Frank Olbert: Wie hat die "Woche des Hörspiels" begonnen?
Hermann Naber : Am Anfang standen abendliche Vorführungen von neuen Hörspielen in der Akademie und die Verleihung des Hörspielpreises der Akademie an eine dieser Produktionen. Und parallel wurden an wechselnden Schauplätzen Workshops veranstaltet, zuletzt im Literaturhaus. Für die abendlichen Vorführungen nominierte jede ARD-Anstalt ein Hörspiel aus ihrer Produktion. Es gab von Anfang an Diskussionen über dieses Programm, da es oft dieselben Regisseure waren, deren Arbeiten vorgeführt wurden. Deshalb wurde die Zahl der Einreichungen pro Sender auf zwei erhöht und ein Kuratorium eingerichtet, dass aus den Einreichungen die Stücke auswählte, die vorgeführt werden sollten. Dieses Kuratorium besteht aus zwei Vertretern der Akademie, zwei Vertretern der Hörspielredaktionen und einem fünften Mitglied. Damals war es der Leiter des Literaturhauses. Seit 1999 haben wir aus der Veranstaltung in der Akademie dann ein regelrechtes Festival gemacht, mit Workshops, einem Kinderhörspieltag und dem PLOPP-Wettbewerb für freie Hörspielmacher.
Frank Olbert: Warum hat die Akademie die diesjährige "Woche des Hörspiels" abgesagt?
Hermann Naber : Es gab von Seiten der ARD, die ein Drittel des Festivaletas beiträgt, die Forderung, die Richtlinien des Festivals zu verändern. Darüber konnte bisher keine Einigung erzielt werden, sodass die Zeit zu knapp wurde, um die für November geplante "Woche des Hörspiels" durchzuführen.
An einer Weiterführung der "Woche des Hörspiels" ist wohl allen gelegen, die sich für diese einzige originäre Kunstform des Radios interessieren. Die Diskussion darüber, in welcher Weise dies geschehen sollte und kann, werden wir an dieser Stelle fortsetzen.