? Vielleicht zählt diese Frage zu jenen, die von der Regierung in diesen Tagen diskutiert werden. Das wäre wünschenswert, nicht nur, um sich eine Wiederauflage des Theaters vom vergangenem Jahr zu ersparen."
    Und die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN hoffen, dass die Bundesregierung jetzt vor allem der Wirtschaft auf die Beine hilft:
    "Bundeskanzler Merz hat ein massives Popularitätsproblem. Umso wichtiger ist es, dass alle, wirklich alle Energie auf Wachstum, auf Aufschwung verwendet wird. Die Koalition muss, so seltsam es klingt, vom Kanzler ablenken. Das geht nur mit guten Wirtschaftsdaten."