15. Oktober 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema ist der Widerstand der "Jungen Gruppe" in der Unionsfraktion gegen das von der Koalition geplante Rentenpaket.

Bundeskanzler Friedrich Merz sitzt an einem Tisch; rechts neben ihm ein Glas Wasser; er stützt sich mit dem Kopf auf die rechte Hand.
Bundeskanzler Merz steht bei der Umsetzung des Rentenpakets unter Druck. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Bernd Elmenthaler)
In der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ist die Rede von einem ermutigenden Zeichen.
"Zumindest haben einige der Jüngeren Skrupel, einem Gesetz zuzustimmen, das der Boomergeneration abermals höhere Altersleistungen zuschieben will. Die Zusatzausgaben für das Stilllegen des Demographiefaktors durch eine 'Haltelinie' für das Rentenniveau und der dritte Teil der Mütterrente summieren sich bis 2040 geschätzt auf mehr als 200 Milliarden Euro - ein Irrwitz angesichts des nicht nur in der Renten-, sondern auch in der Pflege- und Krankenversicherung absehbaren enormen Sparbedarfs. Doch die Härte und die Eile, mit der die Parteivorsitzenden von CDU, SPD und CSU - Merz, Klingbeil und Söder - das vom Kabinett schon beschlossene Rentenpaket durch den Bundestag treiben wollen, lässt ahnen: Die kleine Rebellion wird in sich zusammenfallen, wenn die derzeit 18 Abgeordneten nicht mit vollem Einsatz spielen, Stehvermögen entwickeln und bereit sind, ihre politische Karriere zu riskieren."
Die TAGESZEITUNG - TAZ - bezeichnet den Widerstand als Problem für Bundeskanzler Merz und die gesamte Regierung.
"18 Stimmen können die Mehrheit der schwarz-roten Koalition kippen. Es wäre bereits – nach der Kanzlerwahl und der Neubesetzung derVerfassungsrichter*innenposten – das dritte Mal in ihrer kurzen Regierungszeit, dass die eigene Mehrheit erst einmal nicht steht. Das ist schwierig für eine Regierung, die so dringend Stabilität und Wirkmächtigkeit ausstrahlen will. Es zeigt aber auch, dass Merz die eigenen Abgeordneten nicht weiter unterschätzen sollte. Besonders die jungen, oft direkt gewählten und eher konservativ aufgestellten Abgeordneten wollen kein Kanzlerwahlverein mehr sein, im Gegenteil."
Dass sich der Immobilienunternehmer Benko in Österreich erstmals vor Gericht verantworten muss, wird im STRAUBINGER TAGBLATT kommentiert:
"Benko und seine Signa-Holding haben sich stets auf das Geschäft mit lukrativen Immobilien und Luxus konzentriert. Mitarbeiter und Lieferanten waren nur ein zu vernachlässigender Teil einer Rechnung, die am Ende für viele Verlierer sorgte. Die Frage ist, ob Gerichte wirklich den großen Strippenziehern mit ihren Tricks, ihren Geldflüssen und 'Geschenken' innerhalb der Familie, ihren Stiftungen und Firmengeflechten beikommen. Ob am Ende Gerechtigkeit siegt, hängt nicht nur von dem Urteil der Richter und der Härte einer möglichen Strafe ab, sondern auch davon, ob auch seine Opfer endlich das Gefühl bekommen, dass ihr Leid und ihre Verluste nicht einfach übersehen werden."